John Sinclair Nr. 1591: Beschützer aus dem Jenseits
"Danke, Rudy, du musst mich nicht begleiten. Ich komme wirklich allein zu
recht." "Aber es ist Nacht und..." Alma Davies lachte. "Ich habe nachts,
keine Angst, ich nicht." Sie nickte Rudy zu und legte den Hebel um, damit
sich der Rollstuhl in Bewegung setzte. Dann fuhr sie hinein in den Dunst
und die Finsternis der Nacht...
von Jason Dark, erschienen am 06.01.2009, Titelbild: Jean Pascal
Fournier
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Die drei Kriminellen Akim Sanchez, Norman Wyler und Greg Fulton wollen die
junge, auf den Rollstuhl angewiesene Alma Davies entführen, um von deren
wohlhabenden Eltern ein Lösegeld zu erpressen. Was die drei Ganoven
nicht wissen: Alma wird von drei Geistern beschützt, die zwei der
Entführer töten, während der dritte entkommen kann.
Zeuge dieser Szene ist Johnny Conolly, der auf dem Nachhauseweg von der Uni
war und die Polizei informiert. Natürlich wird auch bald John Sinclair
hinzugezogen, der zusammen mit Johnny bei Alma ermittelt. Die gibt sich jedoch
verstockt und will nichts über die Geistererscheinungen berichten.
Noch in derselben Nacht kommt der dritte Ganove, Akim Sanchez, zum Haus der
Davies zurück, um sich für den Tod seiner Kumpane zu rächen.
Er tötet Frenchy Ford, die Haushälterin und will dann doch noch
Alma entführen, wird aber schließlich auch von den drei Geistern
getötet. Seine Leiche bringen die Gestalten zum Haus der Conollys, damit
diese gewarnt sind und von weiteren Nachforschungen absehen.
Nun steht für John und Johnny natürlich ein weiterer Besuch bei
Alma an, die durch den Tod von Frenchy ziemlich geschockt ist und nun die
Geschichte ihrer Beschützer offenbart: der erste ist ein Chemiker gewesen,
der vor einhundert Jahren starb, als eines seiner Experimente schief ging,
und dabei zehn weitere Menschen mit in den Tod riss. Der zweite Geist hat
seine zwei Schwestern getötet, um das gemeinsame Erbe für sich
alleine zu haben, und der dritte war ein gnadenloser Richter, der im Gerichtssaal
ermordet wurde. Diese drei Geister haben im Tod keine Ruhe gefunden und wollen
durch gute Taten an Alma Davies erlöst werden. Dazu gehört nicht
nur, dass sie das Mädchen vor Gefahren beschützen; sie können
auch dafür sorgen, dass Alma genug Kraft hat, um wieder gehen zu
können.
John Sinclair sieht den Mord an drei Menschen natürlich nicht als gute
Tat an und stellt sich den Geistern entgegen, die durch das Kreuz vernichtet
werden.
Meinung:
Ein ziemlich durchwachsener Roman, der spannend und atmosphärisch beginnt
und dann leider durch langweilige bis dämliche Situationen (z.B. das
erste Verhör von Frenchy und Alma) in der Wertung nach unten gezogen
wird. Dazu kommen noch vage und ungenaue Beschreibungen, so dass es zu Beginn
so wirkt, als sehe Alma die Geister zum ersten Mal, als sie gegen die Ganoven
vorgehen und dann scheint es später als habe das Mädchen schon
sehr lange Kontakt zu den Geistwesen.
So bleibt trotz der Grundidee, die mir eigentlich gut gefallen hat, ein
belangloser Roman, den man nicht gelesen haben
muss.
Besonderheiten:
Erwähnung der Banken- und Finanzkrise.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild selbst gefällt mir vom Stil sehr gut, und die drei Geister
werden auch genau so im Roman beschrieben. Das Mädchen im Vordergrund
soll wohl Alma Davies darstellen, auch wenn es nicht im Rollstuhl sitzt,
und die kleinere Frau im Hintergrund kommt gar nicht in der Geschichte vor.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das von Jean-Pascal Fournier gemalte Motiv erschien im Jahr 2004 auch schon
auf dem Cover der CD "MEMORIZED DREAMS" (erschienen bei Sound Riot
Records).