John Sinclair Nr. 1444: Saladins Leibwächter
Mit müden Schritten schleppte sich die Staatsanwältin Dr. Purdy
Prentiss über den Flur. Sie war froh, die Verhandlung hinter sich zu
haben, und brauchte eine kleine Erholung. Deshalb drückte sie mit der
Schulter die Tür zu den Toilettenräumen auf, die dem Personal
vorbehalten waren. Sie atmete durch, lehnte sich für einen Moment gegen
die Wand, um dann nach vorn zu gehen, wo einer der beiden Spiegel hing. Sie
schaute hinein - und hatte das Gefühl, zu Eis zu werden. Sie sah nicht
nur sich, sondern auch eine zweite Gestalt...
von Jason Dark, erschienen am 14.03.2006, Titelbild: Timo Würz
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Nach einer harten Gerichtsverhandlung wird die Staatsanwältin Purdy
Prentiss auf der Toilette und in ihrem Büro von zwei halbnackten Gestalten
angegriffen, die jedoch sofort wieder verschwinden. Auch John hat eine
unheimliche Begegnung mit einem der Männer. Kurz darauf wird er von
der Staatsanwältin zu Hilfe gerufen. In der Zwischenzeit wird auch Glenda
Perkins von den Gestalten, einem Schwert- und einem Messer-Träger,
angegriffen und trifft zudem auf deren Herren - den Hypnotiseur Saladin.
Mit knapper Not kann sich die Sekretärin jedoch in Purdys Büro
zu der Staatsanwältin und John beamen. Doch ihre Freude währt nur
kurz, denn auch dort taucht Saladin auf und entführt die drei in die
Vampirwelt. Während Purdy Prentiss von dem Hypnotiseur in eine Höhle
gebracht wird, um sie über einen Weg nach Atlantis auszufragen, werden
John und Glenda von Dracula II entdeckt und zu Saladin in eine Art Dorf gebracht.
Bei ihrer Ankunft verschwindet Mallmann wieder. Daraufhin werden die beiden
von zwei Vampiren angegriffen, die sie jedoch vernichten können.
Mittlerweile haben sie auch Saladins Höhle entdeckt, die von den beiden
bewaffneten Gestalten bewacht wird. Bei diesen Männern handelt es sich
um zum Tode verurteilte Häftlinge, die von Saladin befreit wurden und
nun seine Leibwächter sind. Es kommt zum Kampf zwischen ihnen, John
und Glenda, in dessen Verlauf John den Messerträger mit seiner eigenen
Waffe tötet und der zweite von der Sekretärin in Notwehr erschossen
wird. Inzwischen hat sich Saladin aus der Höhle zurückgezogen und
Purdy einem Vampir überlassen, da sie ihm bei seiner Suche nach einem
Weg nach Atlantis nicht weiterhelfen konnte. Doch im letzten Moment wird
die Staatsanwältin von Glenda vor dem Blutkuss gerettet, die den
Wiedergänger mit einer Silberkugel vernichtet. Daraufhin beamt sich
die Sekretärin mit John und Purdy zurück in die normale Welt.
Meinung:
Soso, Saladin möchte also nach Atlantis reisen. Warum, das verschweigt
er uns jedoch herzlich. Ob er Sehnsucht nach seinem ehemaligen Meister, dem
Schwarzen Tod, hat? Die Zukunft wird es zeigen. Zumindest baut Jason Dark
nach dem Ende von Marek damit langsam wieder einen roten Faden auf, was der
Serie nur gut tun kann. Leider scheitert dieser erste Versuch von Saladin
ziemlich kläglich. Was hat sich der Hypnotiseur überhaupt dabei
gedacht, Purdy zu entführen? Dass sie den Weg nach Atlantis nicht
weiß, dürfte ihm doch selbst klar sein. Und was bitte hatten
eigentlich diese Leibwächter für einen Sinn? Die sahen mir doch
verdächtig nach müden Kamikaze-Abklatschen aus. Aber immerhin,
der Roman enthält wieder viele Actionpassagen, was mir bekanntlich immer
besonders gefällt. Zu meinem Leidwesen hagelt es wie üblich geradezu
Fehler, die diesmal jedoch nicht vordergründig von der Logik der Story,
sondern der Vergesslichkeit des Autors herrühren. So heißt der
verstorbene Eriq La Salle, auf dessen Namen Jason Dark vermutlich durch eine
Episodenbeschreibung von 'Emergency Room' gekommen ist, auf S. 6 plötzlich
Eric. Hm, ob da jemand sich beim Verlag wegen Urheberrechtsverletzung beschwert
hat? Desweiteren findet sich mal wieder der übliche Sedonia-Patzer,
über den ich mir lieber einen Kommentar erspare. Dass aber schließlich
auf S. 44 Bill Conolly als der Vernichter des Schwarzen Tods dargestellt
wird, lässt mir dann doch die Zehnägel aufrollen. Dennoch hat mir
dieser Band prinzipiell gefallen, wenn sich nun auch mal diese Patzer abstellen,
gäbe es sicher eine höhere Wertung. So bleibt es diesmal bei drei
Kreuzen.
Besonderheiten:
Saladin sucht einen Weg nach Atlantis zu reisen.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Als die ersten Bilder von Timo Würz in der Sinclair-Serie erschienen,
dachte ich noch, dass der Künstler eine echte Bereicherung wäre.
Mittlerweile scheint es aber so, dass der gute Mann sich unbedingt auf eine
qualitative Ebene mit Spoerr hieven will. So verwundert es nicht, dass dieses
absolut hässliche Bild, was leider vom Autor teilweise in die Handlung
integriert wurde, nicht mehr bekommt als...
Coverbewertung:
Rezension von
Serienjunkie:
Kurzbeschreibung:
Zwei Krieger mit nacktem Oberkörper greifen Staatsanwältin Purdy
Prentiss an. Kurz darauf bedrohen die beiden auch John Sinclair. Als er von
Purdy um Hilfe gerufen wird, bekommt auch Glenda Besuch von den beiden und
von Saladin. Glenda beamt sich zu John und Purdy, wo kurz darauf Saladin
erscheint und die drei in die Vampirwelt entführt. Während Saladin
die ahnungslose Purdy befragt, wie er nach Atlantis kommen kann was sie jedoch
nicht weiß müssen Glenda und John gegen ein paar Vampire
kämpfen. Schließlich erreichen die beiden die Höhle und
töten die beiden Kämpfer mit ihren eigenen Waffen. Schließlich
bringt Glenda sich, John und Purdy wieder zurück.
Meinung:
"Nichts gegen Glenda Perkins, aber mir wäre es lieber gewesen, Suko
an meiner Seite zu haben." (Seite 56) So Sinclair über die lebende
Wunderwaffe "Beam-Transporter"; das ist so, als würde man auf der Titanic
lieber eine Kanone als einen Fiktivtransmitter besitzen. Noch drolliger ist
das Ende, in der das passiert, was die ganze Zeit schon überfällig
war: Die drei beamen mit Glenda einfach aus der Gefahrenzone raus. Da sie
das die ganze Zeit über schon hätten tun können, gibt es kaum
eine ernstzunehmende Gefahr. Ob Saladin wohl irgendwann erkennt, dass er
bei seinen Fähigkeiten keine Leibwächter braucht, um jemanden zu
entführen? Kaum! Saladins Plan ist nämlich wie der von Jason Dark,
nämlich gleich Null. Zum einen wäre es doch sicher viel klüger
gewesen, John Sinclair nach einem Weg nach Atlantis zu fragen, zum anderen
wurde noch nicht einmal erwähnt, was Saladin denn letztlich auf Atlantis
will. Aber dann könnte man ja auch fragen, was das mit den
Leibwächtern überhaupt sollte, und warum Saladin nicht einfach
selbst Purdy in diese Höhle entführte, um sie zu befragen. Die
beiden Leibwächter sind ohnehin vollkommen uninteressant; Dark sollte
endlich mal wieder einen echten Kampf gegen einen großen Bösewicht
planen! (Oder überhaupt irgendwas planen, einen Roman, der irgendwie
Sinn macht zum Beispiel!)
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das akzeptablen Figuren passen nicht zu dem Hintergrund. (Soll das die Vampirwelt
sein???) Insgesamt nichts, das auf den Roman neugierig macht.
Coverbewertung: