Larry Brent Nr. 133: Die Höllenmühle
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Zwei Augen beobachteten durch dichte Hecken das etwa dreißig Meter
entfernt stehende Haus mit dem tiefgezogenen Dach. Kleine, schwach erleuchtete
Fenster gaben der alten Fachwerkwand etwas Unwirkliches und Unnatürliches.
Über dem Eingang brannte ein hell erleuchtetes gebogenes Schild mit
der Aufschrift "Will Hoogs Super Jet". Links und rechts neben dem alten
Bauernhaus, das vor wenigen Wochen erst als Diskothek eingerichtet worden
war und die Jugendlichen aus Amsterdam und Umgebung anzog wie das Licht die
Motten, befanden sich große Parkflächen. Drauf standen ein Wagen
nach dem anderen, Motorräder und Mopeds, sogar eine Anzahl Fahrräder.
Einige Jugendliche Gäste waren mit dem Stahlroß aus den
nächstgelegenen Ortschaften angestrampelt. Der Rhythmus des dröhnenden
Disko-Sounds erfüllte die Luft, obwohl sämtliche Türen und
Fenster zu Will Hoogs "Super-Jet-Diskothek" geschlossen waren. Da drin ging
es hoch her... Der geheimnisvolle Beobachter starrte nach drüben und
benützte seine Hände, um das Gestrüpp weiter
auseinanderzudrücken.
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Die PSA-Agenten Larry Brent, Iwan Kunaritschew und Morna Ulbrandson kommen
nach Amsterdam, weil hier mehrere junge Mädchen verschwunden sind und
angeblich der Teufel persönlich mit einer Kutsche umherzieht. Morna
wird als Privatlehrerin bei einem reichen Geschäftsmann eingesetzt.
Noch in der Nacht im Hotel bemerkt sie ein Feuer, dass scheinbar von dem
Satan gelegt wurde. Sie kann dem Brandstifter die Maske entreißen,
ihn aber nicht erkennen. Als sie ihre neue Stelle antritt, wird sie von ihrem
neuen Arbeitgeber, dessen junge hübsche Frau unter seltsamen Umständen
starb, mit einem Gift betäubt. Der Geschäftsmann gehört zu
einem Zirkel von Teufelsanbetern, die den Satan leibhaftig auf die Erde holen
wollen. Der Brandstifter war ein Diskothek-Besitzer, vor dessen Tanzlokal
das letzte Opfer verschwunden ist. Während X-RAY-7 in einem Bordell
ermittelt, geht Larry Brent mit Kommissar Lars Laasen der Spur der
Höllenmühle nach, in der vor dreißig Jahren grauenvolles
geschah: Die zweite Frau des Müllers wollte ihren Stiefsohn ermorden,
damit ihr eigener Sohn die Mühle erben konnte. Doch sie tötete
versehentlich ihren eigenen Sohn und schloß daraufhin einen Pakt mit
dem Satan, damit auch ihr Stiefsohn stirbt, dann erhängte sie sich in
der Mühle. Diese Nacht soll sich nun zum dreißigsten Mal jähren.
Larry und der Kommissar finden unter der Mühle einen zweiten Keller,
wo der verzweifelte Müller seinen nun schon sechzigjährigen Sohn,
der aufgrund der langen Isolation völlig degeneriert ist, versteckt
hält, damit sich der grauenvolle Satanspakt nicht erfüllen kann.
Kurz vor Mitternacht erscheinen dann die Teufelsanbeter und auch der Unheimliche
mit der Höllenkutsche. In dem Gefährt wird Morna gebracht die dem
Satan geopfert werden soll. Larry verhindert das im letzten Moment, indem
er dem Satan mit mehreren Laserschüssen stark zusetzt. Daraufhin erscheint
der Geist der zweiten Frau des Müllers und holt den Unheimlichen in
die Hölle, weil er versagt hat. Es war der Bruder des Diskobesitzers,
der zum Dämon mutierte. Danach können Larry Brent und Kommissar
Laasen die restlichen Teufelsanbeter festnehmen. Der Müller und sein
Sohn sollen zusammen in ein Heim gebracht werden. Die Spur, die Iwan verfolgte,
erwies sich als nicht relevant für den Fall, dafür konnte er einen
Rauschgiftring auffliegen lassen.
Meinung:
Gewohnt spannende Unterhaltung von Dan Shocker. Insbesondere die Geschichte
der Höllenmühle fand ich sehr schaurig und von dem Kommissar sehr
gut erzählt. Außerdem wundere ich mich immer wieder wie
realitätsnah und aktuell die Romane von Larry Brent sind: Der Leichenfund
des jungen Mädchens am Straßenrand war durch seine Schlichtheit
um so beklemmender. Es sind mir auch im Verlauf des Lesens keine weiteren
Ungereimtheiten aufgefallen, so dass der Roman die volle Kreuzzahl von mir
erhält.
5 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover ist sehr gruselig und düster, passt natürlich auch zum
Roman und der Teufel auf dem Kutschbock ist auch nicht zu übertrieben
gezeichnet worden, sondern schön surreal.
Coverbewertung: