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"Was war das, Claude?" In der Stimme des Mädchens klang jähe Furcht
mit. Der junge Mann, der sich gerade sehr intensiv mit den verschiedenen
Knöpfen ihrer Kleidungsstück befaßte, hob irritiert den Kopf.
"Was denn?" fragte er etwas außer Atem. "Ich weiß nicht. Hast
du es nicht gehört? Dies ... dieses merkwürdige Heulen?" "Heulen?
Unsinn, Denise. Du redest dir was ein, du..." Er stockte abrupt. Jetzt hatte
auch er es gehört. Ein dumpfes, langgezogenes Heulen, gedämpft,
wie aus weiter Feme, das eigentümlich klagend durch den nächtlichen
Wald hallte und sich in das Rauschen der Bäume mischte. Es wurde leiser,
schwoll denn wieder an, verstummte schließlich. Nur noch der schrille
Alarmschrei eines Nachtvogels war zu hören und das Brechen und Knacken
im Gebüsch, des von flüchtendem Wild verursacht wurde. Denise
scheuerte. "Laß uns gehen, Claude. Mir ist es hier unheimlich." "Aber
wir sind doch oben erst gekommen, wir.. ." "Laß uns gehen. Claude!
Bitte!" Wenn Denise in diesem Ton sprach, war nicht mit ihr zu reden, das
wußte er. Ärgerlich preßte er die Lippen zusammen, ergriff
das Mädchen am Arm und ging rasch mit ihr zurück zum Wagen. Einen
halben Kilometer entfernt hatte auch der alte George Colu den unheimlichen,
klagenden Laut gehört.