Macabros Nr. 17: Dwylup, Stadt der Monster
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"Komm mit, nach Dwylup!" sagte die eisige Stimme, und er erschauerte. "Was
soll ich in Dwylup?" "Du wirst sehen..." Es drängte ihn, das Bett zu
verlassen. Er ging durch das kühle Zimmer, das in einen seltsam bleichen
Lichtschein getaucht war. Der kam von draußen durch die Ritzen und
Spalten des alten Ladens. Vollmond ... Der geisterhafte Schein lag auf dem
spärlichen Mobiliar, den nackten Deckenbalken und spielte auf dem alten,
rostigen Ofen in der Ecke. Der Mann stierte mit gläsernem Blick in die
Dämmerung. "Komm, komm", wisperte es. Die Stimme kam aus dem dunklen
Raum, wo der geheimnisvolle Gegenstand an der Wand lehnte. Er war mit einem
alten Tuch zugehängt. "Es ist ein Traum", sagte er sich. "Ich muß
aufpassen. Mondsucht! Ich darf nicht fallen und mir weh tun. Meine Krampfadern.
Wenn ich mich verletze ... ich könnte verbluten, und niemand würde
etwas von meinem Schicksal wissen, bis man mich eines Tag es findet
..."
von Dan Shocker, erschienen am 12.11.1974, Titelbildzeichner: R.S.
Lonati
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Als im Haus von Björn und Carminia in Genf/ Schweiz eingebrochen und
der Spiegel der Hexe Macgullygosh gestohlen wird, ahnt Hellmark einige
Zusammenhänge mit dem Fund des skelettierten Leichmans des
Altertumsliebhaber Enio Merkel, welches vor einem ähnlichen Spiegel
gefunden wird. Zudem ist da noch der Raubmord an dem
Antiquitätenhändler Andreas Hoffner, der mit Enio Merkel ab und
an Geschäfte machte und ihn eigentlich besuchen wollte! Allerdings weilt
Björn in Baltimore/USA, um mit dem Verleger Richard Patrick den seit
über dreißig Jahren im Koma liegenden Henry Burger zu besuchen,
da dieser anscheinend wieder aufwacht! Doch zuvor phantasiert er scheinbar
im Traum und erzählt etwas von Dwylup, die Stadt der Monster, welche
in einer Welt existiert, die man nur durch gewisse Spiegel betreten kann!
Meinung:
Wieder einmal zeigt Dan Shocker welche tollen, phantastischen Ideen seinem
Kopf entspringen. Dwylup - was für ein trostloser, wahrhaftig grauenvoller
Ort! Und dann deren Bewohner - Monster, die schon beim Anblick den Tod bringen
können und dazu noch die Wandlungsfähigkeit zum Menschen besitzen;
vorausgesetzt sie erbeuten das Skelett eines Verstorbenen. Der Autor
überrascht nun mal immer wieder! So ist der Roman wieder einmal sehr
spannend, actiongeladen und epochal angelegt und fesselt von Anfang bis zum
Ende. Ein paar Kleinigkeiten stören aber die fast perfekte
Gruselheft-Inszenierung. Ich fand es zum Beispiel erschreckend, wie leicht
sich einfache Diebe Zutritt zu Björns Haus verschaffen können.
Komisch ist auch, dass es anfangs viel um ein altes Buch ging, was gegen
Ende vollkommen untergegangen war. Trotzdem erwartet den Leser ein echtes
Gruselvergnügen. Viel Spaß dabei!
Besonderheiten:
- Björn erbeutet in Dwylup eines von sieben Augen des schwarzen Manjas;
die zusammen eine mächtige Waffe gegen das Böse bilden
- der schwarze Priester, der unter mehreren Namen auf der Erde auftritt und
so 'Brauner-Pialla-Dumont-Jenkins' genannt wird, öffnet bei seinem ersten
Auftritt das Tor zu Dwylup, wird aber nach dessen Schließung von Hellmark
vernichtet
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ebenso skurril wie in dem Roman wird auf dem Cover von Lonati das triste
Dwylup mit seinen monströsen Bewohnern dargestellt! Und das ziemlich
detailgetreu: die Knochenbäume, die Schädel an den Hauswänden;
alles ist vorhanden! Insgesamt ziemlich abgedreht - aber das macht es ja
aus!
Coverbewertung: