Professor Zamorra Nr. 186: Das Zauberschwert
Im gleichen Moment, in dem Zamorras Hand den Schwertgriff berührte,
begann die Katastrophe. Grell durchfuhr es ihn. Seine Nervenbahnen brannten,
der Schmerz stach bis hinauf in sein Gehirn. Unwillkürlich krümmte
er sich zusammen und schrie, aber noch lauter war die Stimme, die aus dem
Nichts kam. »DAS IST CALIBURN!« Zamorras Denken setzte aus. Er
sah noch, wie eine unfaßbare Kraft nach Nicole packte, sie einfach
hinwegfegte, hinaus aus diesem Universum. Dann umfloß auch ihn das
grelle Leuchten, das seinen Ausgangs-punkt im Schwertgriff hatte. Das Schwert,
das er nicht mehr aus seinem steinernen Behältnis hatte ziehen können
... Dann schleuderte auch ihn die unheimliche Kraft ins Nichts. Grell flammende
Augen starrten ihn an - Merlins Augen?
»DAS IST CALIBURN!«
Teil 1 von W. K. Giesa, erschienen am 14.07.1981
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Da Professor Zamorra und Nicole Duval zufällig in Wales zugegen sind,
suchen sie mal wieder in der Nähe von Carmarthen nach Merlins Burg.
Doch statt diese zu finden, entdecken sie eine Höhle, die durch einen
durchlässigen Felsen betreten werden kann. Darin befinden sich zwei
gläserne Särge, in denen ein Mann und eine Frau liegen, sowie das
Schwert Excalibur, das in einem Stein steckt. Als Zamorra versucht, es
herauszuziehen, werden er und Nicole in eine andere Welt geschleudert. Beobachtet
werden sie dabei aus dem Saal des Wissens von Merlin und Teri Rheken. Zamorra
und Nicole finden sich in einer anderen Welt wieder, genauer gesagt im Land
Grex, nackt und ohne Amulett. Während Duval von einem Sklaventreck
aufgenommen und zu einem Tempel verfrachtet wird, um dort eine Dienerin zu
werden, trifft Zamorra auf einige Krieger und einen mit einem Dhyarra
ausgestatteten Adepten, die ihn wie Nicole in die Hauptstadt Aronyx bringen.
Dort wird er auf dem Sklavenmarkt nach einem fingierten Geschäft auf
eine Galeere verschleppt. Doch Zamorra gibt so schnell nicht auf und bricht
aus. Inzwischen ist in der Höhle, auch Mardhin-Grotte genannt, Damon,
der Mann aus dem Glassarg, erwacht. Er, der ebenfalls aus der anderen Welt
stammt und einst dem Dämonenhort ORTHOS diente, raubt den mächtigen
Dhyarra seiner Begleiterin und macht sich auf die Jagd nach einem Mann, der
einer Gruppe angehört, die nach Zamorra und Duval suchen...
Meinung:
Erst einmal etwas vorneweg: Dieser Roman gehört zu einer kleinen Serie
aus PZ-Romanen, die ich bei einem nicht näher beschriebenen
Internet-Auktionshaus ersteigert habe - glücklicherweise ein kompletter
Sechsteiler. Ebenso glücklich war ich zunächst, den Damon-Zyklus,
von dem ich so einiges Gutes gehört habe, in den Händen zu halten.
Aber wie das so ist, und damit komme ich endlich zum Roman selbst, folgt
die Ernüchterung auf dem Fuss. Die Ereignisse, die bis Seite 27 stattfinden,
lassen sich in zwei Worten beschreiben: Tote Hose. Tja, leider ist dieser
Teil des Bandes absolut langweilig und bis zum Erbrechen gestreckt. Dazu
kommt, dass ein sechsteiliger Zyklus nur dadurch eingeleitet wird, dass Zamorra
und Duval einfach so mal nach Merlins Burg schauen wollen. Auch der Auftritt
von Teri, die den Lesern ja bis zum heutigen Tage (21.9.2006) erhalten geblieben
ist, ist wahrscheinlich nur dazu da, Merlin vor einer Monologorgie zu bewahren.
Doch nachdem die beiden Helden in das Land Grex geschleudert worden sind,
gewinnt der Roman endlich etwas an Fahrt. Auch Damons Erwachen ist interessant
gestaltet, zumindest bin ich gespannt, was noch von diesem Typen zu lesen
sein wird. Dummerweise wird diese spannende zweite Hälfte von einigen
äußerst überflüssigen Passagen um Sam Valk, Dav, dem
ein Wirtshaus in Carmarthen gehört, und ihren Kollegen unterbrochen.
So bleibt nur die Hoffnung auf Besserung, ein schönes 'Duell der
Dämonen' und vielleicht ein paar mehr Infos über ORTHOS und OLYMPOS;
zwei Kreuze gibt es diesmal noch.
Besonderheiten:
Damon erwacht.
Zamorra und Nicole werden in das Land Grex geschleudert.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover gefällt mir sehr, vor allem dank der Farbenpracht und dem
schönen Stil. Leider kommt die Szene nicht im Roman vor, daher gibt
es auch...
Coverbewertung:
Rezension von
Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
Die Geschichte beginnt für den Leser mit einem Paukenschlag. Professor
Zamorra, der soeben ein Schwert aus einem Felsen ziehen wollte, wird - gemeinsam
mit Nicole Duval - von unbeschreiblichen magischen Kräften hinfortgefegt.
Er hört den Schrei Merlins "DAS IST CALIBURN" und dann trudelt er durch
die Dimensionen. In Rückblenden erfährt der geneigte Konsument
des Romans dann, dass der Meister des Übersinnlichen und seine aparte
Sekretärin/Lebensgefährtin sich nach Südwales begeben haben,
um mit einem Berufskollegen des Parapsychologen zu konferieren. Nach Beendigung
dieses Treffens hat Nicole die glorreiche Idee nach Cwm Duad zu fahren, wo,
auf einem nahe gelegenen Hügel, die unsichtbare Burg Caermardhin - Merlins
Domizil - liegt.
Den König der Druiden haben die beiden einige Wochen zuvor kennen gelernt
und Nici meint, nachdem sich die Abwehr von Chateau Montagne nicht immer
als perfekt erwiesen hat, könne es nicht schaden mit dem Weisen Kontakt
aufzunehmen und eventuell ein Arrangement auszuhandeln, nach dem man Caermardhin
in Notzeiten als Ausweichpunkt oder Exil nützen könnte. Zamorra
willigt ein und man begibt sich zu o. g. Ort. Nachdem man mit einigen
Dorfbewohnern ein paar nette Worte gewechselt hat (man kennt sich noch von
früher) beginnt die Suche. Allerdings finden die beiden
Dämonenjäger nicht die Burg, aber sie werden von einem Felsen
aufgesogen (was von denen ja eigentlich nicht erwartet wird) und landen in
der sogenannten Mardhin-Grotte, in der sich, ein in einem Fels steckendes
Schwert anfindet sowie zwei kristallene Schreine, in denen zwei makellos
erscheinende Personen liegen. Ein Mann und eine Frau. Zamorra wird
an die Artus-Sage erinnert und vermutet, dass das Schwert Excalibur oder
Caliburnus oder Caliburn ist (womit er ja Recht hat, wie Merlin ihm wenige
Augenblicke später lautstark bestätigen wird).
Der alte Magier selber hat die ganze Zeit beobachtet, wie es Zammy und Nici
in die Grotte verschlug und ahnt bereits, dass schlimme Ereignisse stattfinden
werden, ohne jedoch eingreifen oder sie verhindern zu können. Voneinander
getrennt, ihrer Kleidung und all ihrer Güter (inklusive Amulett) beraubt,
landen der Prof. und seine Sekretärin in der Welt der Straße der
Götter. Zamorra wird von Sklavenhändlern gefangen genommen und
in die, dem ORTHOS zugewandte, Stadt Aronyx gebracht. Nicole landet ebenfalls
dort, und wird als Dienerin in den Tempel der ORTHOS-Angehörigen
verkauft.
Der Meister des Übersinnlichen soll als Galeeren-Sklave dienen, doch
das ist nur ein Vorwand, denn der Dunkle Adept, der im Dienste der
ORTHOS-Dämonen steht, vermutet in ihm in Wirklichkeit einen gewissen
Damon, der für die Dämonen des ORTHOS eine extrem wichtig Rolle
spielt. Immerhin haben die vor langer Zeit in Damon einen mächtigen
Halbdämon geschaffen, der gegen die Mächte des OLYMPOS ankämpfen
sollte. Diese wiederum schufen jedoch im Gegenzug Byanca, eine Halbgöttin
mit ebenbürtigen Kräften. Eigentlich hätten sie sich damals
bekämpfen sollen, doch sie verliebten sich ineinander und flohen auf
die Erde, wo Merlin ihnen Asyl gewährte und sie in einen magischen
Tiefschlaf in der Mardhin-Grotte versetzte.
Zamorra flieht und versteckt sich in den Gassen von Aronyx, nicht ahnend,
dass Damon aus seinem Schrein in der Mardhin-Grotte steigt, erfüllt
von dem alten Bösen (also nix ist mit der Liebe zu Byanca), den
übermächtigen Dhyarra-Kristall des Schwertes stiehlt und auszieht
das Grauen zu entfesseln.
- ENDE DES ERSTEN TEILS -
Meinung:
Damit startete also der legendäre Sechsteiler um die "Straße der
Götter" und alle damit verbundenen Elemente und Charaktere - wie etwa
Damon und Byanca. Tatsächlich mutet dieser erste Teil sehr spannend
an und schickt den Leser auf eine phantastische Reise, in der die Helden
splitterfasernackt und jedweder magischen Waffe entledigt auf gefährlichem
Terrain landen. Damons Erwachen und Machtgier stellt den entscheidenden Dreh-
und Angelpunkt für die Geschehnisse auf der Erde dar und somit ist auch
dahingehend Spannung und Action garantiert.
Ein sehr gelungener Einsteig in diesen Mehrteiler, bei dem nur zu hoffen
bleibt, dass der Geschichte nicht die Luft ausgeht.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Caliburn.
Erster Auftritt von Damon und Byanca.
Damon erwacht aus seinem magischen Tiefschlaf.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein nettes Motiv, das vom Stil her recht gelungen rüberkommt. Ein Abenteurer
im grünen Hemd, versucht im legendären Bernsteinzimmer ein goldenes
Schwert aus einem Stein zu ziehen, wobei ihm etwas wie Gesichtszüge
entgleisen und ein freundlicher Bartträger mit Umhang und Kapuze eine
gönnerhaft/magische Geste macht. So stellt sich mir das Bild dar, das
m. E. keinen wirklichen Bezug zum Roman hat. Das stört mich aber nicht
unbedingt. Ich finde es gut gezeichnet und vergebe deswegen 3 Kreuze.
Coverbewertung: