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Es war einer dieser Oktobertage, von denen man zwar schwärmte, aber
kaum glauben konnte, dass es sie tatsächlich gab. Nicht wenige Menschen
nutzten die Gelegenheit, den Goldenen Oktober im Freien zu verbringen.
Wanderungen, Spaziergänge. Oder einfach nur auf einer Bank sitzen, dabei
die Sonne genießen und dem Laub zuzusehen, das manchmal bunt gefärbt
oder auch nur als goldene Taler zu Boden sank, als würde irgendwo ein
junges Mädchen stehen, um die Sterntaler aufzufangen. Das Wetter machte
auch Carlotta, das Vogelmädchen, fröhlich. Ein blondhaariger Teenager,
der eine warmherzige Ausstrahlung hatte und andere Personen nur mit ihren
Blicken zum Strahlen bringen konnte. Carlotta war unterwegs. Nicht als Wanderin,
auch nicht als Autofahrerin, denn sie besaß eine Fähigkeit, von
der fast alle Menschen träumten. Carlotta flog!
von Jason Dark, erschienen am 02.02.2010, Titelbild: Varavin
Rezension von TobiHa:
Kurzbeschreibung:
Das Vogelmädchen Carlotta lernt auf einem "Ausflug" die engelsgleiche Livia kennen und hilft dieser vor den "Teufeln" zu fliehen, welche Livia auf den Fersen sind. Doch bei einer Rast auf einer Lichtung werden beide von den bösen Wesen überfallen und gekidnappt. "Die Verdammten" verschleppen beide in eine Todesarena in einer anderen Dimension. Maxine Wells kontaktiert John, welcher sich von seinem letzten Fall noch in der Gegend aufhält. Beide beginnen mit der Suche nach den beiden Mädchen und landen bald in der bösen Welt der Nephilim. Das unfassbare Grauen nimmt seinen Lauf...
Meinung:
Selten hat mich ein Roman so berührt wie dieser hier und es ist wohl einer der grausamsten Hefte, die ich bisher gelesen habe. Die Figur der Livia ist sehr ausgefeilt, engelsgleich und dennoch rätselhaft schön beschrieben. Die Darstellung der Arena der Verdammten hat schon Fotocharakter - so perfekt kann man sich diese vorstellen. Mir lief es wirklich eiskalt den Rücken runter. Livias Hinrichtung hat mich so erschüttert, dass mir das angebliche Happy End schwer fiel.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist sehr gelungen und passt zum Roman. Das Mädchen wirkt ängstlich aber dennoch mutig - die Stadt im Hintergrund böse und bedrohlich. Ein Lob für dieses Gesamtwerk !
Coverbewertung:
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Maxine Wells, die mit John Sinclair befreundete Tierärztin, vertritt eine Kollegin in deren Praxis in dem kleinen Ort Melrose, der südlich von Dundee liegt. Das Vogelmädchen Carlotta nutzt die Gelegenheit, auch einmal über unbekanntes Terrain zu fliegen. Dabei trifft sie auf Livia, ein etwa gleichaltriges Mädchen, das seltsam gekleidet ist und behauptet aus einer Stadt, in der Engel und Teufel zugleich leben, geflohen zu sein. Nun ist sie auf der Flucht vor Teufeln, die sie zurückholen wollen.
Carlotta will Livia zu Maxine bringen, doch plötzlich tauchen die sogenannten Teufel auf, durchsichtige Gestalten, von denen nur die Umrisse zu erkennen sind und die nach Verwesung stinken. Diese Wesen entführen das Vogelmädchen und ihre neue Freundin in die Engelsstadt. Livia erklärt Carlotta, dass die Bewohner der Stadt die Nephilim sind, die von Gott verfluchten Nachfahren der Grigori (s. Band 1621 ‚Die Verdammten'). Von Zeit zu Zeit rauben die Nephilim Menschen, um sie in einer Arena im Zentrum der Stadt zum Kampf herauszufordern - dessen Ausgang schon zu Beginn feststeht um im Tod der Menschen endet. Und dann wird Livia von den Nephilim in die Arena geschleppt...
John Sinclair hat sich nach der Vernichtung von Baphomets Dienern (s. Band 1646 ‚Baphomets Diener') noch kurz in Lauder aufgehalten, um das Grab seiner Eltern zu besuchen und die Ruine seines Elternhauses zu besichtigen, als ihn ein Anruf von Maxine erreicht, die ihm von Carlottas Verschwinden berichtet. Er macht sich auf den Weg in das nahe gelegene Melrose und zusammen besichtigen John und Maxine die Stelle, an der Carlotta und Livia entführt wurden. Dann ist plötzlich im Display von Johns Handy die Arena der Engelsstadt zu sehen und an den Enden seines Silberkreuzes erscheinen die Gesichter der vier Erzengel - mit der Folge, dass die Arena nun in der Realität auftaucht. John und Maxine betreten die Arena, in der sie die Leiche von Livia finden, die von vier Nephilim grausam getötet und anschließend geköpft wurde. In diesem Moment wird auch Carlotta in die Arena geführt und gewinnt beim Anblick ihrer Ziehmutter und des Geisterjägers neue Kräfte und kann sich losreißen. Gemeinsam nehmen die drei den Kampf gegen zwei Nephilim in der Arena auf, die John mit Silberkugeln schwächen kann. Diesen Augenblick nutzt Carlotta und zündet die Flügel der Verdammten an, so dass diese im Feuer vergehen.
Meinung:
Das Gute an diesem Roman sind vor allem zwei Dinge: dass er stimmig in Johns Schottlandreise eingebaut wird und die wirklich gelungene Szene, in der Livia von den Nephilim getötet wird. Eine für dark'sche Verhältnisse sehr grausam geschilderte und spannende Darstellung der Ereignisse, die mich wirklich gefesselt hat. Leider konnte der Rest des Romans nicht so sehr überzeugen, irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass die Nephilim dieses Romans nicht viel mit denen aus Band 1621 zu tun hatten. Außerdem werden die Begriffe Nephilim und Grigori zeitweise verwechselt.
Der Beginn der Geschichte ist für meinen Geschmack auch etwas zu ausgewalzt und das erste Gespräch zwischen Carlotta und Livia wirkt sehr gekünstelt. Ich muss gestehen, dass ich beim Tod von Livia einen Moment gehofft habe, dass es diesmal auch Carlotta erwischt - ganz unmöglich fand ich das nach dem "großen Aufräumen" der letzten Wochen eigentlich nicht. Auf der anderen Seite kann man das der sympathischen Maxine wohl auch nicht antun...
Insgesamt kann ich dieser Geschichte nur zwei Kreuze geben.
Besonderheiten:
2. Auftritt der Nephilim.
Neben der jetzt aufgetauchten Engelstadt gibt es noch weitere Stützpunkte der Nephilim.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild kann wohl eher symbolisch sehen… Auf jeden Fall wurden weder Carlotta noch Livia geknebelt…
Coverbewertung:
