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Zwei tief heruntergebrannte Kerzen spendeten spärliches Licht. Der zuckende
Schein ihrer Flammen erweckte die aus großen Steinquadern
zusammengefügten Mauern zu unheimlichem Eigenleben. Schatten tanzten
auf und nieder und ließen den Eindruck entstehen, eine Geisterarmee
hätte sich in den Mauern eingenistet. Im Chor der kleinen Kirche standen
sieben Gestelle. Sie glichen Katafalken, auf denen ebenso viele offene
Särge ruhten. Die Särge waren jedoch nicht leer, sondern menschliche
Gestalten lagen in ihnen. Einer der Toten entzog sich jeder Beschreibung.
Sein Gesicht war kaum noch als menschenähnlich zu bezeichnen, und der
Blick aus seinen leeren Augen, die zur Decke der Kirche gerichtet waren,
barg ein kaum wahrnehmbares und unheimliches Leben. Es war nicht der
Gesichtsausdruck, den man bei einem Toten finden kann. In diesen Augen lag
mehr, viel mehr als nur das Signal eines seelenlosen Körpers. Dieser
Tote hier war nicht normal und euch nicht mit solchen Maßstäben
zu messen. Von Zeit zu Zeit huschte ein Lichtschimmer über das Gesicht
des Toten. Die lidlosen Augen zuckten nicht, sie konnten es auch nicht, denn
sie waren tot, und in ihnen wohnte schon die Kälte ewiger Nacht. Und
doch war dieses Gesicht nicht starr. Es schien zu leben, sich zu bewegen,
seinen Ausdruck zu verändern. Die Wangen wurden faltig, Runzeln traten
auf die halbverbrannte Stirn. Die linke versengte Augenbraue des scheinbar
Toten zuckte, Die schmalen Lippen spannten sich und strafften sich in die
Breite. Sie wichen auseinander und gaben den Blick auf zwei Reihen schwarzer
Zahnstümpfe frei. Das Grauenhafte war Wirklichkeit. Der Tote grinste!