Larry Brent Nr. 135: Madame La Roshs Marterhaus
Im Haus herrschte Totenstille. Die Atemzüge des Mannes im Gästezimmer
waren kaum zu hören. Er schlief tief und fest. Der Schrei, der in der
nächsten Sekunde die geradezu unheimlichen Stille zerriß, war
so laut, daß der Mann im Bett erschrak und sein Atem stockte. Was war
geschehen? Seine Augen funkelten, sein Gesicht war maskenhaft starr, und
aus seiner Kehle drang unbewußt ein Stöhnen. Der gestörte
Gast warf die Decke zurück, schwang die Beine aus dem Bett und lief
zur Tür...wollte zur Tür laufen! Doch die Ereignisse
überstürzten sich. Ein heftiger Wind kam auf. Innerhalb des Raumes
brauste es, daß es einem Angst und Bange wurde. Dabei blieben die
Vorhänge am Fenster völlig unbewegt! Der bleiche Gast taumelte,
seine Knie begannen zu zittern, und er wußte nicht, was er tun sollte
und wie ihm geschah. Er stürzte und raffte sich wieder auf. Der heftige
pfeifende Wind fuhr über ihn hinweg und riß ihn mit sich.
Rezension von
Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Das neue Objekt, welches der PSA einige Rätsel aufgibt, ist das riesige
Haus des mittlerweile verstorbenen Barry La Rosh. Dieser hat einige Zeit
an neuen Giftessenzen gearbeitet, an dessen Erforschung auch das
Verteidigungsministerium grosses Interesse gezeigt hat. Doch das ist nicht
das Ausschlaggebende, was Larry und Iwan dazu veranlasst, das einsam gelegene
Haus in Augenschein zu nehmen. Es hat sich herausgestellt, dass nun auch
die Witwe des seeligen La Rosh wie damals ihr Mann immer wieder traditionelle
Mega-Parties veranstaltet und auch hin und wieder einzelnen Gästen Quartier
in den unzähligen Zimmern gewährt. Nur werden manche der Besucher
anschliessend krank oder wahnsinnig oder sterben umgehend. Larry wird Zeuge,
wie einer der Besucher der Madame La Rosh äußerlich deutlich
verändert heimkehrt, dann nahezu wahnsinnig wird und nach einer heftigen
Auseinandersetzung auf der Strasse ins Koma fällt. Iwan muss sogar einem
Doppelmord an dem hauseigenen Gärtner und einem Spion im Garten des
Anwesens beiwohnen. Die Madame hat zwar mit dem Mord selbst nichts zu schaffen,
sie lässt aber die Leichen mit einer chemischen Substanz spurlos
verschwinden. Als Larry bei seinen weiteren Nachforschungen auch noch auf
ein pilzartiges Gespinst stößt, welches Menschen anfällt,
diese auch tötet und sogar in verschiedene Substanzen wie Wände
oder Möbel eindringen, ja sogar ganze Häuser befallen kann - da
hält die PSA-Agenten incl. Morna Ulbrandson nichts mehr. Sie müssen
einer der populären Parties im Haus der La Rosh beiwohnen, um dem Geheimnis
um das Haus und Barry La Roshs wahrer Forschung auf die Spur zu kommen. Das
dies nicht ganz ungefährlich ist, ahnen die drei schon ...
Meinung:
Das Bemerkenswerte an dieser Geschichte, finde ich, ist diese ruhige fast
schon schläfrige Atmosphäre - nein nicht einschläfernd, eben
diese Stille, die dieses Haus umgibt. Gerade am Anfang ist mir das besonders
aufgefallen. Da tobt zwar dieser Edward Baesly herum, nachdem er von den
Wänden des Hauses aufgesaugt wurde, dann sterben die beiden Personen
bei einer Auseinandersetzung im Park, dann diese klebrigen Attacken des
Pilzgespinstes; trotz dieser Szenerien schleicht immer diese schaurig-ruhige
Atmosphäre mit. So ab dem letzten Drittel stolpert die Atmosphäre
etwas und verschwindet schliesslich gänzlich, irgendwo musste dann wohl
eine Auflösung her und die Sache sollte möglichst schnell über
die Bühne gehen; was ist also da besser als ein paar Ausserirdische
auszupacken?! Schade, das fand ich dann etwas zu platt, solche Erklärungen
hatten wir nun leider schon zuhauf. Dabei habe ich diese verträumte
Wirkung am Anfang doch sehr genossen - andere hätten es vielleicht
langweilig gefunden. Bin mal auf weitere Rezis zu diesem Band gespannt ...
Besonderheiten:
Anthony Masters, ein Freund von Larry, wird von X-RAY-3 als neuer PSA-Mitarbeiter
angedacht, nachdem er Larry sehr wichtige Informationen über diesen
Fall vermitteln konnte. Keine Ahnung, ob daraus was geworden ist ....???
(Anmerkung des Webmasters: Nein, es wurde nie etwas daraus, und wird
in keinem weiteren Roman erwähnt)
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Ich erinnere mich, als ich das Bild zum ersten Mal sah, dachte ich, das Cover
sei verknittert. Dann stellte ich fest, dass das so gemalt wurde. Rauch,
Nebel, ein Geisterwesen? Okay nachdem ich es dann gelesen habe, soll das
wohl Madame La Rosh in dem geheimen Hinterzimmer mit den Giftkrügen
sein (die man hier aber nicht sieht), und in dem auch das unheimliche, klebrige
Gespinst herumfleucht - passend zur Story, als Bild aber eher mässig
...
Coverbewertung:
Rezension von
Leichnam:
Kurzbeschreibung:
Im rätselhaften Anwesen der Madame La Rosh werden ab und an rauschende
Feste gefeiert. Neue Gäste jedoch werden hernach von seltsamer Krankheit
heimgesucht. Nicht nur eigenartige körperliche Veränderungen erfolgen,
sondern auch psychische. Die PSA bekommt Wind von der Sache, und die drei
Star-Agenten Larry, Morna sowie Iwan kommen zum Einsatz. Es ist bekannt,
daß der verblichene Gatte der Madame Wissenschaftler war und angeblich
an der Herstellung neuer Gifte arbeitete. Er soll dabei sogar für die
Regierung der USA tätig gewesen sein. Mit jedem Fest, das stets im Andenken
des toten Gatten begangen wird, kommen auch neue geladene Gäste hinzu.
Der restliche Pulk besteht aus alteingestandenen Besuchern, die immer wieder
gerne in das große Haus kommen, dort lachen, essen und trinken, sich
angeregt unterhalten. Es sind die bereits infizierten... Als Klempner verkleidet,
soll Iwan Kunaritschew im Marterhaus einiges in Erfahrung bringen, doch die
Madame schlägt den Agenten hinterrücks bewußtlos, da sie
die Sache durchschaut hat. Sie sah vorher, wie Kunaritschew außerhalb
des Grundstückes Beobachtungen anstellte - der feuerrote Haarschopf
des Mannes fiel zu sehr auf. Larry und Morna aber mischen ja auch noch mit.
Der angeblich gestorbene Hausherr und Wissenschaftler kam in Kontakt zu den
"Sloots", einer außerirdischen Lebensform. Es handelt sich um intelligentes
Pilzgeflecht, das sich auch in Menschen einnisten kann. Bei Bedarf tritt
der Mensch zurück und die bizarre Lebensform kommt alleinig zum Vorschein.
Mit Laser sowie Flammenwerfern einer ganzen Polizeitruppe gelingt die Vernichtung
des Geflechtes. Das La Rosh-Haus wird bis auf die Grundmauern niedergebrannt,
ebenso ein Außenposten, der bereits entstanden war. Die neuen, noch
nicht Infizierten Gäste können durch die professionelle Arbeit
der PSA-Leute gerettet werden - wie fast immer in letzter Minute. Barry La
Rosh, der Forscher, war übrigens nicht tot, sondern ein Pilzgeflecht,
das seit Jahren in den alten Mauern des Gebäudes existierte. Die
Außerirdischen können nämlich in Symbiose mit Gestein, Holz
u.s.w. leben. Am Schluß tritt Barry voll hervor, nimmt das Haus vom
Keller bis zum Dachfirst in seinen millionenfädigen Beschlag. Doch gegen
Feuer hat auch er keine Chance. Die "Sloots" haben ihr Ziel verfehlt, sich
auf der Erde ausbreiten zu können.
Meinung:
Nanu - Dan Shocker meets SF? Die Sache mit den wabbeligen, weichen Wänden,
welche Menschen in Sekunden regelrecht verschlingen können, wird gleich
zu Beginn der Story erzählt. Da wird man schon mal neugierig auf den
weiteren Verlauf. Nach sehr stillem Beginn des Bandes kommt auch bald die
Action nicht zu kurz; schön die Szene, in der sich Larry Brent gegen
das mutierte Hausmädchen wehren muß; er soll da eingefangen werden
wie von einer Spinne. (Ich verstehe aber nicht, wieso Larry hier nicht infiziert
wird - bei den anderen Leuten geht es doch auch ratzfatz...) Die Sache mit
den Außerirdischen in Gruselromanen ist freilich stets ein zweischneidiges
Schwert. Da gehen die Meinungen immer voll auseinander. Ich persönlich
denke, man kann es schon mal mit einbringen. Wenn es nicht in jedem dritten
Roman geschieht, ist es schon okay. Schön die Stelle, wo die Madame
in den sternenklaren Nachthimmel starrt und der seltsamen Lebensform da
draußen in den Untiefen des Alls gedenkt. So was will ich lesen! In
diesem Zusammenhang möchte ich da noch auf den Horror-Science Fiction-Film
"Die Körperfresser kommen" hinweisen, in der Hauptrolle der geniale
Donald Sutherland. Da wird ein ganz ähnliches Thema aufgegriffen. (Die
meisten werden den Streifen kennen). Also ich mag den Roman. Auch, wenn er
nicht wirklich gruselig ist. Atmosphäre ist jedenfalls vorhanden.
Besonderheiten:
Dan Shocker bemüht das Thema einer außerirdischen Lebensform.
Warum nicht?
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Titelbild zeigt Madame La Rosh. Die apart gemalte Dame ist ein wahrer
Teufel! Auch sie ist längst eine Veränderte...
Coverbewertung: