|
Der Striptease war schlecht und die Tänzerin bereits reich an Jahren
und an Speckfalten. Inspektor Hobson von Scotland Yard gähnte verstohlen
hinter seiner dicken Hand, zahlte und verließ das verräucherte
Lokal, noch bevor die letzten Hüllen fielen. Aufatmend trat er auf die
Straße. In Soho herrschte um Mitternacht reges Leben. Die
Vergnügungshungrigen drängten sich auf den Straßen. Ihr Interesse
reichte von einem Glas Whisky bis zu einem "Fotomodell", von einem harmlosen
Bummel bis zu einem Pornokino. Obwohl sich Inspektor Hobson rein
äußerlich den Anschein gab, ebenfalls einer dieser
Erlebnissüchtigen zu sein, besuchte er Soho aus rein dienstlichen
Gründen. Seinem Beispiel folgten an die hundert Kriminalbeamte, teils
von Scotland Yard, teils von verschiedenen Kommissariaten. Der Inspektor
schlug die Richtung zum Piccadilly ein. Er ging genau nach dem Computerplan
vor, den der Yard erstellt hatte. Keine Straße Sohos war in dieser
Nacht auch nur eine Minute lang unkontrolliert. Der Aufwand lohnte sich.
Immerhin waren innerhalb einer Woche fast dreihundert Menschen verschwunden!
Dreihundert! Spurlos verschwunden, als hätte es sie nie gegeben!