Larry Brent Nr. 128: Die fliegenden Särge von San Franzisko
Larry Brent Nr. 128: Die fliegenden Särge von San Franzisko


"Ihr müßt mir helfen..." keuchte die Stimme qualvoll. "Sie haben...Schreckliches mit mir vor... Wenn ich euch sage, was hier vorgeht- zweifelt...ihr an meinem Verstand!" Der Mann, der das sagte, schien am Ende seiner Kraft. Er atmete schnell und röchelnd. "Ich will...nicht so sein..., was sie aus mir...gemacht haben...Ich..." Die Stimme wurde schwächer. Das schwere Atmen, als wäre der Sprecher am Telefon einem körperlichen und seelischen Kampf ausgesetzt, verstärkte sich dagegen. "Natürlich wollen wir ihnen helfen", reagierte eine andere Stimme. Sie klang klar und deutlich vom Band, daß sich die Männer in dem halbdunkeln Raum anhörten. Es handelte sich um die Stimme des Polizisten Frankie Salem, der in jener Nacht im 5. Revier von San Franzisko seinen Dienst versah, als der Anruf kam. "Wir kommen sofort Mister...Aber dazu ist es wichtig, daß wir wissen, wer Sie sind, und vor allem, von wo Sie anrufen." "Das eben...weiß ich nicht", lautete die hervorgepreßte, erstaunliche Antwort. "Ich weiß nicht, wo man mich hingebracht hat.


Rezension von Leichnam:


Kurzbeschreibung:
Während eines gewaltigen Erdbebens im Jahre 1906 im amerikanischen San Franzisko weidet sich eine Gestalt am Leid & am Schrecken. Der blaugesichtige, vampiristische Dämon Varox. Und dieses Wesen entbrennt in Liebe (!) zu einer Menschenfrau - Melissa. Zitat: "Sie irrte durch die brennenden Straßen und war von einer solchen Schönheit, daß er ihr fasziniert folgte." Die Beziehung gelingt (Varox kann sein blaues Gesicht in ein normales Menschengesicht wandeln), und schon gibt es Nachwuchs. Der Sohn erhält den Namen Brian. Der Dämon Varox wird automatisch ausgestoßen aus der Dämonensippe. Er wird sterblich und verendet schließlich als Mensch. Der Geist des Varox aber bereut, will alles rückgängig machen. Ein Psychiater wird vom Geist des einstigen Dämons besucht. Sieben Tote, sieben Seelen muß es geben, um das Dämonenreich zu besänftigen. Der Psychiater tötet, um Varox wieder zum Dämonen umzuwandeln. Der Dämon kommt allmählich im Psychiater zum Vorschein, der nach und nach zum Höllenwesen wird. Die sieben Opfer werden mit Hilfe der Kraft des Dämonenreiches geholt - in fliegenden Särgen! Varox kann allerdings vernichtet werden, wenn ein Außenstehender den Namen VAROX aufschreibt und Varox selbst dieses Wort dann liest. Morna Ulbrandson (X-GIRL-C) gelingt dieses Husarenstück. Damit rettet sie auch wieder einmal Larry in letzter Minute.


Meinung:
Diese Story ist schon etwas abstrakt. Man muß bereit sein, sich in Jürgen Grasmücks Gedankengänge zu versetzen, um zu verstehen. Da wird viel mit konfusen Kräften aus dem Reich des Dunkels gearbeitet, die zum Beispiel die Särge zum Fliegen bringen. Diese Idee mit fliegenden Särgen wurde ja auch mal von Rellergerd (Jason Dark) umgesetzt. Es ist meiner Meinung nach ein wirklich unheimlicher, düsterer Einfall, verweste Leichen in fliegenden Särgen nach arglosen Bürgern greifen zu lassen. Innerhalb der Story kommen leider nur zwei längere Passagen vor, in denen erzählt wird, wie diese Totenkisten fliegen und die grausigen "Bewohner", nämlich die Leichen, auf Menschenjagd gehen. Doch es wird sehr eindringlich und fesselnd beschrieben, wie man es von Dan Shocker kennt. Man bangt auch um Kunaritschew, der scheintot ist. Herrlich die Szene, wo der Arzt berichtet, Kunaritschew hätte nach dem Aufwachen als erstes nach seinen berühmt-berüchtigten Selbstgedrehten gefragt...Köstlich! Alles in allem muß man sehr konzentriert lesen, um diese etwas breitgewalzten Informationen über Varox plus Sohn plus Gebeine des Hexenjägers plus Psychiater richtig einordnen zu können. Ich muß abschließend sagen, schon wesentlich bessere Larry-Brent-Romane gelesen zu haben.


Besonderheiten:
Iwan Kunaritschew hat es mal so richtig kräftig aus dem Rennen gehauen - die Macht des Varox machte den Russen scheintot.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild gefällt mir persönlich richtig gut. Paßt auch zum Roman. Die Leichen erinnern ein wenig an Eddie, das Iron Maiden-Maskottchen. Super!


Coverbewertung:
4 Kreuze