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"Komm", sagte sie leise zu ihm mit unsicherem Blick. "Laß uns gehen.
Es wird schon dunkel..." Der junge Mann lachte. "Barbara", entgegnete er
kopfschüttelnd. "Du wirst doch nicht etwa Angst haben?" Die attraktive
Blondine zog den leichten Wollmantel enger um die Schultern und antwortete
nicht. Die Dunkelheit war schneller hereingebrochen, als ihnen zu
Bewußtsein kam. Erst jetzt erkannten sie auch, daß sie praktisch
die einzigen waren, die noch einen Moorspaziergang machen wollten. Hier in
der Nähe von Melle, einem Ort in der Hohen Rhön, lag unweit der
Zonengrenze jenes ausgedehnten Moorgebiet, daß täglich zahllose
Besucher anzog. Schmale, verschlungene Holzpfade führten durch ausgedehnten
Sumpf, der in seiner Natürlichkeit vollkommen erhalten war. Weit und
breit gab es keine menschliche Siedlung, nichts, was an Zivilisation oder
Industrie erinnert hätte. Barbara Valent nickte. "Ja. Ein bißchen
schon, Herbert. Wir sind die letzten hier. Und bis wir zurück sind,
vergeht mindestens noch eine halbe Stunde. Dann ist es völlig finster."
Feiner Nebel stieg über dem feuchten Boden auf und bildete rasch eine
dichte, wattige Sicht, die sich bewegte, wenn Barbara Valent und Herbert
Hosker vorsichtig weitergingen.
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