John Sinclair Nr. 1523: Die Horror-Maschine
"Ich will töten!", sagte das Monster mit dumpfer Stimme. "Ja, das sollst
du auch!" "Aber ich will jetzt killen!" Bernie Parkers Augen leuchteten,
dabei leckte er über seine Lippen. "Das ist überhaupt kein Problem.
Warte einen Moment. Ich werde alles richten, mein Freund!" Er schaute auf
den großen Bildschirm vor sich. Er war die einzige Lichtquelle innerhalb
des Raumes, in dem sich Bernie wohl fühlte. Er nannte ihn das Paradies,
das nur ihm gehörte und kein anderer betreten durfte...
von Jason Dark, erschienen am 18.09.2007, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Der 12jährige Bernie Parker liebt nichts so sehr wie Killerspiele, die
er an seinem PC spielt. Sein Lieblingsspiel ist "Die Killermaschine", in
der er die Killermaschine Monty lenken und dabei Menschen töten und
sogar ganze Städte vernichten kann. Darüber hat er allerdings auch
schon alle sozialen Kontakte vernachlässigt und so gut wie keine Freunde
mehr. Eine Tages wird es seiner Mutter zuviel und sie nimmt ihm seine Spiele
weg. Daraufhin materialisiert sich Monty, das Monster seines Lieblingsspiels,
in seinem Zimmer und teilt ihm mit, dass er der Teufel sei und nun auf der
Erde sein Unwesen treiben werde. Aber die Verbindung zu Bernie werde bestehen
bleiben und er könne Monty jederzeit rufen, wenn er dessen Hilfe
benötigen sollte. Als Justine Cavallo, die blonde Bestie, einen
Serienmörder sucht, um dessen Blut zu trinken, stößt sie
auf Monty und feststellen, dass ihr dieses Monster überlegen ist. Deshalb
informiert sie John Sinclair über diese Begegnung. Aufgrund ihrer
Beschreibung erinnert sich Suko an das Cover eines Computerspiels, über
das er mal mit Shao gesprochen hat. Die kennt auch gleich den Titel und kann
die Firma nennen, die das Spiel herstellt. In deren Büroräumen
treffen John und Suko auch auf das Monster, allerdings kann es ihnen entkommen
und sich auf einem Schrottplatz verstecken. Durch eine Fan-Mail und ein
Telefonat, das Bernie mit dem Chef der Spielefirma geführt hat, kommen
John und Suko an die Adresse des jungen Spielers. Sie kommen gerade noch
rechtzeitig, um zu sehen, wie Bernie das Haus seiner Mutter verlässt,
weil ihn Monty telepathisch zum Schrottplatz gelockt hat. Das Monster hat
hier schon einen Mann getötet und will nun auch Bernie vernichten, weil
es den Jungen nur gebraucht hat, um in diese Welt zu gelangen. John und Suko
folgen Bernie und können Monty mit den vereinten Kräften von
Dämonenpeitsche und Silberkreuz vernichten.
Meinung:
Im Vorfeld wurde ja schon über den Roman diskutiert, wie Jason Dark
das Thema Killerspiele anpacken würde. All zuviel Zeitkritik hat wohl
niemand dabei erwartet und so wurde auch auf die viel diskutierten Fälle
der jüngsten Vergangenheit, in denen diese Spiele für Gewalttaten
von Jugendlichen verantwortlich gemacht wurde, kein Bezug genommen. Aber
immerhin wurde deutlich, wie sehr diese Spiele einen Menschen in ihren Bann
ziehen können. Das ist gerade heute wieder sehr aktuell, da ich in der
Zeitung gelesen habe, dass ein Mann in Japan nach einem dreitägigen
Internetmarathon gestorben ist. Der Roman selbst ist leider nicht sehr
glücklich aufgebaut, denn die Anfangssequenz mit Bernie dauert einfach
zu lange, so dass John seinen ersten Auftritt auf Seite 28 hat und ihm dann
quasi alle Spuren auf dem Silbertablett serviert werden. Ein Lichtblick ist
der - wenn auch kurze - Auftritt von Asmodis, dessen Fratze auch mal wieder
wie in der guten alten Zeit beschrieben wird. Die Gespräche drehen sich
leider oftmals wieder im Kreis, zum Beispiel wenn Justine den Geisterjägern
erklärt, dass die gespürt hat, dass das Monster kein normaler Roboter
ist, sondern Dämon. Kurz darauf vermutet Suko, dass sich ein Mensch
verkleidet haben könnte. Justine sagt darauf, dass es kein Mensch war
und wird dann gefragt, wie sie darauf komme. Natürlich erklärt
sie den Geisterjägern dann, dass sie bei dem Monster eine dämonische
Aura gespürt hat
:o) Interessant ist auch noch die folgende Tatsache:
Auf Seite 6 ist Bernie noch 14 Jahre alt, gegen Ende des Hefte dann nur noch
12 Jahre (z.B. s 55: "Warum interessieren sich zwei Yard-Beamte für
einen zwölfjährigen Jungen?"). :o)
Besonderheiten:
Es gibt einen Kurzauftritt von Asmodis.
Justine Cavallo sucht Verbrecher, um ihren Blutdurst zu stillen.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der Autor der Rezension möchte für dieses Titelbild keinen Kommentar
abgeben
Coverbewertung:
Der Autor der Rezension möchte für dieses Titelbild keine Bewertung
abgeben
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Bernie Parker liebt Computer-Spiele und ist geradezu süchtig nach
Killer-Games. Besonders eines hat es ihm angetan: Die Horror-Maschine - Master
of Chaos. Bis seine Mutter ihm alle Spiele wegnimmt und sogar einen Psychiater
hinzuziehen möchte. Da geschieht etwas völlig Unbegreifliches,
denn plötzlich steht die Horror-Maschine leibhaftig bei Bernie im Zimmer.
Die dämonische Gestalt mit der metallenen Skelettfratze erklärt
dem Jungen, dass sie ein Stück des Teufels sei und schließt mit
Bernie Blutsbrüderschaft, dann verschwindet sie in der Nacht. Im Gladstone
Park findet die Höllenbestie ihr erstes Opfer. Doch noch jemand kreuzt
den Weg der Horror-Maschine: Justine Cavallo. Die blonde Bestie ist ebenfalls
unterwegs, um Opfer zu finden und kommt dem Höllenmonster in die Quere.
Es kommt zum mörderischen Kampf, bei dem Justine den Kürzeren zieht
und fliehen muss. Sie berichtet John und Suko von dem Vorfall, die kurz darauf
selbst dem Monster gegenüber stehen und erkennen müssen, dass Justine
keineswegs übertrieben hat und die Horror-Maschine eine schier
unüberwindbare Gefahr darstellt ...
Meinung:
Die Befürchtungen bei diesem Roman waren groß, dass sich Jason
Dark in seinem Pseudowissen über Computer verrennt und die Geschichte
darüber hinaus mit unnatürlichen Dialogen zwischen Jugendlichen
vollends in den Sand setzt. Doch der Leser wird angenehm überrascht.
Die Szene zu Beginn ist zwar etwas langgezogen, aber dennoch sehr unheimlich
beschrieben worden. Nur der Text der dritten Seite entpuppt sich im Kontext
als unpassend, denn er suggeriert, dass Bernie Parker von Anfang an, von
dem Eigenleben der Horror-Maschine weiß. Diese offenbart sich dem Jungen
allerdings erst später. Wie John und Suko der Horror-Maschine allerdings
auf die Schliche kommen ist wieder einmal haarsträubend. Suko erinnert
sich zufällig daran, dass er mit Shao dieses Spiel gesehen hat, auf
dessen Cover das Monster abgebildet war. Als sie die Firma besuchen, die
zufällig ebenfalls ihren Sitz in London hat, erinnert sich der Chef
zufällig daran, dass sich ein Spieler gemeldet habe, der sich von dem
Monster beeinflusst fühle. Eine Reaktion die für einen
spielesüchtigen Teenie so natürlich ist, wie das Sprechen für
einen Hund. Hier hat es sich Dark wieder mal eine Spur zu einfach gemacht.
Doch der vorliegende Roman lebt ohnehin von der Action und der Bedrohlichkeit
der Horror-Maschine, weniger von der Authentizität der Handlung. Erst
der Kampf zwischen Justine und der Horror-Maschine und später zwischen
John Sinclair, Suko und der Bestie sind Szenen, wie man sie in den neueren
Romanen eher selten zu lesen bekommt. Die Horror-Maschine ist seit langem
wieder ein ernstzunehmender Gegner, dessen Motive leider ein wenig undurchdacht
sind, denn die Bestie scheint keinen klar umrissenen Auftrag zu haben. Wenn
Asmodis sie auf einen Feldzug gegen das Sinclair-Team geschickt hätte
wäre auch der Umstand erklärt worden, weshalb der Teufel wieder
mal ausgerechnet in London seine Zeichen setzt. Ansonsten hat es Jason Dark
verstanden den Spannungsbogen bis zur Mitte des Heftes konstant aufzubauen
und zu steigern. Erst als Bernie Parker und dessen Mutter erneut auftreten
wird es kurzzeitig wieder ruhiger fast schon langweilig. Doch dann geht es
bereits mit Riesenschritten ins Finale, welches als Hintergrund einen
Schrottplatz mit Autopresse zu bieten hat. Ein Roman der einen gut zu unterhalten
weiß. Nur mit dem Alter hat es der Autor nicht. Zunächst ist Bernie
Parker 14 Jahre alt. Am Ende der Geschichte ist er plötzlich nur noch
Zwölf. Da behaupte noch einer ein Pakt mit dem Teufel sei unergiebig.
Besonderheiten:
Asmodis zeigt sich mal wieder.
Jason Dark hat sich dem leidigen Thema "Killer-Spiele" angenommen.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Farben Rot und Schwarz passen perfekt zu dem Inhalt, ebenso wieder der
Umriss des Monsters. Nur die Szene in der Mitte des Körpers hat mit
dem Roman nichts zu tun und wirkt wie der übrige Einheitsbrei des
Künstlers.
Coverbewertung: