Professor Zamorra Nr. 187: Duell der Dämonen
Die drei Männer, die vor der Schänke standen, erstarrten jäh.
Dav, der Wirt, streckte entsetzt den Arm aus und deutete nach oben. »Da!
Seht doch!« Die Köpfe der beiden anderen Männer flogen herum.
Oben auf dem Gipfel des Berges war etwas geschehen. Über die Dächer
der Häuser von Cwm Duad hinweg konnten sie es sehen. Den bewaldeten
Berghang hinauf, den sie vor einer Viertelstunde erst verlassen hatten, doch
in dieser Viertel-stunde war das Unglaubliche geschehen. Caermardhin, die
unsichtbare Burg! Sie war wieder sichtbar geworden! Hoch und düster
ragte sie oben auf dem Gipfel auf! Kalte Schauer liefen den Männern
über die Körper. Sie wußten nur zu gut, was das Sichtbarwerden
der Burg zu bedeuten hatte. Es gab nur eine einzige Möglichkeit. Eine
tödliche Gefahr drohte!
Teil 2 von W. K. Giesa, erschienen am 28.07.1981
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Während sich Professor Zamorra in Aronyx mit einem Hexer, einem Adepten,
einigen Kriegern sowie den Mordplänen des Tempelherren der Stadt, einem
Schamanen, und dessen Herrn, ein Wisch, herumschlagen muss, bleibt auch Damon
in der realen Welt nicht untätig. Er tötet Sam Valk in dessen Haus
durch einen einzigen Fingertipp und erfährt dadurch viel wichtiges
über die Welt, aber auch von der getarnten Hexe Sally McCullough. Sie
sucht Damon als nächstes auf und tötet auch sie. Kurze Zeit
später erscheinen bei ihr ihre drei Hexenschwestern, die Damon zwingt,
ihren Beschützer, ein Teufelchen namens Master Grath, zu beschwören.
Denn Damon hat ein besonderes Ziel: Er will Fürst der Finsternis werden.
Er bringt Grath dazu, in einem nahe gelegenen Wald mit dem Blutopfer eines
Landstreichers Asmodis zu beschwören. Nach einem kurzen Kampf gelingt
es Damon, den Teufel mit seinem Dhyarra auszuschalten und selbst Fürst
der Finsternis zu werden. Allerdings lässt er Asmodis am Leben. Um Damon
aufzuhalten, betritt auch Teri Rheken die Mardhin-Grotte und erweckt die
Frau im zweiten Glassarg, Byanca. Sie war einst die Gegnerin Damons, geschaffen
von den Göttern des OLYMPOS, um diesen, der ein Werk des Dämonen
des Orthos ist, aufzuhalten. Doch die beiden verliebten sich ineinander und
ließen sich schließlich von Merlin in den Glassärgen einbetten.
Der Damon, der nun jedoch erwacht ist, hat die Erinnerung an diese Liebe
verloren. Inzwischen versucht Zamorra, seine Gefährtin Nicole Duval
aus dem Tempel zu befreien, doch dabei taucht plötzlich ein schwarzer
Drache auf. Es ist niemand anderes als Nocturno, gegen den Zamorra erst vor
kurzer Zeit in Deutschland gekämpft hat. Als der Meister des
Übersinnlichen einen Schrei Nicoles aus dem Tempel hört, stürmt
er los und wird dabei von Tempelkriegern angegriffen. Im letzten Moment rettet
ihn ein abtrünniger Weißer Adept mit seinem Dhyarra, doch auch
er fällt den Kriegern schließlich zum Opfer. Dennoch nimmt er
Zamorra das Versprechen ab, in das Land Rhonacon zu reisen, um dort die Leute
vor einem Angriff der Dämonen zu warnen. Getarnt als Adept und mit einem
Dhyarra gelingt Zamorra die Flucht aus dem Tempel. Doch inzwischen ist aus
dem ORTHOS der Befehl gekommen, den Franzosen zu töten. Und durch die
Macht des Schamanen explodiert des Kristall in Zamorras Hand...
Meinung:
Zu allererst zwei selten blöde Zitate aus dem Roman mit einen schönen
Gruß an einen gewissen damaligen PZ-Redakteur und heutigen
JS-Schreiberling. S. 14: 'Der Wisch - oder war es gar ein Derwisch? -
verlangte Informationen.' S. 39: 'Er hebelte sich unter dem Adapter
hervor und schaffte es, ihn zur Seite zu schleudern.' Der zweite Teil
des Damon-Zyklus ist meiner Ansicht nach doch etwas besser als der erste,
was nicht zuletzt daran liegt, dass endlich mehr Action zusammenkommt. Zamorras
Kämpfe in Aronyx sind zwar teilweise etwas unmotiviert und auf die Dauer
ermüdend, dennoch auch immer etwas unterhaltsam. Genauso ermüdend
sind die am Anfang geradezu inflationär gebrauchten Todesdrohungen für
Sam Valk. Damons schnelle Entwicklung zum Fürsten der Finsternis ist
wirklich eine Überraschung und zumindest mal ein wichtiges Ereignis.
Hier erwartet den Leser aber auch der Hammer des Romans: Das Duell der
Dämonen findet überhaupt nicht statt! Erst stellen sich die beiden
Kontrahenten zum Kampf, und als die Geschichte wieder diesen Part
weiterführt, ist das Duell schon vorbei. Das hat mich wirklich
enttäuscht. Zumindest erfährt man hier endlich mehr über die
Bewohner des Orthos. Nach meiner bisherigen Zählung sind es: Pluton,
Abbadon, Nocturno, Astaroth und Grohmhyrxxa, die allesamt interessante Gegner
sind (sieht man von den letzten beiden mal ab, die hier nicht mitspielen
- der Letztgenannte dürfte den Lesern auch heute noch ein Begriff sein,
wurde er doch in der Serie wahlweise als Höllendämon oder
Blutgötze eingesetzt). Mal sehen, was da noch für Kandidaten kommen.
Immerhin, die Geschichte wird interessanter und ist etwas besser als in Teil
1, so gibt es auch dank eines netten Cliffhangers noch drei Kreuze.
Besonderheiten:
Damon wird Fürst der Finsternis.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Hm, irgendwie mag ich ja diese bundischen Cover, aber dieses gefällt
mir durch die Darstellung der Figuren, die wohl Asmodis und Damon sein sollen,
eher weniger...
Coverbewertung:
Rezension von
Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
The Story goes on: Der zweite Teil des Sechsteilers beginnt in Cwm Duad,
wo der Wirt der Dorfschenke und zwei seiner Gäste beobachten können,
dass Caermardhin - Merlins Burg - sichtbar geworden ist, was nur geschieht,
wenn Gefahr droht. Sam Valk, einer der Gäste begibt sich nach Hause,
nachdem man sich im "Hanged Fletcher" (der Name des Wirtshauses), beraten
hat, und wird dort von Damon angegriffen und getötet, wobei der
Halbdämon das gesamte Wissen Valks in sich aufnimmt. Damon stiehlt dem
Toten die Kleidung und dessen Wagen und nimmt die Spur einer Person auf,
die sich ebenfalls in Cwm Duad aufhielt. Sally McCullough, eine Reporterin,
die über die Suchaktion nach Professor Zamorra und Nicole Duval berichtete
und die in Wirklichkeit eine über 400 Jahre alte Hexe ist. Von ihr erhofft
sich Damon aktuelle Informationen über das Dämonenreich.
Inzwischen kämpft sich Professor Zamorra durch die Stadt Aronyx im Lande
Grex und sucht nach Nicole Duval. Er hat erfahren, dass sie im ORTHOS-Tempel
in Aronyx als Dienerin Dienst leisten muss und sucht nun einen Weg sie zu
befreien. Zamorra kann sich Kleidung und ein Schwert stehlen und verschiedene
Auseinandersetzungen mit Dunklen Adepten siegreich hinter sich bringen, doch
im Kampf gegen Nocturno, der ihm bereits einige Monate zuvor in Deutschland
das Leben schwer gemacht hat, zieht er den kürzeren und droht nun doch
noch getötet zu werden.
Im letzten Moment rettet ihn Cyros, ein Weißer Adept aus Rhonacon,
einem Land das dem OLYMPOS zugewandt ist. Cyros verliert bei dieser Aktion
sein Leben, überlässt Zamorra aber seinen Dhyarra-Kristall und
bittet den Meister des Übersinnlichen, Rhonacon zu warnen, denn ein
Angriff der Mächte des ORTHOS steht kurz bevor. Auf der Erde verliert
Sally McCullough ihr Leben und Damon bringt die drei Hexen mit denen sie
zusammen arbeitete in seine Gewalt.
Wenig später übernimmt er auch die Herrschaft über den Dämon
Master Grath, der dem Hexenzirkel vorstand und zwingt diesen ihm zu helfen,
Asmodis herbeizurufen, damit er zum Kampf gefordert werden kann. Letzteres
gelingt und Asmodis muss der Herausforderung Damons nachgeben. Es kommt zum
Zweikampf und - Asmodis verliert. Damon wird Fürst der Finsternis und
schwingt sich auf den Thorn, den Merlins dunkler Bruder so lange Zeit sein
Eigen nannte und neue Zeiten sollen für die Hölle
anbrechen.
Erwähnenswert ist auch noch der Umstand, dass Byanca zwischenzeitlich
von Teri Rheken geweckt worden ist und sich auf die Suche nach ihrem geliebten
Damon macht. Sie folgt seiner Para-Spur nach Carmarthen, wo sie von einem
unbesetzten Auto angefahren und schwer verletzt wird. In der Welt der
Straße der Götter bricht Zamorra nach Rhonacon auf, doch der auf
ihn verschlüsselte Dhyarra-Kristall Cyros' wird zum tödlichen Bumerang.
Der Dunkle Adept, der ihn zu Beginn des Abenteuers gefangen nahm, kann seine
Para-Spuren finden und verwandelt den Kristall mit Hilfe seines eigenen in
eine Bombe, die Zamorra töten soll.
- ENDE DES ZWEITEN TEILS -
Meinung:
Uh, da haben wir aber einen sehr verwirrenden zweiten Teil. Er wartet mit
immens vielen Nebenfiguren auf, von denen sehr viele binnen kürzester
Zeit das Zeitliche segnen. Leider kommt die eigentliche Handlung etwas zu
kurz, oder sollte ich sagen, die eigentlichen Handlungen, denn sowohl die
Geschehnisse auf der Erde, als auch das was Zamorra und Nicole auf der
Straße der Götter erleben, machen den Inhalt dieses Romans aus.
Es liegt wahrscheinlich daran, dass sich auf der einen Seite die Ereignisse
in Cwm Duad und später in Carmarthen regelrecht überschlagen,
während Zamorras Odyssee leider nicht mehr zu sein scheint, als eine
Abfolge von Action-Sequenzen. Lediglich Nocturnos Auftritt durchbricht diese
Action-Eintönigkeit ein wenig, wobei das Auftauchen von Cyros auf mich
wie an den Haaren herbeigezogen wirkt.
Die dazugehörige Formel lautet: Held in Gefahr + Peng, ein bislang
ungenannter Helfer erscheint und geht drauf = Hurra! Alles wieder
Paletti!
Diesen Teil hätte Giesa gerne überspringen dürfen und dafür
den Kampf zwischen Asmodis und Damon einfügen. Die Vorankündigung
ihrer bevorstehenden Schlacht als auch deren Ergebnis (nämlich das der
bisherige Fürst der Finsternis abdanken muss) sind in diesen 64 Seiten
enthalten. Aber leider keine einzige Zeile in der der Kampf beschrieben wird.
Und dabei ist dieser Fight doch Namensgeber für das vorliegende Heft.
Nein, leider werden meine hohen Erwartungen, die ich in diesen Sechsteiler
gesetzt habe, enttäuscht. Vielleicht nicht bitterlich, aber dennoch
ausreichend.
Besonderheiten:
Damon besiegt Asmodis im Zweikampf und wird der neue Fürst der
Finsternis.
Byanca erwacht aus ihrem magischen Tiefschlaf.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Stilistisch ist am Cover des vorliegenden Romans nichts auszusetzen. Trotzdem
will mir das Bild nicht so richtig gefallen. Es stellt wohl einen Moment
des Zweikampfes zwischen Damon und Asmodis dar (wobei Asmodis etwas
lächerlich daherkommt und ich von Damons "Schönheit" nicht viel
erkennen kann). Es reicht zwar nicht für eine Höchstbewertung,
aber immerhin doch noch für 3 Kreuze.
Coverbewertung: