Gregory Williams war groß und breitschultrig, von hünenhafter
Gestalt und bekannt dafür, daß er manch einen zur Brust nehmen
konnte und jeden unter den Tisch soff. Wenn Williams in der Kneipe von "Sam,
dem Iren" auftauchte - konnten die Gäste darauf wetten, daß der
vierschrötige Kerl die ganze Mannschaft unterhielt. In vorgerückter
Stunde griff er dann zur Gitarre, sang mit rauher Kehle seine Lieder und
erzählte - angeregt von reichlich genossenem Alkohol - die tollsten
Storys aus einem aufregendem Leben. Münchhausen, so war die allgemeine
Meinung, schien gegen Gregory Williams ein Waisenknabe und mußte erblassen
vor Neid bei dem, was der ehemalige Tellerwäscher, Leichenbestatter,
Butler, Rausschmeißer in einem Freudenhaus von New York, Reisebegleiter,
Abenteurer und Seemann alles von sich gab. Williams galt als Aufschneider,
obwohl er felsenfest behauptete, daß alles, was er an Geschichten
erzählte, wirklich erlebt war. Williams - fünfundfünfzig Jahre
alt - war Faktotum in der Kneipe, und Sam, der alte Ire, wußte daraus
Kapital zu schlagen. Das Interesse an dem Gast war inzwischen so groß
geworden, daß die Kneipe immer voll war und die Leute nur auf Gregorys
Auftauchen warteten. Dieser verbrachte ohne einen Cent den Abend, weil er
entweder vom Wirt oder von neugierigen Gästen freigehalten wurde, die
wegen ihm kamen. Einzige Bedingung: Gregory mußte erzählen und
singen. Das war eigentlich auch für den heutigen Abend zu
erwarten.
Rezension von
Bullwinkel:
Kurzbeschreibung:
Am Rande des berüchtigten Bermuda-Dreiecks kommt es zu seltsamen
Vorfällen: Menschen altern in sekundenschnelle, ein riesiger 20 Meter
großer Hai-Fisch mit drei Augen wird gesichtet. Diese Vorgänge
rufen die PSA auf den Plan. Während Larry Brent in Florida auf längst
verstorbene, aber munter umherwandelnde Personen trifft, wird Iwan Kunaritschew
in eine gläserner Pyramide auf dem Meeresgrund verschlagen in der sich
die Überreste hunderter im Bermuda-Dreieck verschollener Schiffe und
Flugzeuge befinden. Noch während Iwan selbst anfängt blitzschnell
zu altern, kann er dem uralten Wirken einer schwarzen Magie im letzten Moment
ein Ende setzen.
Meinung:
Nun hat also auch Dan Shocker seine Variante der Vorgänge im Bermuda-Dreieck
den zahlreichen Theorien hinzugefügt. Obwohl der Roman recht spannend
und flüssig geschrieben ist, haut die Auflösung mich nun nicht
grade vom Hocker. Das liegt vielleicht daran, daß mir die
Dämonengöttin Rha-Ta-N'my noch nie so zugesagt hat. Ich finde diese
passt besser in Serien wie Macabros oder John Sinclair, in denen die
Hauptdarsteller auch entsprechende magische Waffen entgegenzusetzen haben.
Bei Larry Brent, der nun gänzlich unmagisch ist, läuft es in solchen
Fällen immer mehr oder weniger auf eine zufällige Lösung des
Falles hinaus. Wie eben auch in diesem Roman. Außerdem hat man gegen
Ende mal wieder das Gefühl, der gute Dan mußte schnell zum
Schluß kommen, weil die vorgegebene Seitenzahl erreicht war. Trotzdem
ein guter Roman, für Freunde der Dämonengöttin sowieso.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Lonati trifft die Stimmung der Roman immer am besten.
Coverbewertung: