Larry Brent Nr. 91: Das Schloß der teuflischen Deborah
Larry Brent Nr. 91: Das Schloß der teuflischen Deborah


Sie schreckte plötzlich zusammen. Susan Hoogans Herzschlag beschleunigte sich, der Schweiß brach ihr aus, und ihre Hände wurden feucht. Eine beklemmendes Gefühl der Angst überflutete sie, und sie hörte Stimmen, vernahm Geräusche und erblickte schemenhafte Gestalten, die sich aus dem Dunkeln vor ihr lösten und auf sie zukamen. Menschen aus einer anderen Zeit mit farbenprächtiger Kleidung umringten sie. Susan Anne Hoogan schrie gellend auf. Ich werd' verrückt! hämmerte es in ihrem fiebernden Hirn. Ich dreh' durch! Der Stoff, verdammt noch mal! Dabei habe ich doch schon wochenlang nichts mehr zu mir genommen! Sie zitterte am ganzen Körper. Wie in Hypnose starrte sie auf den Schneidetisch, vor dem sie eben noch saß und ihre Filme bearbeitete. Sie wurde stocksteif. Was sie sah, hörte und spürte, ging über ihren Verstand, über ihre Kräfte. Die Vierundzwanzigjährige stöhnte. Alles vor ihren Augen verschwamm. Der Arbeitsplatz. die wohlvertraute Umgebung. Susan Anne warf sich herum. Wie aus weiter Ferne hörte sie das Telefon im angrenzenden Zimmer rasseln.


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der exzentrische Milliardär David T. Wimburn hat ein Faible für alte Spukschlösser. Aus diesem Grund lässt er eigens für diesen Zweck eine alte Burg in Schottland Stein für Stein nach Florida überführen, wo das Schloss stückweise wieder aufgebaut wird. Dummerweise übernimmt er damit aber auch den Fluch der teuflischen Deborah, einer Hexe, welche mit dem Teufel einen Pakt schloss. Ihr Geist ging in ein Porträt über, dass zusammen mit dem gesamten Gut des Baus mit nach Amerika geschickt wurde. Die Tochter des Milliardärs findet das unheimliche Bild und wird kurz darauf ermordet im Keller gefunden. David Gallun, alias X-RAY-1, schickt seine besten Agenten in das Schloss der teuflischen Deborah: Larry Brent und Morna Ulbrandson.


Meinung:
Nach dem etwas langatmigen Einstieg startet Dan Shocker mit einem düsteren Gruselroman der alten Schule wieder voll durch. Die Rachegeschichte ist alles andere als neu, wird aber wieder einmal gekonnt beschrieben mit dem Schuss unheimlicher Atmosphäre, welche diesen Romanen des Autors immer anhaftet. Die Idee des unheimlichen Bildes, welches den Geist der teuflischen Hexe birgt, und die nach belieben morden kann birgt genügend Potential für eine Menge Gänsehaut. Auch nach mehr als 23 Jahren hat dieser Roman nichts von seinem Reiz verloren und wer Lust hat sich bei einem stürmischen Sommergewitter mal wieder so richtig zu gruseln ist hier genau richtig.


Besonderheiten:
Miriam Brent, Larrys jüngere Schwester, hat einen erneuten Auftritt.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Wieder ein Meisterwerk. Der grausame, zynische Gesichtsausdruck der teuflischen Deborah wird perfekt wiedergegeben. Die Szene kommt übrigens im Roman auch genauso vor.


Coverbewertung:
4 Kreuze