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Der Wohnwagen stand verlassen auf einer Anhöhe. An der hinteren Wand
klebte ein Stück Karton mit der Aufschrift: Medium Alessandra! Ein Blick
in die Zukunft! Drei Franc! Die Sonne brannte unbarmherzig. Der breitschultrige,
untersetzte Mann, der unentschlossen vor dem Wohnwagen stand, wischte sich
den Schweiß vom rotglänzenden Gesicht. Endlich nahm er sich ein
Herz und rief zum -Wohnwagen: "He! Is' dort wer?" Wie erschrocken über
den Klang seiner Stimme machte er einen Schritt zurück. Es blieb still
- wie vordem. Der Mann sammelte Speichel im Mund und spuckte aus. "Wovor
hab' ich Angst?" murmelte er, ohne den Blick vom Eingang des Wohnwagens zu
lassen. "Vor einer lausigen Zigeunerin? Ich, der Weinbergbesitzer André
Lachaume? Daß ich nicht lache!" Etwas Unheimliches lag in der bleiernen
Luft und raubte ihm den Atem. Das da vor ihm, - das war ein ganz
gewöhnlicher Wohnwagen und doch ... er stand in der gleißenden
Sonne wie ein Gespenst. Ein Geruch von Verwesung ging von ihm aus. Aber er
mußte in den Wagen hinein! Er mußte einen Blick in die Zukunft
tun! Sich wahrsagen oder die Karten legen lassen! Sein Vater lag im Sterben.