John Sinclair Nr. 1726: Die Polizistin
Die Einfahrt konnte der Weg in den Tod sein! "Bist du lebensmüde? Geh
da nicht rein
" Angela Fox schaute in die weit geöffneten Augen
ihres Kollegen. "Warum nicht, Tommy?" Wilcox trat mit dem rechten Fuß
auf. "Weil sich dahinter ein skrupelloser Killer verschanzt hat. Einer, der
schießt und dann erst Fragen stellt. Er hat schon mehrere Menschen
umgebracht. Wir müssen Verstärkung anfordern." Die Polizistin
lächelte. "Ich weiß das alles, Tommy. Er ist ein menschlicher
Mordroboter. Er ist gnadenlos. Deshalb muss er aus dem Verkehr gezogen werden."
1. Teil von Jason Dark, erschienen am 09.08.2011, Titelbild: Dan Dos Santos
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Angela Fox ist Polizistin bei der Londoner Metropolitan Police. Als sie gemeinsam
mit ihrem Partner Tom Wilcox den mehrfachen Mörder McMurray stellt,
erlebt dieser ein unerklärliches Phänomen, denn der jungen Frau
gelingt es mühelos sämtlichen aus nächster Nähe abgefeuerten
Kugeln auszuweichen. John Sinclair und Suko sollen sich um diesen Fall
kümmern. Tatsächlich hat Angela Fox Kontakt mit Teufel bekommen,
der ihr diese Gabe geschenkt hat und sie mehrfach als Erbin eines düsteren
Geheimnisses bezeichnet, das eng mit ihrer Herkunft verknüpft ist. Doch
der Teufel fordert für diese außergewöhnliche Fähigkeit
einen hohen Preis ein. Angela Fox soll John Sinclair töten
Meinung:
Eine interessante Geschichte, die aber so neu nicht ist. Bereits im Doppelband
1117/1118
hatte es das Sinclair-Team mit einer Person zu tun, die Geschossen mit
Leichtigkeit ausweichen konnte. Besonders ärgerlich ist aber, dass sich
der Autor bei der vorliegenden Geschichte nicht einig war, ob Angela den
Kugeln ausweicht oder diese einen Bogen um sie schlagen. Als McMurray auf
sie feuert, weicht sie aus. Später werden sowohl Messer, als auch Projektile
vor ihrem Körper abgelenkt. Doch auch darüber hinaus hat der Roman
wenig zu bieten. Die Handlung ist dünn, die Dialoge bewegen sich auf
einem sehr niedrigen Niveau und der einzige Lichtblick ist der erneute Auftritt
von Asmodis, obwohl er dieses Mal nicht namentlich erwähnt wird. Dafür
bekommt er einen sehr charismatischen Auftritt als knöcherner
Ziegenbockschädel, der Angela Fox den Auftrag gibt, Sinclair zu töten.
Das hätte sie auch geschafft, allerdings hat sich der Teufel dieses
Mal auf die Loyalität der Frau verlassen, statt sie unter seinen Bann
zu nehmen, wie kürzlich Sarah Winter (siehe
Band 1724). Und um die
Geisterjäger und den Leser vor dem Ende des ersten Teils nicht dumm
dastehen zu lassen, meldet sich plötzlich Angelas Partner und erzählt
frank und frei, dass die Eltern von ihr Satansanbeter gewesen seien, und
sie deshalb diese Fähigkeiten besitzen würde. Komisch, dass er
nicht viel früher darauf gekommen ist. Stilistisch ist der Roman absolut
mangelhaft und der Autor frönt wieder exzessiv seinem Lieblingswort
"Phänomen". Etwas seltsam mutet folgender Satz an, der nur dadurch zu
entschuldigen ist, dass derjenige, der ihn ausspricht schon senil ist, und
der Leser ja dank der Vorschau weiß, wie er gemeint ist: "Der Reiter
ohne Kopf. Er wirft seinen Kopf demjenigen vor die Tür, den er sich
als nächstes Opfer ausgesucht hat."
Fazit: Belangloser Anfang eines Zweiteilers, dessen Fortsetzung hoffentlich
spannender wird. Sowohl stilistisch, als auch inhaltlich ein Reinfall.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein tolles Cover und zugleich das Beste am ganzen Heft. Die Szene kommt
ähnlich im Roman vor, und so wie Angela dargestellt ist, kann man für
John Sinclair nur hoffen, dass sie weiterhin mit von der Partie bleibt. Dos
Santos ist jedenfalls ein Künstler der öfter für die Serie
aktiv sein sollte.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Dos Santos-Motiv stammt vom Einband des englischsprachigen Romans SECRETS
OF THE DEMON von Diana Rowland: