Larry Brent Nr. 108: Die Werwölfe des Dr. Satanas
Dr. Satanas! Ein Name, der auf den Teufel zurückgeht. Und den Teufel
hat er im Leib, denn seine Absicht und sein Ziel ist es, Unruhe und Verwirrung
zu stiften, Ängste und Abhängigkeit zu erzeugen und- den Tod zu
bringen. Dr. Satanas ist ein Feind der Menschen und des Lebens. Immer wieder
taucht er auf. Und keiner erkennt ihn. Wie der Teufel, der in jeder Gestalt
auftreten und sein Opfer verführen kann, so ist auch Dr. Satanas dazu
imstande. Oft ahnt man seine Nähe und seine Anwesenheit nicht, denn
er ist ein Meister der tausend Masken und Gesichter, die er seinen Opfern
auf grausame Weise stiehlt... Auch Dr. Brenda Galley und Professor Ernst
Coleman ahnten nichts von seiner Anwesenheit, als VC 98 in jener nacht zum
ersten Mal seine Wirkung zeigte. Brenda Galley arbeitete seit vier Jahren
in dem Versuchslabor. Professor Ernst Coleman, ein großer, ernster
Mann, der eine altmodische Nickelbrille trug, war der Leiter des Instituts.
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Professor Coleman ist es gelungen aus dem Blut eines Werwolfs den Stoff
herauszufiltern, der für die Metamorphose verantwortlich ist. Dr. Satanas
bekommt Wind von diesem Serum, genannt VC 98, und tötet Coleman. In
der Gestalt der Assistentin Brenda Galley, nimmt Dr. Satanas die
verhängnisvolle Droge an sich und infiziert zu aller erst die echte
Brenda, statt sie wie üblich zu töten und ihre Leiche in Säure
aufzulösen.
Im Amüsierbetrieb "Chalakka" wurde eine junge Animierdame das Opfer
eines kaltblütigen Mordes. Der Leiche fehlt zudem ein winziges Stück
Haut. Grund genug für die PSA ihre beiden besten Agenten, Larry Brent
und Morna Ulbrandson, auf den Fall anzusetzen. David Gallun glaubt, dass
Dr. Satanas die blutjunge Manuela Lopez als Opfer auserkoren hat, weil deren
Familie ein dunkles Geheimnis hütet. Während Larry Brent in der
Nähe von Mexico City die Schwester der Toten befragt wird Morna Ulbrandson
zum Mittelpunkt eines grauenhaften Geschehens, denn Dr. Satanas, der Mann
der 1000 Masken, hat sich die schwedische Agentin als nächstes Opfer
auserkoren, damit auch sie in den Kreis der Werwölfe aufgenommen
wird
Meinung:
"Die Werwölfe des Dr. Satanas" gehört zu den wenigen LARRY
BRENT-Romanen mit dem grausamen Menschenfeind, die Dan Shocker nur für
die eigenständige Serie schrieb. Dass sich der Autor in dem Roman
außerdem der Werwolf-Thematik zuwendet ist für den Freund klassischer
Gruselunterhaltung natürlich umso erfreulicher. Auch dieses Mal trachtet
Satanas danach geheime Forschungen für seine eigenen, verwerflichen
Absichten zu missbrauchen. Dabei geht Shocker wieder sehr subtil in Sachen
Spannungsaufbau und Handlungsablauf zu Werke. Larry Brent und Morna Ulbrandson
nehmen die Spur aus einer ganz anderen Richtung als vermutet auf und wissen
zunächst nichts von der Gefahr durch die Werwölfe. Insbesondere
Mornas Ermittlungen tragen viel zu der Atmosphäre des Romans bei.
Schlüsselszenen sind unter anderem, wie sich Dr. Satanas in der Gestalt
eines Polizisten der PSA-Agentin annähert und Mornas Kampf mit der Bestie
im Haus der Wissenschaftlerin Brenda Galley. Währenddessen fliegt (!)
Larry Brent mit seinem Lotus Europa, Marke 007, nach Mexiko. Diese Gimmicks
atmen den Flair der 70er Jahre und wirken selbst im Heftroman sehr trashig
und angestaubt. Ebenso wieder Stil des Autors, der mit Umschreibungen wie
"Girls", "Orange Juice" und "Whiskey-Bottle" für unfreiwillige Komik
sorgt. Ein derartiger Sprachgebrauch war in der Trivialliteratur der 70er
und 80er Jahre modern, dem heutigen Leser allerdings entlocken solche
zeitgenössischen Kapriolen nur ein müdes Grinsen. Dr. Satanas agiert
auf einem gewohnt raffinierten und perfiden Niveau, auch wenn der Autor eine
gute Chance verstreichen lässt eine Agentin der PSA kurzzeitig zum Werkzeug
des Unheimlichen zu machen. Verschenkt wurde dagegen das Finale, das einmal
mehr viel zu hastig über die Bühne geht. Die Episode mit den beiden
Frauen, die sich am vergifteten Likör gütlich tun, hätte man
sich jedenfalls rückblickend sparen können.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Die typische Satanas-Fratze wurde dieses Mal etwas modifiziert. Statt des
Teufelskopfes präsentiert sich Dr. Satanas als Werwolf, mit seinem neu
geschaffenen Gefolge im Hintergrund. Ein angemessenes, schauriges Titelbild
für einen unterhaltsamen Gruselschocker.
Coverbewertung: