Larry Brent Nr. 42: Dämonenbrut
Sie schreckte plötzlich aus dem Schlaf, wischte sich über die Augen
und war sofort hellwach. Kamen ihre Tochter und ihr Schwiegersohn schon nach
Hause? Plötzlich erfüllte ein gellendes, nervenaufreibendes Kreischen
die Wohnung. Das Kind war wach geworden. Mrs. Falker zwängte sich aus
dem Sessel, in dem sie während des Fernsehfilms eingeschlafen war. Die
Sendung war zu Ende, aber der Apparat war nicht abgeschaltet. Der Bildschirm
flackerte noch.
von Dan Shocker, erschienen am 17.08.1982, Titelbild: R.S. Lonati
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Sheila und Ed Morgan kommen von einer Party nach Hause und finden die Mutter
der Ehefrau tot in der Wohnung liegen. Bestialisch ermordet - von dem Täter
fehlt jede Spur. Der kleine Danny hingegen ist unversehrt, obwohl sein Zimmer
über und über mit Blut bespritzt ist. Ed Morgan bemerkt, dass der
kleine Danny ihn kalt und abschätzend taxiert, dass der kleine Junge
nicht so harmlos und unschuldig ist, wie er sich gibt. Larry Brent erhält
den Auftrag sich diskret um den Fall Morgan zu kümmern und den Jungen
zu beobachten. Er gibt sich als Mitarbeiter des Psychologen Dr. Lawer aus
und erlebt, wie sich die Familie Morgan mehr und mehr zerstreitet. Bei einer
Sitzung bei dem Psychologen, versetzt Dr. Lawer Ed Morgan in Tiefenhypnose
und befragt ihn über die Umstände der Zeugung von Danny, denn Morgan
behauptet, dass Danny gar nicht sein eigener Sohn ist. Die Spur führt
zu einem kleinen Hotel in einem Wald nahe Wilmington, der Kleinstadt, wo
die Bluttat geschehen ist. In diesem Hotel, New Mexican Hotel, hatte Sheila
Morgan Besuch von einem Wesen, dass genauso aussah wie Ed Morgan, obwohl
dieser nachweislich in der Hotelbar gesessen und getrunken hatte. Als Larry
wieder zu den Morgans nach Hause fährt, findet er nur noch die Leiche
von Sheila, Danny ist verschwunden. Larry vermutet ihn in dem Hotel und macht
sich sogleich auf den Weg. Danny ist tatsächlich auf dem Weg in das
Hotel und hinterlässt die Leiche einer jungen Frau, die ihn per Anhalter
mitgenommen hat. In dem Hotel, in dessen Umgebung keinerlei elektrische
Geräte, auch keine Batteriebetriebenen funktionieren, wird Larry von
Danny und vier weiteren Dämonenkindern überwältigt. Es stellte
sich nämlich heraus, dass diese Kinder alles Frühgeburten waren,
die allerdings erstaunlich gut entwickelt waren und auch im Wachstum ihren
Altersgenossen weit voraus blieben. Jetzt nach fünf Jahren, haben sie
die Statur von Zehnjährigen - und den Verstand eines Erwachsenen. Morna
Ulbrandson, die ebenfalls eines der Kinder, das Sechste observieren sollte,
verfolgt das kleine Monster ebenfalls bis zu dem geheimnisvollen Hotel. Dort
trifft sie auf Larry, der allerdings eine Fälschung ist. Morna
stößt in zurück. Sie bemerkt, dass er im Sterben liegt. Es
ist ein Außerirdischer, der vor Jahren mit einem Raumschiff über
dieser Gegend abstürzte, was von den Experten als Meteoriteneinschlag
eingestuft wurde. Alle seine Artgenossen starben, doch er allein kann das
Schiff nicht starten und fliegen, so nahm er die Gestalt der Ehemänner
der Frauen an, die hier übernachteten und zeugte Kinder, die ich helfen
sollten. Seine Rasse kommt schon mit vollständigem Wissen auf die Welt,
es gibt keine Lernprozesse, doch bei diesen Kindern ging etwas schief. Die
menschlichen Gene, sowie die Existenz der Dämonen auf der Erde beeinflussten
die Kinder, so dass sie zu den kleinen Monstern wurden und zu morden anfingen.
Larry kann sich mit Hilfe eines der betrogenen Ehemänner befreien, der
ebenfalls Licht ins Dunkel bringen wollte und den Monstern in die Falle ging.
Gemeinsam mit Morna entkommen sie knapp dem Inferno, als das Raumschiff startet
und verschwindet.
Meinung:
Jetzt wissen wir endlich wo Chris Carter für Akte X abgekupfert hat.
Eigentlich bin ich ja kein Freund dieser Außerirdischen-Geschichten,
aber dieser Roman hat mich überzeugt. Er ist spannend geschrieben worden
und irgendwie fragt man sich, was wohl hinter diesen monströsen Kindern
stecken mag. Na ja, nach Erwähnung des Meteoriten könnten einige
Schlauköpfe schon von allein auf die Außerirdischentheorie kommen.
Ich selber war schon durch das Hörspiel vorbelastet und war dort eher
enttäuscht denn überrascht von dem Plot der Geschichte. An diesem
Roman hat mich eigentlich nur die häufige und völlig unsinnige
Verwendung englischer Schlagwörter genervt: Well, Nurse und Girl. Aber
diese Ausdrucksweisen waren ja in den Siebzigern und Anfang der achtziger
Jahre ja Gang und Gebe im Heftroman-Slang. Positiv verbuchen kann ich die
Tatsache, dass die Außerirdischen (zumindest die Ursprünglichen)
nicht böse Absichten hegten, sondern Forschungsreisende waren, die eher
durch einen Unfall auf der Erde abstürzten und nur einen Weg suchten,
um ihre Geheimnisse vor den Menschen zu bewahren. Fazit: Ein düsterer
Horror-Science-Fiction-Roman der auch auf der modernen Mystery-Welle locker
mitreiten kann.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Die Dämonenkinder mit den überdimensionalen Schädeln sehen
für mich eher wie genmanipulierte Hamster aus, außerdem fehlen
die monströsen Krallen, welche die Monsterkinder im Roman haben. Was
die nackte Frau betrifft...nun ja der Gentleman genießt und schweigt
;-).
Coverbewertung:

Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Ein Kind als Mörder? Eigentlich unvorstellbar - aber wer sonst sollte
die Großmutter des fünfjährigen Danny Morgan umgebracht haben,
als diese eines abends auf den Jungen aufpassen sollte und die Eltern bei
ihrer Heimkehr nur noch die verstümmelte Leiche von Mrs. Falkner vorfanden.
Der Vater Ed Morgan verdächtigt recht schnell seinen Sohn, findet er
dessen Schlafanzug blutverschmiert im Müll liegen. Das Beweismittel
verschwindet allerdings schnell - durch den Jungen? Immer stärker agiert
der überdurchschnittlich gewachsene und eines Zehnjährigen gleichen
Danny gegen seinen Vater und treibt einen regelrechten Keil zwischen Ed und
Sheila, die Mutter des Jungen. Mittlerweile ist auch die PSA aktiv geworden,
da es einige ähnlich gelagerte Fälle rund um Wilmington/USA gibt.
Auch in diesen war nur ein überdurchschnittlich gewachsener Junge Zeuge
als auch möglicher Täter. Bei den Ermittlungen kommt Larry Brent
auf die Spur des 'Old Mexican Hotel' in dem wohl alle Betroffenen mal eine
Nacht verbracht haben und in deren Nähe vor einigen Jahren ein Meteorit
eingeschlagen war. Hat dies eine Bewandtnis in diesem Fall? Und schlimmer
ist noch der Verdacht, dass wohl eine noch unbekannte Person der Vater dieser
Kinder ist - ein Vater, der sein Aussehen ändern kann!
Meinung:
In den Roman 'Dämonenbrut' zieht Autor Dan Shocker alle Register: er
nimmt eine rätselhafte Mordserie, dazu das unheimliche Gebäude
des 'Old Mexican Hotel' und eine dosierte und annehmbare Ladung Science Fiction
und packt diese in einen düsteren und harten Roman, in dem Shocker
dafür die Action etwas heraus nimmt. Das schadet der Geschichte aber
keinesfalls; im Gegenteil - man kann sich durch diese dämonisch
erscheinenden Kinder beim Lesen bestens gruseln. Eindeutig Bestnote!
Besonderheiten:
- die beiden Großrechner der PSA werden erstmalig mit den Namen 'Big
Wilma' und 'The Clever Sofie' bezeichnet
5 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Warum zu diesem Roman ein neues Cover von Lonati angefertigt werden musste,
ist mir schleierhaft. Das Bild der Auflagen im
SILBER
GRUSEL KRIMI, war doch fast perfekt! Die kleinen Geschöpfe haben
hier durch ihre Schädel ein eher alienhaftes Aussehen, was ja noch zum
Roman passt, allerdings gegenüber dem Original doch an Flair verliert.
Und warum die vollbusige Dame in aller Pracht gezeigt werden musste, ist
mir ein Rätsel...nicht dass ich da etwas gegen hätte, aber hier
überkommt mich doch das Gefühl von 'Sex sells'...
Coverbewertung:

Das selbe Titelbild wurde ebenfalls für den Geister-Schocker Nr. 29
verwendet: