Occu Nr. 25: Schiff ohne Wiederkehr

Occu Nr. 25: Schiff ohne Wiederkehr


Der schäumende Schatten raste wie ein Ungeheuer durch die Nacht. Zuerst war nur das helle Strahlen am Horizont zu sehen. Dann hörte der Mann in seinem Boot auch noch das Röhren. Musikfetzen mischten sich in das Dröhnen, das die ganze See erfaßt hatte. Es schwoll an und verlosch wieder. Lars Argonson stürzte zum Außenbordmotor seines Kahns. Er riß den Knebel am Seilzug für den Start immer und immer wieder vor. Doch der Motor spuckte nur. Auf diese sternklare Nacht hatte er sich schon lange gefreut. Er liebte die wispernden Dämonen des Wassers. Wenn er in seinem Boot auf dem Rücken lag und zum Himmel hinaufsah, spürte er, wie ihm die raunenden Wesen aus der Tiefe geheimnisvolle Reime zuflüsterten. Doch jetzt bemerkte er, wie etwas mit wahnwitziger Geschwindigkeit auf ihn zukam. Verzweifelt ließ er vom Motor ab. Er griff nach den Riemen, stolperte und schlug über die vordere Sitzbank lang. Da war der gewaltige Schatten auch schon über ihm. Die Bugwelle schleuderte ihn und sein Boot steil nach oben.


von Thomas R. P. Mielke, erschienen im Februar 1978, Titelbild: ???