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Strahlender Sonnenschein lag über der Piazetta San Marco in Venedig.
Tausende von Touristen strömten über den bekannten Platz. Sie gingen
in die Basilica di San Marco oder besichtigten den Dogenpalast. Manche von
ihnen ließen sich auf den Stühlen vor den weltberühmten
Kaffeehäusern nieder, um sich hier von einem Hauch nostalgischer Romantik
verzaubern zu lassen. Über allem aber schwebten die Tauben von San Marco.
Für tausend Lire konnte man einen kleinen Beutel Maiskörner erstehen,
um sie an die Tauben zu verfüttern. Das Bild des tiefsten Friedens wurde
jäh zu einer Szenerie des Grauens. Ein wilder Schrei- gellte über
die Piazetta und übertönte den Lärm, den die Touristen und
die Tauben machten. Die Menge spritzte an dieser Stelle auseinander. Der
Mann, der diese Schreie ausstieß, war von Dutzenden von Tauben
übersät. Doch die sonst so friedlichen Vögel hackten nicht
nach den Körnern, die er ihnen auf der flachen Hand dargeboten hatte.
Schon waren blanke Knochen zu erkennen ...