Larry Brent Nr. 26: Das Totenhaus der Lady Florence
Drei Menschen waren an diesem trüben und nebligen Spätnachmittag,
der für eine Beerdigung wie geschaffen schien, zusammengekommen und
wurden Zeugen der Beisetzung. Hochwürden Gerwin Andrews, der Pfarrer
der kleinen Ortschaft, Dr. Colinburnk, der den Totenschein ausgestellt hatte
und Hiram Short, der Totengräber der Gemeinde, der den Auftrag hatte
den Sarg der Verblichenen in der Familiengruft einzuschließen. Diese
drei Männer ahnten in dieser Stunde nicht, daß der Tod der Lady
Florence weitere Todesfälle nach sich ziehen sollte und daß unter
diesen Toten - zwei von ihnen sein würden.
Rezension von
Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Seit dem Tag, an dem Lady Florence, die letzte Bewohnerin des unheimlichen
Landhauses der Dodgenkeems, das Zeitliche gesegnet hat, geschehen sehr seltsame
Dinge in dem alten Gemäuer. Einige munkeln von einem Schatz der sich
unter dem Haus befinden soll, andere meinen, daß es dort spukt. Hinzu
kommt noch, daß sowohl der Hausarzt und der Pfarrer kurz nach dem
Begräbnis der Lady auf unheimliche Art und Weise ums Leben kommen. Trotz
alledem mietet sich der Schriftsteller Richard Burling dort ein, und dann
muß aber auch er zugeben, daß es hier nicht mit rechten Dingen
zugeht. Mehrere Ereignisse deuten darauf hin, daß er nicht alleine
in dem Haus ist: Türen öffnen sich, er hört Schritte und auch
Schreie, die auf einen Kampf hindeuten, aber er sieht niemanden. Als er
schließlich einen Toten findet, ist es schon zu spät - der unsichtbare
Gegner hat ihn schon ins Visier genommen. Zu allem Überfluß stolpert
Burlings Tochter zusammen mit Miriam, der Schwester von Larry Brent in die
Wirren dieser Geschichte und beide geraten in Lebensgefahr. Larry und Iwan
gehen unterdessen einem seltsamen Mord an einem Wissenschaftler nach. Das
Opfer hat sich wohl mit einigen Experimenten beschäftigt, an dessen
Ergebnissen auch einige Geheimdienste interessiert sind. Ihre Nachforschungen
finden in schließlich (zufällig?) ihre Lösung in der
Familiengruft der Dodgenkeems und im Haus der Lady Florence gibt es endlich
Klarheit ...
Meinung:
Die Atmosphäre dieser Geschichte ist mal wieder fabelhaft: Ein einsames
Haus, unheimliche Geräusche und man weiß bis zum Ende nicht, was
hier eigentlich gespielt wird. Leider kannte ich schon das Hörspiel;
welches aber von der Handlung her nur sehr sehr wenig mit dem Band zu tun
hat; bevor ich diese Nummer gelesen habe, ansonsten wäre die Lösung
des Rätsels noch viel beeindruckender ausgefallen. Der einzige Punkt,
der mich etwas schmunzeln ließ, ist die Story mit dem Aztekenschatz,
irgendwie wurde das zwischendrin zwei-dreimal erwähnt, aber dann schien
DS dieses Thema einfach vergessen zu haben. Macht ja nix, hatte ja sowieso
nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun gehabt. Alles in allem eine sehr
schöne, gruselige Geschichte mit mal wieder einem tollen Schauplatz
...
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Larrys Schwester Miriam Brent
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Nun, das ist ein wirklich fabelhaftes Bild, obwohl es nichts Wirkliches mit
der Handlung zu tun hat. Es scheint, als habe der Zeichner eine feine Szenerie
auf die Leinwand geworfen und DS hat um diese dann eine nette Geschichte
um ein Haus gestrickt. Als Bild selbst wirklich eines der schönsten
und stimmungsvollsten in der LB-Reihe ...
Coverbewertung:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Die PSA sendet X-RAY-3 und X-RAY-7 nach Bristol/England, um den Todesfall
des Gelehrten Winston Yorkshere aufzuklären, denn entgegen dem ausgestellten
Totenschein auf Herzschlag wird ein Mord vermutet, denn Yorkshere machte
hochinteressante Versuche mit dem Licht. Larry Brent hofft so gleichzeitig
seine Schwester Miriam, die zu dieser Zeit in London weilt, zu treffen; was
aber Aufgrund der Ermittlungen anscheinend doch nichts wird. Denn Larry und
Iwan Kunaritschew folgen einer Spur nach Bideford. Dort hat sich der
Schriftsteller Richard Burling das Haus der verstorbenen Lady Forence Dodgenkeem
gemietet, unter dem Vorwand dort in klassischer Gruselatmosphäre sein
neues Buch zu schreiben. In Wahrheit sucht er nach einem verschwundenen
Aztekenschatz, den das Haus in sich bergen soll. Aber er findet nur den Grusel,
den er ja angeblich wollte. Burling hört unheimliche Geräusche
und sieht Türen sowie Gegenstände, die sich auf unerklärbarer
Weise bewegen. Der Schriftsteller wusste nun mal nichts von der Verbindung
des Mannes der Lady Florence und Winston Yorksheres. Und so gerät er
in Kreise, die sich durch ihn gestört fühlen. Genauso störend
wie seine Tochter Beatrice, die mit ihrer Freundin Miriam Brent eben dort
den Vater besuchen möchten. Die rätselhaften Todesfälle nach
Lady Florence Tod rücken plötzlich in ein gefährliches
Licht!
Meinung:
Dan Shocker nahezu in Bestform! In einer gruseligen Umgebung erschafft er
einen gruseligen Krimi, der einen wirklich mitzieht. Und das sollte man aber
auch mitmachen, denn die Handlung ist sehr verschachtelt! Jede Unterbrechung
beim Lesen erschwert das Weiterlesen ziemlich, wobei dadurch auch jede Menge
Konzentration und Kombinationsvermögen von diesem Roman gefordert wird!
Für ein "leichtes Lesen" ist diese Geschichte nun nicht bestimmt. Dadurch
schrammt das Ergebnis nur knapp an der Bestnote vorbei, und was nun mit dem
Aztekenschatz war, blieb leider ungeklärt.
Besonderheiten:
Erscheinungsdatum SK 790: 20.05.1969
Erscheinungsdatum SGK 8: 29.06.1971
Erster Auftritt von Larrys Schwester Miriam Brent!
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zum Roman ist ein echter Lonati, da muß man einfach länger
hinsehen...
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der Wissenschaftler Winston Yorkshere wird tot in seiner Wohnung aufgefunden.
Herzschlag lautet die Diagnose, doch Yorkshere war ein kerngesunder Mann
gewesen und außerdem arbeitete er an einem bedeutungsvollen Experiment.
Gründe, welche den Supercomputern der PSA The clever Sofie und Big Wilma
genügen, um den Einsatz der Agenten Brent und Kunaritschew zu rechtfertigen.
Yorkshere hatte einen Kollegen Sir David Dodgenkeem, der bereits vor zwei
Jahren verstarb. Vor Kurzem starb auch dessen Frau Lady Florence. In derselben
Nacht, in der sie in der Familiengruft beigesetzt wurde, starben der Arzt
der Lady und der Pfarrer ebenfalls an Herzschlag. Bald kommen die PSA-Agenten
einem fantastischen Geheimnis auf die Spur: Dodgenkeem und Yorkshere haben
eine Strahlung entwickelt, die Unsichtbar macht. Doch diese Gabe ist auch
mit einem Fluch belastet. Jeder der von dem Unsichtbaren berührt wird,
bekommt einen heftigen elektrischen Schlag, der schnell zum Tod führt.
Jetzt hat der Schriftsteller Richard Burling das Haus gemietet, um in der
Abgeschiedenheit des Moores in Ruhe arbeiten zu können. Doch bald merkt
Burling, dass er nicht mehr allein in dem riesigen Haus ist ...
Meinung:
In diesem Roman erwartet den Leser ein alter Menschheitstraum und gleichzeitig
ein klassisches Gruselthema: Die Unsichtbarkeit. Sich von anderen unbemerkt
bewegen zu können, hat sich wohl jeder schon einmal gewünscht und
im Umkehrschluss ist ein Gegner den man nicht sieht immer eine Bedrohung.
Typischerweise verwendet der Autor wieder mal keine übernatürliche
Erklärung, sondern legt dieser überaus spannenden Geschichte ein
wissenschaftliches Experiment zu Grunde. Die Rahmenhandlung verläuft
dabei wieder in einigen Windungen und der Leser muss mit einigen
Überraschungen rechnen. Dabei hat sogar Larrys jüngere Schwester
Miriam einen kleinen Auftritt erhalten. Leider wird aber auch der Zufall
arg beansprucht. So ist es wirklich mehr als unglaubwürdig, dass die
zufällig in England weilende Miriam die Tochter des Schriftstellers
Burling kennen lernt, der zufällig das Haus der Dodgenkeems gemietet
hat, wo sich zufällig das Labor des Unsichtbaren befindet. Darüber
hinaus trifft Iwan in Plymouth zufällig in einem Nachtclub, wo er sich
vor der Polizei versteckt, die Freundin Yorksheres, die zufällig an
dem Abend tanzt. Dennoch verpackt Dan Shocker diese Glücksfälle
auf eine geschickte Art und Weise, so dass der Lesefluss nicht getrübt
wird und der rasante, lebensnahe Erzählstil tut ein übriges, damit
keine Langeweile aufkommt. Insbesondere die düstere Stimmung innerhalb
des verlassenen Hauses, als Richard Burling die Schritte hört, obwohl
sich niemand in dem Haus befindet, nimmt den Leser sofort gefangen. Das und
die Umgebung des nebelverhangenen Moores bilden die perfekte Kulisse für
eine klassische Gruselatmosphäre.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Haus wird zwar ein wenig anders beschrieben, wirkt aber dennoch unheimlich
und bedrohlich. Nicht zuletzt, wegen des düsteren Himmels und der bleichen
Frauengestalt rechts unten im Bild.
Coverbewertung: