John Sinclair Nr. 1471: Igors Zombietruppe
Der sommerliche Nebel erschien sehr plötzlich und bedeckte einen Teil
der Küste wie eine dichte Schicht aus Watte. Er dämpfte die
Geräusche. Das Schreien der Wasservögel wurde beinahe erstickt,
und auch das Tuckern des Schiffsmotors verlor seine Phonzahl. Das nicht sehr
große Boot schob sich wie ein Geisterschiff aus einer anderen Welt
in den Küstennebel hinein. Aber es wurde von Old Todd geführt,
einem Kapitän, der das Gewässer kannte. Seit seiner Geburt hatte
er in dieser Gegend gelebt. Da war ihm nichts mehr fremd. Old Todd gehörte
das Boot. Er nannte es einen Küstenkrabbler im besten Sinne. Trotz seiner
vielen Jahre, die es nun schon durch das Wasser stampfte, leistete es ihm
immer noch gute Dienste, aber es war von Old Todd auch stets in Schuss gehalten
worden...
von Jason Dark, erschienen am 19.09.2006, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Karina Grischin verfolgt einem Mann namens Igor Ivanow, der mit seiner Truppe,
die angeblich aus Zombies besteht, in Russland gemordet und Kirchen in Brand
gesteckt hat. Nun hat sich der Russe mit seiner Bande in den kleinen englischen
Ort Orford zu seiner Großtante Lady Alva abgesetzt, nicht ohne dabei
den Kapitän, der ihn verfrachtet hat, zu töten. Doch auch Karina
reist nach England und findet gemeinsam mit John Igors Spur. Als sie endlich
den Aufenthaltsort des Russen finden, müssen sich die beiden trennen.
Während Karina zwei von Igors Dienern in einem Gewächshaus, dass
Lady Alva gehört, erschiessen muss, gerät John in deren Wohnung
in eine Falle des Russen und seiner Großtante. Doch der Geisterjäger
kann Lady Alva niederschlagen und Igor mit dem Kreuz vertreiben. Inzwischen
trifft Karina auf die beiden letzten Diener des Russen. Einen schiesst sie
nieder, der andere wird von John ins Land der Träume geschickt.
Schließlich kommt es zum Kampf zwischen dem Geisterjäger und Igor
Ivanow, der ein Diener des Teufels und gegen Silberkugeln immun ist. Doch
auch er ist gegen das Silberkreuz nicht gewappnet und vergeht durch die Kraft
des Guten. Lady Alva hat sich indessen mit Zyankali das Leben genommen.
Meinung:
Nach den Spitzenromanen der letzten Wochen hinterlässt dieser Band bei
mir doch einen etwas zwiespältigen Eindruck. An sich ist die Story ja
interessant und spannend, besonders das letzte Drittel strotzt nur so vor
Action, allerdings passt diesmal so einiges nicht zusammen. Da wäre
zum einen die Sache mit der Zombietruppe: Am Ende stellt sich nämlich
heraus, dass im ganzen Roman kein einziger Untoter mitgespielt hat; Igors
Diener waren nur verblendete Menschen. Um so haarsträubender ist es,
dass die beiden Typen, gegen die Karina im Gewächshaus kämpft,
im Gegensatz zu ihren Kollegen nicht sprechen können und nach ihrem
Tod nicht bluten. Dem steht der Umstand in nichts nach, dass Karina den beiden,
um zu testen, ob sie Zombies sind oder nicht, Silberkugeln ins Gesicht schiesst.
Ein Grund mehr, warum ich diese irre Russin nicht mag. Etwas verwirrend ist
auch, dass es in der ersten Hälfte des Romans so scheint, als sei Igor
aus eigenem Antrieb nach England gekommen und der alleinige Herr im Haus,
während Alva eine einsame alte Schachtel ist. In der zweiten Hälfte
jedoch erweist sie sich als ergraute Supertyrannin, die Igor eingeladen hat,
während ihr Großneffe zu einem ausgesprochenen Dummbatz mutiert.
Zu allem Überfluss bleibt am Ende die Frage unbeantwortet, wer denn
nun der großartige nächtliche Besucher sein sollte, der sich mit
Igor treffen wollte. Wahrscheinlich wird man das auch nie erfahren. Alles
in allem also ein Roman, den man als kleine Enttäuschung ansehen kann.
Gar so schlecht ist er aber nun auch wieder nicht, daher gibt es noch zwei
Kreuze.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Hm, obwohl das Bild von Spoerr ist, hat es mal irgendwas, ich weiß
nur nicht genau was. Auf jeden Fall stellt es Igor mit seinem zweiten
Monstergesicht dar, welches erst auf der vorletzten Seite erwähnt wird.
Deshalb gibt es ausnahmsweise mal...
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von Karina Grischin informiert, dass eine Verbrechergruppe
von Russland nach England geflohen ist. Der Kopf dieser Bande, ein Mann namens
Igor Ivanov, war einst ein gefeierter Zirkusstar, weil er sich vom Publikum
schlagen ließ und scheinbar keine Schmerzen verspürt hat. Seine
Karriere endete, als er einen Mann, der ihn mit einem Messer angegriffen
hat, unter Hypnose dazu gezwungen hat, Selbstmord zu begehen. Karina nimmt
aufgrund der Schmerzunempfindlichkeit Igors und der Zeugenaussagen von Opfern
der Gruppe an, dass es sich bei Igor und seinen vier Kumpanen um Zombies
handelt. Und für John steht fest, dass der Hinweis auf Igors
Hypnosefähigkeiten darauf hindeutet, dass der Russe sich mit Saladin
verbünden will. An der englischen Küste nehmen John und Karina
die Spur der Truppe auf, die zu einem kleinen Dorf führt. Hier wohnt
eine Verwandte von Igor, Lady Alva. Die ist eine geborene Ivanov und nimmt
die Verbrecher bei sich auf. Während John sich ins Haus schleicht und
dann allerdings von Alva und Igor überwältigt wird, kann Karina
zwei Männer aus Igors Truppe töten. Igor berichtet John, dass er
zu einem Helfer Asmodis' geworden ist. John kann den Russen mit dem Kreuz
in die Enge treiben und schließlich vernichten, während Karina
den beiden anderen Helfern das Bewusstsein raubt. Alva begeht nach Igors
Tod Selbstmord.
Meinung:
Der Titel ließ Schlimmes ahnen - doch zum Glück wurde ich in dieser
Hinsicht enttäuscht, denn ganz so trashig war der Roman dann nicht...
;o) Gut gefallen hat mir, dass der Roman da anfing, wo die Vorschau
aufgehört hat und nicht die gesamte Flucht der Zombietruppe aus Russland
geschildert wurde. Zuerst habe ich mich gefragt, warum die Männer so
dämlich sind, dass ihre Flucht erstens von Russland aus genau verfolgt
werden konnte und dann noch den Kutterkapitän umbringen, damit bloß
jeder auf ihre Spur kommt. Aber wenn man dann in der Zeitung liest, dass
Bankräuber ihren Personalausweis während des Überfalls verlieren,
dann kann man nur sagen - Bösewichte sind eben auch nur Menschen...
;o) Auch wenn es nie richtig erwähnt wurde, scheinen Igors Männer
keine Zombies gewesen zu sein, sondern nur von Igor manipuliert, was Karinas
Kopfschüsse etwas übertrieben wirken lässt, auch wenn die
Agentin in Gefahr war. Schließlich ist sie ja für solche
Einsätze ausgebildet. Das Titelbild hat in mir den Verdacht geweckt,
dass es sich bei Igor um eine Kreatur der Finsternis handelt, aber auch das
war nicht der Fall. Überrascht hat mich auch, dass Saladin in diesem
Roman keine Rolle gespielt hat, denn normalerweise macht Jason Dark solche
Bemerkungen nur, wenn er etwas Entsprechendes geplant hat. Aber in dem Fall
scheint er sich die Lesermeinung wirklich zu Herzen genommen zu haben und
die Aktionen des Hypnotiseurs in den Hintergrund gestellt zu haben. Der Roman
war kein Highlight aber auch nicht schlecht und hat solide drei Kreuz
verdient.
Besonderheiten:
Zeitpunkt der Handlung: Sommer 2006, keine konkrete Angabe.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der Autor der Rezension möchte für dieses Titelbild keinen Kommentar
abgeben
Coverbewertung:
Der Autor der Rezension möchte für dieses Titelbild keine Bewertung
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Rezension von
Myxin:
Kurzbeschreibung:
Karina Grischin kommt nach England um Igor und seine Zombietruppe zu jagen,
die in Russland bereits einige Verbrechen begangen haben. Auch hier schreckt
die Truppe vor nichts zurück und Igor ermordet Old Todd, einen Kapitän
der sie übergesetzt hat. Unterschlupf finden sie bei Lady Alva, eine
geborene Ivanow. Über deren Hausangestellte Hilde Strong, kann sich
John Sinclair in das Haus einschleichen, wird allerdings überwältigt.
Gut, das da noch Karina Grischin als Reserve da ist. Sie dringt ebenfalls
in das Haus ein und erledigt Teile der Zombietruppe, wobei man nicht genau
weiß ob es wirklich richtige Zombies sind oder nur hypnotisierte Menschen.
Zuletzt kämpfen John und Karina gemeinsam gegen Igor, der von Silberkugeln
nicht vernichtet werden kann, aber dadurch wieder Schmerzen spürt. Dem
Kreuz hat er allerdings nichts entgegen zu setzen. Während er vernichtet
wird, zieht er sich die Haut vom Hinterkopf und ein zweites Gesicht kommt
zum Vorschein. Igor war ein Januskopf gewesen. Als Lady Alva sieht, das Igor
vernichtet ist richtet sie sich selber mit Zyankali.
Meinung:
Kein großer Ausreißer nach oben, aber auch keiner nach unten.
Ein typischer JS der keinen Handlungsstrang bedient, aber wenigstens zu
unterhalten weiß. Wenn man sich auch wünschen könnte, das
Igor in England mehr Unheil anrichtet und so die Story etwas auffüllt,
die doch ziemlich dünn ist und außer der Jagd nach Igor nicht
wirklich viel bereit hält. Mehr als zwei Kreuze sind hier nicht drin.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist wie (fast) immer von Spoerr und soll wohl Igor mit seinen zwei
Gesichtern zeigen. Genau wie für den Roman sind hier zwei Kreuze das
Maximum.
Coverbewertung: