Professor Zamorra Nr. 262: Leonardos Knochenhorde
Der Wind heulte über die Hügel und Hänge, jagte über
die Felder und die Gärten, zerrte an den Weinstöcken und sang sein
schauriges Lied. Der untersetzte, zur Fettleibigkeit neigende Mann in der
schwarzen Kleidung nahm den Kampfhelm ab und stützte sich auf das
mächtige Schwert. Seine dunklen Augen verfolgten die Szene, die sich
vor ihm abspielte. Seine Skelett-Krieger jagten Menschen! Sklavenjagd! Leonardo
de Montagne verzog keine Miene, als er sah, wie drei der in verrottete
Rüstungen gehüllte Knochenmänner über eine Frau herfielen,
ihre verzweifelte Gegenwehr brachen und sie davonschleppten. Ein paar
Männer versuchten zu kämpfen, erschlugen auch einen Knochenmann,
indem sie ihm den Schädel vom Rumpf trennten. Aber es half ihnen
nichts.
von W. K. Giesa, erschienen am 12.06.1984
Rezension von
Skywalker:
Kurzbeschreibung:
Zusammen mit Nicole und Gryf und unterstützt durch einen Prototyp
eines Sicherheitswagens aus dem Hause des Möbius Konzerns macht Zamorra
sich von seinem Exil in England auf, um sein Château und den Ort Montagne
aus den Fängen Leonardo zu befreien. Dieses hatte Leonardo im Zuge seiner
Auferstehung erobert und seitdem die örtliche Bevölkerung versklavt
und geknechtet. Bei seinem Versuch das Schloss zurückzuerobern, stehen
dem Professor nicht nur zahlreiche von Leonardos Skelettkrieger im Weg, sondern
der neue Burgherr ist bestens auf den Angriff vorbereitet: er zwingt eine
der gefangengehaltenen Zwillinge ein Gift trinken und droht die andere
hinrichtenzulassen. Zamorra soll sich alleine und ohne Waffen auf das Schloss
begeben und Leonardo scheint einfaches Spiel zu haben
Meinung:
Leonardo ist wirklich ein feiner Gegner und in diesen Romanen um Leonardo
findet das Zamorra Universum zur vollen Entfaltung. Von den Skelettkriegern
eher weniger begeistert, ist es doch hauptsächlich Leonardos Macht
über Freund und Feind, aber auch seine Grausamkeit und Gerissenheit,
von welchen diese Romane leben. Leonardos Kultstatus bei Fans der Zamorra
Serie ist für Nichtkenner in etwa mit der des (frühen) Schwarzen
Todes bei John Sinclair zu vergleichen und ich freue mich schon auf weitere
Romane mit ihm.
Der Roman ist für einen Giesa sehr geradlinig. Er verzichtet auf
überflüssige Dialoge (tut er meistens) und kommt meist direkt zum
Punkt und bedient sich hierbei einer meist actionlastigen Handlung, wobei
bestimmt 50 Skelettkrieger dabei auf der Strecke bleiben. Am Ende aber haben
Zamorra und Freunde das Schloss wieder zurückerobert, auch wenn es Schaden
genommen hat. Auch Rafael, der gute Geist des Hauses wurde schwer verletzt
und hat sich beide Beine gebrochen. Leonardo konnte aber fliehen und beweist
erneut seine Stärke, indem er Zamorra erneut das Amulett
abnimmt.
Fazit: Ein guter Roman der flüssig zu lesen ist und für Zamorra
Fans einen gewissen Nostalgiewert hat. Es gibt wenig Kritikpunkte, für
einen Top-Roman reicht es aber nicht ganz, so kam mir das Ende und der Sieg
des Zamorra Teams etwas überhastet vor und sowieso hätte ich mir
noch eine längere Besatzung Leonardos gewünscht und man hätte
der Rückeroberung vielleicht besser einen Zweiteiler gewidmet. Aber
man kann nicht immer und jeden glücklich machen und so gebe ich vier
Kreuze.
Besonderheiten:
- Zamorra und Freunde erobern das Château aus Leonardos Fängen
zurück
- Leonardo kann Zamorra erneut das Amulett abnehmen
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ich bin kein Fan der Cover der frühen PZ Romane, dieses hat aber wenigstens
einigen Erkennungswert mit dem Inhalt des Romanes.
Coverbewertung: