Professor Zamorra Nr. 4: Im Totenreich der Ghouls
|
Hexensabbat! Der Fürst der Finsternis hatte zum großen Fest geladen,
und all seine scheußlichen Untertanen waren dem Ruf gefolgt. Er hatte
in der Nähe von London ein leerstehendes Haus aufgetrieben. Ein Haus
von üblem Ruf, das die Leute aus der Nachbarschaft ängstlich mieden,
weil in ihm schaurige Spukgestalten hausen sollten. Es war ein Haus, das
auf einem weitflächigen Grundstück stand. Finster, unheimlich.
Etwas drohendes ging davon aus und jeder, der in die Nähe kam spürte
schreckliches Angstgefühl in seinem Inneren aufkeimen, ohne den Grund
dafür zu kennen. Obwohl kein Wölkchen den sternklaren Nachthimmel
trübte, fauchten grelle Blitze auf dieses schreckliche Haus herab und
erhellten mit ihrem kurz zuckenden Licht die gespenstische Szene. Auf der
großen Wiese vor dem Haus wimmelte es von Hexen, Vampiren, Werwölfen,
Hermaphroditen, Ghouls und unzähligen Abarten von grausamen Geistern
und schrecklichen Dämonen. Ein wildes Fest war im Gange. Mit schaurigen,
ekelerregenden Ausschweifungen, die sich die menschliche Phantasie kaum
vorstellen konnte. Geisterhafte Nebel wellten um das Haus des Grauens. Nebel,
die sich in häßliche Gestalten verwandeln konnten, um schon in
der nächsten Sekunde zu verfallen, sich in bizarre Gebilde aufzulösen,
die jedem normalen Menschen furchtbare Angst eingelegt hätten. Schreckliche,
unmenschliche Leute füllten die unheilschwangere Atmosphäre. Der
Höllenfürst befand sich mit seinen engsten Freunden auf der steinernen
Terrasse des Hauses. Er genoß den abscheulichen Anblick, den ihm sein
Volk bot, mit dem er nach Belieben Angst und Schrecken verbreiten konnte.
von Friedrich Tenkrat, erschienen am 13.08.1974
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Zamorra befindet sich zur Zeit in London, als ihm zufällig ein Fall
in die Hände fällt. Bei einem Experiment mit einem Telepathen
fängt Zamorra zufällig Gedankenströme eines Ghouls auf, der
Asmodis als dank dafür verspricht, das er ihn zu einem Dämonen
gemacht hat, sieben Menschen opfern will, die ihm Nahe standen. Auch den
Namen Jessica Bowen kann Zamorra noch auffangen. Zamorra macht sich auf den
Weg zu dieser Jessica, findet sie aber nur noch tot in ihrer Wohnung. Seine
Nachforschungen führen ihn zu Jessicas Halbbruder, dessen Freundin ebenfalls
kurz darauf Opfer des Ghouls wird. Als auch noch Nicole in die Klauen des
ekeligen Ghouls gerät, beginnt für Zamorra ein Wettlauf mit der
Zeit. Zusammen mit seinem Freund Bill Fleming nimmt er die Spur des Dämons
auf und steht ihm bald gegenüber...
Meinung:
Mich wundert, wie harmlos früher die Fälle im Grunde eigentlich
waren, im Gegensatz zu den aktuellen. Heute würde es keinen Roman mehr
geben, wo Zamorra einen ganzen Roman lang einen einzigen Ghoul jagt und der
ihm dann auch noch so große Schwierigkeiten macht. Auch diesmal gerät
Nicole wieder in die Klauen des Dämons und muß darauf hoffen,
das ihr Professorchen sie aus der Gefangenschaft befreit. Was ich jetzt in
der Kurzbeschreibung nicht erwähnt habe ist, das Zamorra am Anfang des
Romans sein Amulett verliert. Das lag in einem Koffer, das eine andere Frau
zufällig mit nach Hause genommen hat. Und da fragte ich mich schon,
was das sollte? Das war komplett sinnlos, außer das man immer Angst
haben musste, das er das Amulett gar nicht mehr zurück bekommt. Aber
das war ja auch unbegründet, weil es ihm die Dame am Schluss anstandslos
zurück gegeben hat. Aber da merkt man schon, das Zamorra zu dem Zeitpunkt
noch gar keine Ahnung hat, was das Amulett alles kann. Er weiß noch
gar nicht, das er es ganz einfach per Gedankenkraft zu sich holen kann. Ist
schon herrlich sowas dann zu lesen. Asmodis hat hier übrigens seinen
ersten persönlichen Auftritt, obwohl er ganz anders rüber kommt
als der heutige. Da saß er noch mit einer schwarzen Kapuze herum und
kam noch als der oberste aller Dämonen rüber. Später erfährt
man ja, das es noch höhere gibt. Die Story ansich gibt aber wenig her
und ich musste mich teilweise regelrecht durchquälen. Mehr als 1 Kreuz
kann ich hier nicht vergeben.
Besonderheiten:
1. Auftritt Asmodis'
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein schönes und stimmungsvolles Cover, das aber leider keinerlei Bezug
zum Inhalt des Romans hat. Dennoch gefällt es mir sehr gut.
Coverbewertung:
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Titelbild des Professor Zamorra Romans wurde auch schon auf dem spanischen
Magazin RUFUS Nr. 17 verwendet:
Und auf dem Cover des amerikanischen Comic-Magazins SCREAM Nr. 8 (erschienen
im August 1974) war es ebenfalls schon abgebildet: