Larry Brent Nr. 54: Die Gespenster-Dschunke von Schanghai
Eine Viertelstunde vor ihrem Tod war Madleen Cordes noch fröhlich und
guter Dinge. "Die Nacht ist herrlich!" schwärmte sie träumerisch,
stand an der Reling der kleinen Yacht und blickte auf das nächtliche
Meer. In der Dunkelheit flimmerten wie beleuchtete Perlen an der Schnur die
Lichter von Hongkong. Sie waren etwa fünf Seemeilen entfernt. Das Meer
war ruhig, die weiße Yacht schaukelte sanft auf den Wellen. Die Worte,
die die siebenundzwanzigjährige Britin sprach, galten dem schmalen Chinesen
an ihrer Seite. Mister Wang. Er hatte sie auf der Yacht mitgenommen, und
Madleen wußte die Ehre zu schätzen. Mister Wang galt als kontaktarm
und scheu. Er lebte sein eigenes, zurückgezogenes Leben. Dabei gehörte
er zu den reichsten Männern der britischen Kronkolonie. Wang war
passionierter Junggeselle und Hersteller der feinsten Seiden und Stoffen
des Landes. Als Einkäuferin aus London war Madleen Cordes nach Hongkong
gereist.
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Schanghai: Ein junges Paar wird Opfer der geheimnisvollen
Gespenster-Dschunke, die angeblich die Gewässer Chinas unsicher macht.
Die Leiche der Frau wird zum Drogen-Schmuggel missbraucht, wobei sich das
durch die Dämonen verseuchte Blut mit dem Heroin vermischt. Die PSA-Agentin
Keiko Yamada soll einen jungen Mann namens Jasiro beaufsichtigen. Der Chinese
hat gerade eine Entziehungskur hinter sich, hat aber vorher im Drogenrausch
Menschen mit skelettierten Drachenschädeln gesehen. Keiko beschattet
Jasiro, der sie zu seinem Dealer führt. Kurz darauf nimmt Jasiro Keiko
mit zu einer Freundin, wo wieder ein rauschendes Fest gefeiert wird,
natürlich mit Heroin, welches verseucht ist. Dadurch verwandeln sich
die Drogensüchtigen in Gestalten mit Drachenschädeln, welche die
Agentin überwältigen und ebenfalls die Droge verabreichen...
Hong Kong: Larry Brent besucht seine Kollegin Su Hang. Eigentlich
wollten sie an einer Schifffahrt teilnehmen, deren Höhepunkt ein
Überfall der Gespenster-Dschunke ist, die in China als Touristenattraktion
vermietet wird. Doch dann taucht die echte Geister-Dschunke auf und vier
Frauen werden von den Dämonen entführt. Als Larry und Su Hang am
nächsten Tag davon in der Zeitung lesen, steht für sie fest, dass
dies ein Fall für sie ist...
Meinung:
Eigentlich ein ganz ordentlicher Roman um ein Geister-Schiff in China. An
die Zufälle mit denen Larry in seine Fälle stolpert habe ich mich
mittlerweile schon gewöhnt. Die Idee mit dem verseuchten Heroin fand
ich ziemlich originell, allerdings ist die Story mit dem Drachengötzen,
dem bösen Dämon, der in einer Grotte von seinen ebenso bösartigen
Anhängern angebetet wird, in gleichem Maße abgedroschen. Zudem
hat sich auch Dan Shocker in diesem Fall sehr schlecht vorbereitet, denn
in China gelten Drachen ja keineswegs als die schrecklichen Bestien, als
die sie im Christentum dargestellt werden, wo sie als Verkörperung Satans
herhalten müssen. In China gelten Drachen als heilige Tiere und
Glücksbringer. Die Drachenmenschen an sich wirken auf mich auch ziemlich
farblos und verkörpern keinen echten Schrecken. Das Ende kommt in diesem
Roman ebenfalls ziemlich abrupt. Gefallen haben mir dagegen die zwei
Erzählstränge und hier besonders der Part von X-GIRL-I, alias Keiko
Yamada. Insgesamt gesehen hat mich dieser Roman aber nicht überzeugt,
da gab es schon bedeutend bessere Shocker-Romane.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Auch das Cover wirkte auf mich nicht sonderlich ansprechend. Die Typen mit
den Drachenköpfen sehen eher aus, als ob sie zum Fasching gehen wollen.
Coverbewertung: