Mark Tate Nr. 4: Ein Toter kehrt zurück
Ich bin eine Mörderin, Mr. Tate! Ja, ich gebe es ehrlich zu. Ich sitze
hier und klage mich selbst an. Man kann in ihrem Gesicht nicht lesen, aber
mir ist klar, daß Sie jetzt schockiert sind. Wir sind zusammen und
plaudern. Außer uns beiden gibt es keinen Lebenden, der von meiner
Tat weiß. Richtig, ich sagte "keinen Lebenden". Es gibt nämlich
noch mindestens ein Wesen, daß es weiß, und zwar das Opfer, mein
Mann. Sie werden jetzt denken, gut, aber was soll's? Schließlich ist
der Mann nicht mehr am Leben. Was nutzt ihm das Wissen? Mein Gott, wenn das
so leicht wäre. Er ist es leider nicht. Mein Mann ist ein Toter, der
zurückgekehrt ist.
von Wilfried A. Hary, erschienen am 12.03.2002, Titelbild: Brea
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Noch auf der Rückfahrt von Indien bittet die 32jährige May Harris
Mark Tate um Hilfe. Sie berichtet, dass sie eine Mörderin ist - und
ihren Ehemann Edgar Harris mit einem manipulierten Auto in den Tod fahren
lies. Dies war allerdings eher eine Tat aus Notwehr, da Edgar Harris seine
Frau jahrelang gedemütigt und misshandelt hatte. Als Sohn praktizierender
Teufelsanbeter lies Harris sogar Mays Eltern ermorden, um an deren nicht
unbeträchtliches Vermögen zu gelangen. Auch seine eigenen Eltern
tötete Harris, wohl als letzten Versuch, die Teufelsbande zu zerreißen
- doch damit hat er sich noch tiefer in de Fänge der Hölle begeben,
dass er nach seinem Tod sogar als Zombie aus seinem Grab gestiegen ist und
neue Anhänger um sich gescharrt hat. May Harris fürchtet nun um
ihr Leben.
Durch den Aufruhr, den die Wiederauferstehung von Edgar Harris verursacht
hat - er hat dabei unter anderem ein junges Pärchen getötet - wurde
auch Scotland Yard in den Fall eingeschaltet. Der ermittelnde Inspektor ist
glücklicherweise niemand anderes als der magisch erfahrene Tab Furlong,
der einige Monate zuvor seine Jugendliebe Kathryn Warner unter dramatischen
Umständen wiedergetroffen (s. Mark Tate
Band 3 Die Hölle
ist ein Vorort Londons') und inzwischen geheiratet hat.
Indem er normale Verbrecher angeheuert hat, gelingt es Edgar Harris, Mark
Tate und May aus der weißmagisch gesicherten Wohnung des Privatdetektivs
zu entführen und in eine Höhle unter Mays Elternhaus zu bringen,
wo er die beiden in Anwesenheit seiner Anhänger dem Teufel opfern will.
Im letzten Moment können auch Don Cooper und die Furlongs in die Höhle
eindringen. Im Zusammenwirken von Kathryns Drudenstein, dem tätowierten
Drudenfuß auf Tabs Brust und dem Schavall, der zu ungeahnter
Größe anschwillt, kann Edgar Harris schließlich vernichtet
werden.
Meinung:
Auch dieser Roman der Serie hat mir gut gefallen. Als Gruselfan kommt man
dabei besonders auf seine Kosten als beschrieben wird, wie Edgar Harris sein
Grab verlässt. Das ist wirklich eine gelungene Szene. Sehr gut gefallen
hat mir auch, dass Edgar Harris Mark und seine Freunde mit den Gangstern
in eine Falle locken konnte. Dass Mark die Ganoven dabei kurzzeitig fast
auf seine Seite ziehen konnte, hat gezeigt, dass auch der Dämon seine
Selbstsicherheit verlieren kann.
Auch der Rest des Romans ist durchweg spannend und zusammen mit dem furiosen
Finale gibt es dann vier Kreuze.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von May Harris.
Mark Tate und seine Freunde lernen die Furlongs kennen.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Abgesehen von der Schlange ein passendes Cover für diesen Roman, auch
wenn es etwas hingeschludert aussieht.
Coverbewertung:
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Motiv stammt ursprünglich von dem spanischen Comic-Magazin PANICO
Nr. 54:
Auch auf dem Professor Zamorra Roman Nr. 413 war die Szene abgebildet:
Bei dem Vampir handelt es sich natürlich um eine Abbildung von Christopher
Lee in seiner Rolle als Dracula aus dem gleichnamigen Horrorfilm, wie er
zum Beispiel auch hier auf dem britischen Filmplakat von 1958 abgebildet
war: