Larry Brent Nr. 130: Das Mädchen mit den Monsteraugen
Larry Brent Nr. 130: Das Mädchen mit den Monsteraugen


Er kam spät in der Nacht nach Hause, es war stockfinster. Kein Wunder um diese Zeit. Alle schliefen schon. Aber das war ein Irrtum. Vivain Mail war noch auf. Sie saß hinter den Vorhängen, hörte den Motor des Wagens, wie das Garagentor zuklappte und knirschende Schritte sich dem Haus näherten. Dann ächzten die hölzernen Stufen. Der späte Heimkehrer drehte den Schlüssel im Schloß und trat ein. Wie ein Schatten tauchte Vivian an der Tür zum Schloß auf. "Guten Morgen Ed", sagte sie leise. Edgar Mail war verwundert und ein wenig erschrocken. "Vivian!?" wisperte er und kam kopfschüttelnd auf sie zu. In ihrem hellen, seidig schimmernden Morgenmantel leuchtete ihr Körper aus der Dunkeln. "Du schläfst nicht? Weißt du, wie spät es ist?" "Weiß ich, Ed. Zehn Minuten nach drei. In zwei Stunden geht die Sonne auf." Vivian Mail war ihr weichfließendes, gewelltes Haar in den Nacken. Ihr schmales hübsches Gesicht war dicht vor ihm, und er nahm es zwischen seine Hände und küßte es zärtlich.


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Die Australierin Vivian Mail hat eine furchtbare Angst vor ihrer eigenen Tochter Bette, sie ist der Überzeugung, daß diese sich nach einer schweren Krankheit zum Bösen entwickelt hat. Immer dann, wenn Bette mit ihrer Mutter alleine ist, lässt sie ihrer Boshaftigkeit freien Lauf, die sich bis zur tödlichen Bedrohung steigert. Vivians Mann glaubt ihr nicht, und als er eines Abends nach einem weiteren Vorfall das Schlafzimmer seiner Tochter betritt, findet er sie tot mit durchgeschnittener Kehle im Bett vor. Er ist sicher, daß seine Frau wahnsinnig geworden und für diesen Mord verantwortlich ist. Vivian sieht nur noch einen Ausweg: Sie flieht, um ein Aborigine-Dorf aufzusuchen, in dem sie ihre Tochter vor 18 Jahren zur Welt gebracht hat. Denn schon allein die Geburt verlief unter seltsamen Umständen - wie unter einem Zwang hatte sie sich in das Dorf begeben, kurz bevor Bette zur Welt kam. Was die Frau in der Wildnis erlebt ist der reine Albtraum. Bette scheint nicht tot zu sein, sie ist zu einem Wesen mutiert mit seltsamen Augen: Eines ist bernsteinfarben wie das eines Raubtiers, daß andere ist rot-grün und doppelt so gross. Wer in den Bann ihrer Augen gerät stirbt ein furchtbaren Tod und wird selbst Besitzer dieser unheimlichen Glotzer. Dies muss auch ein Bekannter der PSA-Agentin Vanessa Merlin am eigenen Leib erfahren - doch genau dieser Mord holt Larry und Iwan nach Australien. Der Mord an Bette und der Mord mit den Monsteraugen haben sich zur selben Zeit ereignet. Die drei PSA-Agenten gehen vorläufig getrennte Wege bei ihren Nachforschungen, dennoch treffen sie in der Nähe des Aborigine-Dorfes wieder zum Showdown aufeinander. Der Kampf gegen einen grausamen Ur-Dämonen, einem wahnsinnigen Anthropologen und gegen das Mädchen mit den Monsteraugen soll hier entschieden werden. Doch am Ende steht Iwan alleine da; Larry und Vanessa tragen ebenfalls die Monsteraugen und werden zu seinen Feinden ...


Meinung:
So ganz konnte ich mich mit dieser Geschichte nicht anfreunden, irgendwie fehlt dieser Story die Tiefe. Am Anfang zieht sich noch das Geheimnis um Bette durch die Handlung, doch dann bricht die Atmosphäre komplett zusammen. Spätestens als dieser durchgeknallte Anthropologe in der Wildnis auftaucht, hunderte von Aborigines um sich vereint, dann sich in wilden Erklärungen über das Geschehen auslässt, bleibt der Leser in der Luft hängen. Zur viel Gefasel über einen Ur-Dämon, der in einer Flasche haust, dem ein Dreigestirn dienen soll, welches aus dem Wahnsinnigen, dem Monster-Mädel und einem eingeborenen Zyklopen besteht - warum eigentlich das alles. Nur um wieder die Welt ins Chaos zu stürzen?! Leider keine solide Geschichte! Spannung und Grusel nicht garantiert! Leider! Der Anfang ist noch akzeptabel, dennoch den bitteren Nachgeschmack und die gewisse Leere eingerechnet, nur ein 1 Kreuz.


Besonderheiten:
Auf Seite 4 wurde mal gehörig gepatzt. Da will Vivian ihrem Mann erklären, was in der vergangenen Nacht passiert ist. Sie beginnt mit: "Ich war in der Küche ...Das Geschirr wollte ich unbedingt noch abwaschen..." - dann verhaspelt sie sich in ein paar Erinnerungen an weiteren Ausfällen ihrer Tochte und setzt wieder neu an: "...Ich stand im Zimmer und sortierte Kleider, die ich nicht mehr mochte ...". Also entweder wusch sie ihr Geschirr und die alten Kleider werden auch gleich mitgewaschen oder aber DS hat da etwas den Überblick beim Ausschmücken verloren. Und noch einen netten Gimmick, bei dem sich DS bestimmt selbst aufs Knie geklopft hat: ein Aborigine namens Fritz . :-)
Okay, der Vater war Deutscher, aber der Gute soll ja aussehen wie so ein richtiger Aborigine und da nennt man ihn halt trotzdem Fritz. Danke für diesen Lacher ...


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Das Cover gibt so ungefähr wieder, um was es in der Geschichte geht: der Ur-Dämon aus der Flasche und das böse Mädchen mit den fiesen Augen. Aber nichts Besonderes !


Coverbewertung:
2 Kreuze