Larry Brent Nr. 143: Alraunen-Spuk
Larry Brent Nr. 143: Alraunen-Spuk


Der Mann wurde plötzlich wach. Ein leises Rascheln störte ihn, der alte Dielenboden knarrte .... Der Gast richtete sich im Dunkeln auf , hielt den Atem an und lauschte. Im ersten Moment schien ihm, als würde draußen jemand durch den Korridor schleichen und sich vergebens bemühen, keine Geräusche zu verursachen. Späte Gäste? Der aus dem Schlaf gerissene drehte sein kräftiges Handgelenk und er warf einen Blick auf das Leuchtzifferblatt seiner Uhr. Wenige Minuten vor Mitternacht. "Zeit zum Spuken", murmelte der vollbärtige Mann kaum hörbar. "Hier in Schottland muß man damit rechnen ... da hat man geglaubt, nach des Tages Müh und Last sein müdes Haupt zur Ruhe zu legen - bedoroschnje, na ja, da kann man wohl nichts machen. In schottischen Herbergen herrschen eigene Gesetze..." Schwaches Sternenlicht fiel durch die kleinen trüben Fenster und bewirkte eine eigenartige schummrige, beinah gespenstische Atmosphäre, die zu den Geräuschen und der Umgebung paßte.


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Durch Lord Somorrynn, erfahren Larry und Iwan von einem Fluch, der auf dem Adelsgeschlecht liegt. Sechs Monate später quartiert sich Iwan in einer nahegelegenden Herberge ein, während Larry die Frau des Lords in ihrer Wohnung in Glasgow besucht, der Lord selber ist verschwunden. Inzwischen findet Iwan in seinem Zimmer eine versteckte Alraune, wird aber schwer verletzt und eine riesige Alraune nimmt ihm die Wurzel ab, anschließend altert er rapide. Morna Ulbrandson wird von dem Makler zum Schloss geflogen, wo eine riesige Alraun-Wurzel sie angreift und zu einer Greisin werden lässt. Plötzlich taucht X-RAY-3 im Schloss auf und überrascht die Frau des Lords und den Makler. Lady Somorrynn steckt hinter dem ganzen Spuk. Im Gegensatz zum Lord will sie die Macht der Alraunen für sich nutzen, um Jugend, Schönheit und Reichtum zu erringen. Vor sieben Generationen hat ein Lord die Kräfte beschworen aber zur Bedingung erhalten, dass der Lord der achten Generation den Preis zahlt und die sieben Alraunen von sieben Generationen zusammengeträgt. Der Lord selber hat sich in der Zwischenzeit in die Riesenalraune verwandelt. Larry verbrennt die Alraunen mit seinem Laser. Der Lord stirbt und Iwan und Morna werden wieder normal.


Meinung:
Ein eher durchschnittlicher Roman. Mir ist nicht so ganz klar warum gleich drei der besten Agenten der PSA auf einen Fall angesetzt werden, der sich zunächst nur auf Vermutungen stützt. Ansonsten ist die Handlung ganz passabel. Zwar überschlagen sich die Ereignisse nicht gerade aber wie die einzelnen Handlungsstränge dann ineinandergreifen ist recht spannend geschildert. Allerdings hat Larry ein etwas zu leichtes Spiel am Ende und rettet die gesamte Situation im Handumdrehen.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die Alraune vor dem Hintergrund des schauerlichen Hauses wirkt sehr lebendig, detailgetreu und keineswegs lächerlich. Eins der stimmungsvollsten Lonati-Cover.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Larry und Iwan machen die Bekanntschaft mit dem seltsam verwirrten Lord Somorrynn. Er erzählt den beiden PSA-Agenten von einer düsteren Geschichte, die seine Vorfahren und das Castle Somorrynn in Schottland betrifft. Die Familie Somorrynn hat sich seit 7 Generationen auf die Magie der Alraunenwurzel verlassen, dadurch wurden sie reich und hatte bemerkenswerten Erfolg. Nun aber steht der aktuelle Lord panische Ängste aus, denn den Preis für dieses Tun muss er wohl zahlen. Er fürchtet um sein Leben. 5 Monate nach ihrer ersten Begegnung kontaktiert Somorrynn die beiden per Brief, seine Angst wird immer massiver, er hat sein Schloss verkauft, um seinem Schicksal zu entgehen. Aber er wäre bei seinen Nachforschungen auf einige Neuerungen gestoßen. Kurzerhand quartiert sich Iwan in dem Gasthof "Mountain House" ein, der sich unmittelbar in der Nähe des Schlosses befindet. Morna und Larry suchen den Lord in seinem neuen Appartement in Glasgow auf, doch sie treffen nur die Frau des Lords an. Er selbst ist seit Tagen verschwunden ...
Zur selben Zeit überschlagen sich die Ereignisse auf dem Landsitz Somorrynn: ein junges Mädchen, welches mit seiner Familie auf dem Campingplatz in der Umgebung des Schlosses seinen Urlaub verbringt, wird bei einem nächtlichen Ausflug von einer menschengroßen Alraunenwurzel in ein Gewölbe entführt. Die Berührung mit dem Wurzelmann lässt sie rapide altern. Iwan erhält nächtlichen Besuch in seinem Zimmer, zwei Männer landen bei ihrer Suche nach einer Alraune durch einen Geheimgang in Iwans Zimmer. Einer der beiden flieht, der andere wird von einem Pfeil tödlich getroffen. Er ist nicht der einzige Tote, denn Iwan stösst am nächsten Morgen auf die versteckte Leiche des Hausmädchens, ebenfalls von einem Pfeil durchbohrt. Alle diese Ereignisse scheinen mit der Vergangenheit der Somorrynns und der Alraunenmagie zu tun zu haben. Jemand versucht die sieben verborgenen Wurzeln der Vorfahren wieder zusammenzubekommen. Doch wer? Und was hat es mit dieser riesigen lebenden Alraune auf sich, die letztendlich auch Iwan und Morna attackiert?


Meinung:
Die Atmosphäre dieser Geschichte ist mal wieder fabelhaft. Eine einsame Waldgegend in Schottland, ein einsamer Campingplatz, ein Schloss und ein nahezu leerer Gasthof, das sind die Schauplätze für dieses relativ ruhige Abenteuer. Da haben wir eine düstere Geschichte aus der Vergangenheit und für den Leser ein großes Rätselraten, wie denn diese Ereignisse miteinander zusammenhängen. Gerade der Anfang und das erste Auftauchen der großen Alraune fand ich atmosphärisch perfekt und schön schaurig. Zwischendrin schleichen sich leider ein paar Längen ein, dennoch wird man hinterher wieder mit ein paar fesselnden Szenen belohnt. Auch das Ende ist endlich mal wieder ein fein ausgefeiltes Werk, nicht zu überhetzt, sondern man hat den Eindruck, daß DS wirklich pfleglich alles für das Finale vorbereitet hat; nur das Schicksal der Lady Somorrynn bleibt offen - man kann wohl davon ausgehen, daß sie dahingesiecht ist. Gegen Ende sammeln sich wahrlich viele Rechtschreibfehler, die ich hier mal ignoriere. Insgesamt aber war ich soweit sehr zufrieden mit diesem LB ...


Besonderheiten:
Einen lustigen Patzer in der ersten Hälfte will ich dann hier doch mal zum besten geben: Auf Seite 20 heisst es "Dann legte er sich zur Seite und war wenige Augenblicke später eingeschlagen ..." - kurzer Schreck, was ist jetzt passiert ?! Ah, dann wird in der nächsten Sekunde klar, daß er nach DS wohl doch eher schlafen sollte ...


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Auch das Bild hat mich angesprochen und liess mich auf die Geschichte gespannt sein. Im Endeffekt strahlt das Cover dieselbe düstere Atmosphäre aus, die auch die Story hat. Hier ist das Ende dargestellt, als die PSA-Agenten und lokale Polizisten das Haus in Panik verlassen und die alten Geister der Vergangenheit (eigentlich wird hier nur von weiss-schimmernden Gestalten gesprochen) verschwinden in der Nacht. Die grosse Alraune selbst existiert zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr. Was soll´s? Mir gefällts!


Coverbewertung:
4 Kreuze