Professor Zamorra Nr. 5: Der Scharfrichter

Professor Zamorra Nr. 5: Der Scharfrichter


Die Stimme kam mit einer Windbö über das Land - eisig, fauchend und herrisch. Geoffrey Harding - es ist Zelt für dich, Geoffrey Harding!" Schaurig hallte der Ruf durch die Baumkronen, die die Farm schützend umgaben. Nur kurz schlug der Hofhund an, um sofort wieder zu verstummen wie durch den Zwang einer unsichtbaren Macht. Als Francis Harding erwachte, stand ihr Mann vor dem Fenster der kleinen Schlafkammer. Geoffreys Haltung wer merkwürdig starr und verkrampft - die Fäuste wie in ohnmächtiger Resignation geballt. Wieder erscholl draußen der Ruf. "Geoffrey Harding. Ich wartet" Fahler mattgelber Lichtschein breitete sich vor dem Fenster aus. Es schien, als sei das ganze Hügelland in diese unwirkliche Licht getaucht. Gellend schrie Francis Harding auf. Ihr Mann ruckte herum. "Still!" brüllte er. "Willst auch du seinen Zorn auf dich laden?" Abrupt drehte er sich wieder um, starrte erneut in die schwefliggelbe Helligkeit hinaus. Seine Frau sperrte den Mund aut. Plötzlich hatte sie keine Kraft mehr, sich zu bewegen. Eine unerklärliche Trägheit befiel sie. Eben noch voller Angst um ihren Mann, spürte sie nun eine grenzenlose Apathie, die sie mit müdem Desinteresse zuschauen ließ - so als sei sie nicht selbst beteiligt. Geoffrey Harding verließ seinen Platz am Fenster. "Ich muß gehen", murmelte er, "man läßt ihn nicht warten!" Die Gesichtszüge des Farmers waren verhärtet. Seine Bewegungen wirkten steif und ungelenk, als er zur Kammertür schritt. Leise knarrten die Angeln. Nachdem der Farmer mechanisch In die Holzschuhe geschlüpft war, fielen seine Schritte schwer auf die Bretterdielen.


von Horst Friedrichs, erschienen am 27.08.1974

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
In Llangurig, einer kleinen walisischen Ortschaft, werden mehrere Menschen des Nachts enthauptet. Man munkelt, das Gordon Basil Jones, ein Scharfrichter, der Anfang des 19. Jahrhunderts seines Amtes entbunden wurde, zurückgekehrt ist, um sich zu rächen. Von seinem Freund Bill Fleming erfährt Zamorra von den Todesfällen und begibt sich mit Nicole Duvall nach Llangurig um den Geist des Scharfrichters unschädlich zu machen. Doch auch Nicole und Bill geraten in die Fänge des Scharfrichters und sollen eines qualvollen Todes in der Folterkammer sterben. Kann Zamorra seine Freunde noch rechtzeitig finden und retten?


Meinung:
Ja er kann es. Ist ja auch logisch. Schon zum 5. Mal hintereinander gerät Nicole in die Fänge der Feinde und auch Bill mittlerweile zum 3. Mal in dieser dato noch verdammt jungen Serie. Irgendwie kommt es einem vor, als ob Bill und vor allem Nicole nur dazu da sind, um in die Klauen der Dämonen zu geraten um dann von Zamorra gerettet zu werden. Und das macht die Sache extrem unglaubwürdig. Es ist schade um die Hauptprotagonisten, wenn sie immer nur dem selben Zweck dienlich sind. Ich hoffe, das ändert sich rasch, sonst quäle ich mich wirklich von einem Roman durch den nächsten. Die Geschichte ansich bietet auch nicht wirklich viel Spannung. Schnell ist klar, wer nun der Scharfrichter ist und welche Ziele er verfolgt. Bangen kann auch auch nicht wirklich um irgendjemanden. Die Story schleppt sich nur so vor sich hin und ich hab regelrecht darauf hingearbeitet, den Roman so schnell wie möglich durch zu haben. Aber nix da. Von Seite zu Seite hab ich mich gequält und der Roman wollte und wollte einfach kein Ende nehmen. Den Roman kann man wirklich so schnell wie möglich vergessen oder gar nicht erst lesen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich hab schon so lange keine 0 Kreuze mehr vergeben, aber hier ist es angebracht.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Genauso wie der Roman ansich, ist auch das Cover wahrlich kein Bringer.


Coverbewertung:
0 Kreuze