Larry Brent Nr. 110: Zombies im Orient-Expreß
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Das Telefon klingelte mitten in der Nacht. Der Mann im Bett fuhr zusammen.
Dr. Alex Haith hatte derzeit mehrere schwerkranke Patienten und wußte,
daß die Nächte im Augenblick für ihn viel Aufregung brachten.
Seltsamerweise dachte er bei dem Klingelgeräusch jedoch an einen Namen:
Earl of Gainsbourgh. Der achtundfünfzigjährige gefiel ihm seit
Wochen nicht. Das chronische Leiden des Mannes hatte sich verschlimmert,
Herz und Nieren waren in Mitleidenschaft gezogen und die besten Medikamente
und Haiths Spezialwissen reichten nicht mehr aus, die Krankheit in den Griff
zu bekommen. Der Arzt meldete sich sofort, und sein Verdacht wurde
bestätigt. "Der Earl bittet um ihren Besuch, Doc", sagte eine dunkle,
gepreßte klingende Stimme. Es war der alte Butler, der sprach. Jonas
gehörte zum lebenden Inventar des Castle, er diente dort seit fünfzig
Jahren und hatte den Earl auf allen seinen Reisen begleitet. "Es geht zu
Ende, Doc. Bitte beeilen Sie sich." "Ich mache mich sofort auf den Weg, Jonas."
Haith warf die Decke zurück, stand auf und schlüpfte in seine Hose,
die über den Stuhllehne hing.
Rezension von
Leichnam:
Kurzbeschreibung:
Ein reicher Herr nahm einst auf seinen Abenteuerreisen an einem Zombie-Ritual
teil. Nach seinem Ableben soll seine Tochter dafür sorgen, dass er einen
Blutaustausch mit dem damaligen Voodoo-Master bekommt. Es geht um Macht und
ewiges Leben, allerdings nicht als tumber Zombie, sondern Super-Zombie mit
Intelligenz. (Der Master ist auch schon lange verblichen eigentlich). Der
Todestag kommt. Und die Fahrt im Orient-Expreß beginnt. Auf einem gewissen
Bahnhof soll der Master zusteigen, um das Ritual zu vollführen (im
Gepäckwagen). Zwischenzeitlich entstehen weitere Untote, denn der Arzt
des Verstorbenen sowie sein Butler - beides auch längst Zombies - sorgten
dafür. Nach und nach füllt sich der Expreß mit Zombies auf.
Zum Glück sind Larry, Iwan sowie Morna mit an Bord. Sie befinden sich
auf einer Art Auszeichnungsreise, da sie das Haus eines anderen reichen Herren
von einem Zombie-Geist erfolgreich befreiten. Dieser andere Reiche lebt im
Haus eines alten Freundes des Voodo-Freaks, und jener alte Freund spukte
lediglich als gefährlicher Zombie-Geist durch die Mauern. Schlussendlich
gerät Larry in einem Kampf im Gepäckwagen zwischen die Fronten
und muss aus dem Zug springen. Allein in der Pampa nimmt er über den
PSA-Ring Kontakt zur Zentrale auf. Helikopter mit Flammenwerfern werden
organisiert, welche den Orient-Expreß einäschern bei voller Fahrt.
Vorher wurde beim Halt der zusteigende Voodoo-Master vernichtet sowie alle
Unschuldigen evakuiert.
Meinung:
Ein actionbetonter Roman. Zumindest das Finale ist Action satt. Sehr gut
gefiel mir der Beginn mit dem Arzt sowie die Spukhausreinigung durch das
PSA-Team nebst einer Sensitiven, die später im Expreß leider selbst
zum Zombie wird. Dieses Warten auf Spuk - zu Beginn ist ja absolut nicht
klar, um welche Art Geist es sich handelt - ist richtig gruselig gemacht!
Kaffee für die Nacht wird ausgeschenkt, Iwan quastert vor Langeweile
seine berühmten Selbstgedrehten, Larry ist unruhig. Immerhin wurde der
Sohn des Hausbesitzers in diesem Gebäude auf seltsame Art wahnsinnig
- er spricht nicht mehr. Er wollte eine Mutprobe bestehen in dem Spukhaus.
Alles sehr schön erzählt.
Besonderheiten:
Einer der wenigen Zombie-Romane innerhalb der Brent-Reihe.
David Parker, wissenschaftlicher Mitarbeiter der PSA und Spuk-Experte, mischt
mit.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Einwandfreies Cover. Sowas gibt es heute kaum noch.
Coverbewertung: