Larry Brent Nr. 35: Party im Blutschloß
Seine Hand glitt langsam unter ihren Rock und tastete sich an den Schenkeln
hoch. "Nicht", wisperte sie, "nicht hier..." mit diesen Worten entwand sie
sich seinem Zugriff und verschwand hinter dem Vorhang, der schwer an der
Seite herabhing und den Durchlass zu dem angrenzenden Raum verbarg. Hugh
Jeffers folgte ihr. Wie ein Schatten bog Jane Baker um die Ecke. Er sah gerade
noch ihren Rockzipfel. Jeffers erreichte den düsteren Gang, von dem
aus eine Treppe nach oben wie nach unten führte. Lauschend verharrte
er für einen Moment im Schritt und glaubte ein leises Geräusch
von unten her zu vernehmen. Grinsend sprang er die gewundenen, ausgetretenen
Steintreppen hinab. Es war so dunkel, das er kaum die Hand vor Augen sah.
Und Fenster gab es hier nicht. Der Geruch von Jane Bakers Parfüm hing
wie ein unsichtbarer Schleier in der Luft, schwer und rassig, genau der Duft,
der zu ihr paßte ... Irgendwo in der Finsternis quietschte leise und
fern eine Tür.
von Dan Shocker, erschienen am 29.06.1982, Titelbild: R.S. Lonati
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Aufgrund zahlreicher Meldungen von verschwundenen Mädchen sendet die
PSA nach und nach ihre besten drei Leute - also Larry Brent, Morna Ulbrandson
und Iwan Kunaritschew - nach Killin/Schottland, um diese mysteriösen
Vorfälle von verschiedenen Seiten aus anzugehen. Vermutlich hat das
leerstehende Schloß 'Bloody Grave' in der Nähe des Dörfchen
mit den Ereignissen etwas zu tun, denn aus einer Gruppe, die das Schloß
eine Nacht für eine Feier gemietet hat, wird ein weiteres Mädchen
vermisst, dazu auch noch zwei Männer der Partyfreudigen! Als Larry und
Morna das Anwesen erreichen befindet sich gerade eine Gruppe um den Regisseur
Harry P. Reynolds und der Schloßverwalter Mr. McKarring in den
Gemäuern und alle müssen feststellen, dass sich dieses als blutige
Falle enblößt!
Meinung:
Diesmal ist der Gruselroman um Larry und seine Kollegen handlungstechnisch
etwas einfacher vom Autor Dan Shocker gestrickt worden und so ist dieser
etwas voraussehbar zu Lesen. Die Stärke des Romans liegt diesmal bei
seiner Atmosphäre. Das gruselige Schloß mit allen seinen Tücken
und Geheimgängen beschreibt Dan Shocker vorzüglich. Dazu kommt
noch der Pluspunkt der ungewöhnlichen Härte, mit welcher der
Täter bei seinen Morden vorgeht und der Autor diese ebenso realistisch
beschreibt. So ist dieser Gruselroman doch etwas überdurchschnittlich
zu bewerten und sehr lesenswert!
Besonderheiten:
- der Roman besitzt einen Nachtrag vom Autor, daß zur Handlung
authentisches Material vorliege; nur die Namen geändert wurden
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Sehr detailgetreu hat Zeichner Lonati die Szenerie der Entdeckung der
verschwundenen Schauspielerin nachgemalt. Es ist zwar nicht arg gruselig
geworden, wie die Tote dort in der 'eisernen Jungfrau' steckt, aber immer
noch ganz okay!
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das selbe Titelbild wurde ebenfalls für den Geister-Schocker Nr. 9
verwendet:
Übrigens war die gleiche Eiserne Jungfrau auch noch auf dem Titelbild
des Butler Parker-Romans Nr. 264 zu sehen, dessen Titelbild ebenfalls von
Lonati gemalt worden war: