Larry Brent Nr. 107: Turm der Menschenmonster
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Die hübsche, brünette Frau aus Glasgow litt seit Jahren unter
Schwindelanfällen. Ihr Zustand war manchmal schon so gewesen, daß
sie tagelang überhaupt nicht aus denm Bett konnte, so elend und matt
fühlte sie sich. Des öfteren war sie ohnmächtig geworden.
Als man sie aus dem Operationssaal in das abgedunkelte Krankenzimmer brachte,
war es genau 14.24 Uhr. Regelmäßig wurden Pulsschlag und Herzschlag
kontrolliert. Der Schrittmacher arbeitete einwandfrei. "Missis Malitt...
wach werden... hallo, Missis Malitt..!" Die Krankenschwester schlug leicht
gegen die Wangen der Narkotisierten und rief immer wieder ihren Namen. Die
schmalen, spröden Lippen in dem bleichen Gesicht zuckten. Susan Malitt
murmelte irgend etwas Unverständliches. "Missis Malitt - wach werden!"
Die Krankenschwester kippte das Fenster leicht an, um frische Luft
hereinzulassen. Dann kehrte sie an das Bett der Kranken zurück. Sie
wollte wieder rufen, um die Patientin aus dem Narkoseschlaf herauszureißen
und zu überprüfen, ob sie bereits auf äußere Einflüsse
reagierte.
Rezension von
Leichnam:
Kurzbeschreibung:
Eine Druidin - Edna O´ Finnigan - ist als Hexe verschrien. Am 4. Oktober
1687 wurde sie von den Bewohnern zweier Dörfer gestellt und vernichtet.
Die wütende Menge zerfleischte die Druidin regelrecht. Doch die Frau
konnte nicht sterben. Ihr zerteiltes Fleisch, ihre Organe, eigentlich alles,
was von ihr übrigblieb, lebte auf grauenvolle Weise weiter. Das Waldgebiet
in der Nähe von Glasgow gilt seit Jahren als verhext. Ein gewisser Professor
Armin van Helsing führt das Vermächtnis der Druidin weiter. Es
geht darum, an menschliche Organe heranzukommen und diese durch dunkelste
Magie zu eigenständigem Leben zu erwecken. So gibt es Mägen oder
Lungen sowie völlig mutierte Fleischbatzen, die leben, die sich bewegen,
die bösartige Augen haben... Der Geist der Edna O´ Finnigan ist
in der Lage, Menschen ihrer inneren Organe zu berauben. Dazu benötigt
der Hexengeist Walderde vom einstigen Mordgebiet. Menschen, die auf dieser
Muttererde schlafen, werden zu Opfern des Geistes der Edna O´ Finnigan.
Und dieser rachesüchtige Geist hat gar einen fanatischen Chirurgen zum
Helfer, der die Erde unter Krankenhausbetten schmuggelt... Larry, Morna sowie
Iwan gehen den Fall im schönen düsteren England an. Alles hängt
an einem Stock, in dem die Macht eines uralten Wesens steckt. Manaclir...
Ihn beteten die Druiden einst an. Der Stock, befindlich bei van Helsing,
wird letztlich durch Iwan und Larry zerstört. Morna erlebte hingegen
einen Horrortrip. Vergangenheit ereilte sie - der Mordtag 4. Oktober 1687...
Nachdem der Spuk vorbei ist, verschwindet auch der alte Turm im Wald, der
stets bei Nacht auftauchte und Domizil van Helsings war. Ganz früher
diente der gespenstische Bau als Schlupfwinkel der Edna O´ Finnigan.
Die schrecklichen lebenden Innereien gibt es nach der Zerstörung des
Bindegliedes Stock ebenfalls nicht mehr.
Meinung:
Wieder ein echter Shocker-Schocker! Was in diese Geschichte alles reingepackt
wurde, grenzt schon an Wahnsinn. Es ist nicht möglich, in gekappter
Form all diese verschiedenen Handlungspunkte in die Kurzbeschreibung zu bekommen.
Die Seiten 28 und 29 gehören mit zu den unheimlichsten Abschnitten,
die Dan Shocker je zu Papier gebracht hat - Punkt! Dan Shocker gelingt es
auch immer wieder, seine Horror-Storys mit Humor aufzupeppen. Stets dann,
wenn Kunaritschew ins Spiel kommt, muß man als Leser zumindest schmunzeln.
Man kann sich diese bärbeißige Gestalt sehr illustriert vorstellen.
Ich sehe da immer eine Art rothaarigen Bud Spencer vor mir, mit noch etwas
wilderem Bart. Nein, im Ernst: Die Geschichte ist gelungen - ohne Frage.
Ich schwanke zwischen 3 und 4 Kreuzen, und in solchen Fällen gehe ich
meist nach oben. Zumindest beim Meister des Grusels - DAN SHOCKER!!!
Besonderheiten:
Kriechende Mägen und Lungen. Seltsame Hautsäcke, die sich auf
Nervensträngen (...) bewegen und die stechenden Augen der einstigen
Druidin aufweisen. Die Alpträume Dan Shockers würde ich gerne mal
auf Video aufnehmen...
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Unfreiwillig komisch wegen der Gestalt in der Mitte, die Armin van Helsing
darstellt. Solche Leutchen kenne ich aus meiner unmittelbaren
Nachbarschaft...
Coverbewertung:

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Larry Brent Romans wurde auch noch auf dem Cover des spanischen
Comic-Magazins "ESPECTRO" Nr. 33 verwendet: