|
Im Umkreis von Meilen stand kein Haus, fuhr kein einziges Auto. Die
Landstraßen von Wales waren leergefegt von Menschen - bis auf einen
Wagen, einen staubigen Kombi, der sich, den Serpentinen der Straße
folgend, Errogh Castle näherte. Der Fahrer des Kombi, John Smither,
war todmüde. Immerhin war Mitternacht schon längst vorbei, und
er kam aus London. Nur um sich wachzuhalten, griff er nach einer Zigarette.
Für Sekunden fiel sein Blick zwischen den dunklen Bäumen hindurch
auf Errogh Castle. Das alte Gemäuer lag unten im Tal, umgeben von einer
Hügelkette. Der Mond schien so hell in dieser Märznacht, daß
John Smither jeden Erker, jede Zinne des Schlosses sehen konnte. Irgendwo
in den Wäldern heulte ein streunender Hund. Smither hörte es durch
das halbgeöffnete Seitenfenster. Die Flamme des Feuerzeuges schnappte
auf, Glut fraß sich in seine Zigarette. Nur mit einer Hand steuernd,
zog John Smither den Kombi durch eine Kurve, während er das Feuerzeug
in seiner Tasche verstaute, und stieg im nächsten Moment erschrocken
auf die Bremse. Mit quietschenden Reifen kam der Kombi schleudernd zum Stehen.
Der Motor war abgestorben, da Smither in der Schnelligkeit nicht auf die
Kupplung getreten hatte. Totenstille senkte sich über den dunklen Wald,
dessen dichtes Laubdach der Mond nicht durchdringen konnte. Nur die Bäume
rauschten unter einem schwachen Lufthauch.