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Wolkenfetzen trieben über den Himmel. Durch die Mauerreste der Burgruine
fegte ein scharfer, trockener Wind und wirbelte Staub auf. Ab und zu fiel
Mondlicht über den Hügel wie ein bleicher Schleier. Professor Zamorras
Rechte umspannte das Schwert. Die breite Klinge funkelte im ungewissen Licht.
Von dem kostbaren, mit Rubinen und Smaragden besetzten Griff schien eine
eigentümliche Wärme auszustrahlen. Jahrhunderte hatte die Waffe
in der Gruft der Adlerburg die ewige Ruhe ihres Besitzers gehütet. Und
für Jahrhunderte würde sie wieder dort liegen, von keines Menschen
Hand berührt.. . Zamorra verharrte. Er konnte bereits die Kapelle sehen.
Gleichzeitig spürte er eine jähe, zitternde Spannung als werde
die Atmosphäre von einer Sekunde zur anderen mit Elektrizität
aufgeladen. Zuerst glaubte er, daß die Nähe der Gruft dafür
verantwortlich sei - doch im nächsten Atemzug wußte er mit
untrüglichem Instinkt, daß noch eine andere, gefährlichere
Macht seinen Weg kreuzte. Er hielt den Atem an, lauschte. Etwas war da, das
spürte er. Etwas Dunkles. Bedrohliches! Eine Macht, die ... Das winzige
Geräusch in seinem Rücken warnte ihn um Sekundenbruchteile zu
spät.