John Sinclair Nr. 1432: Die Fratze der Nonne
Eine sehr laue Sommernacht. Ein sanfter Wind, der das Wasser des kleinen
Sees kräuselte, auf den die Frau schaute, die auch den letzten Rest
ihrer Kleidung abgelegt hatte. Elvira stand zwar nackt in der freien Natur,
aber sie war durch zwei Felsplatten geschützt, deren Buckel sich bis
zum Ufer hinzogen und deshalb so etwas wie die Wände einer Gasse bildeten.
Der zurückliegende Tag war schrecklich heiß gewesen. Die Luft
hatte gekocht. Gegen Abend allerdings war die Hitze zusammengefallen, und
Wind war aufgekommen. Er hatte zwar keine große Abkühlung gebracht,
aber die Luft war angenehmer geworden. Wer in der Dunkelheit in das Wasser
des kleinen Sees stieg, der erlebte eine erfrischende Kühle, weil dieses
Reservoir stets von unterirdischen Bächen gespeist wurde...
von Jason Dark, erschienen am 19.12.2005, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Auf einer Fahrradtour durch England kann Johnny Conolly an einem See die
Nonne Elvira vor zwei Gangstern retten, die sie vergewaltigen wollen. Daraufhin
verspricht Elvira, sich erkenntlich zu zeigen und verschwindet. Zwei Wochen
später taucht sie an Johnnys Arbeitsstelle auf und nimmt Conolly Junior
mit zu Sid Norman, einem der Vergewaltiger. In dessen Wohnung verwandelt
sie ihren Kopf in einen grünen Schädel, schlägt Johnny nieder
und tötet ihren Peiniger. Kurz darauf wird Johnny von der herbeigerufenen
Polizei verhaftet. Doch sein Vater Bill Conolly alarmiert John Sinclair,
der Johnny aus dem Gefängnis holt. Dort erfährt er auch den Namen
und Aufenthaltsort von Elviras zweitem Peiniger, Arnie Spencer. Spencer wurde
inzwischen jedoch von Elvira getötet. Durch die Hilfe eines Mannes
beim Yard findet John kurze Zeit später heraus, dass Elvira in einem
Heim für junge Frauen als Nonne arbeitet. Als Johnny, Bill und John
am nächsten Tag dort ankommen, hat Elvira bereits Schwester Ann als
Geisel genommen und sich im Keller verschanzt. Auch Johnny begibt sich nun
in ihre Gewalt und erfährt, dass sie eine aus Aibon verstoßene
Kreatur der Finsternis ist. Jetzt will Elvira auch Johnny töten, doch
der kann sie mit dem Silberkreuz, dass er von John erhalten hat, vernichten.
Meinung:
Nachdem uns Jason Dark zuletzt mit einem echten Knüller beglückt
hat, gibt es diesmal wieder ein böses Erwachen, denn der Roman ist,
obwohl er kaum offensichtliche Logikfehler aufweist, ziemlich mies. Das
fängt schon mit Elviras nerviger Dankbarkeit gegenüber Johnny an,
die vollkommen unnötig ist, da sie selbst zugibt, dass sie sich auch
allein vor den Vergewaltigern gerettet hätte. Diese werden dann auch
gleich so klischeehaft dargestellt, wie JD es immer mit seinen Kleinganoven
macht. Dass Elvira eine Kreatur der Finsternis ist, wird dem geneigten Leser
relativ früh klar und somit auch gleich deren Ende durch das Kreuz.
Selbst ihre Verbindung zu Aibon ist nicht das Wahre, dazu bleibt diese einfach
viel zu schwammig. Woher Elvira überhaupt die Aufenthaltsorte von Johnny,
Sid, und Arnie weiß, wird ebenfalls nicht ersichtlich. Leider ist der
Roman auch absolut spannungsfrei und actionarm, der direkte Gegensatz zum
letzten Band. Auf den Zufall, dass Johnny auf seiner tollen Radtour wohl
am einzigen See in ganz England vorbeikommt, an dem gerade eine Kreatur der
Finsternis baden will, möchte ich lieber gar nicht genau eingehen. Da
ich aber momentan meine Gnadentage und mir schon weitaus grausigere
Sinclair-Hefte zu Gemüte geführt habe, gibt es diesmal noch ein
Kreuz. Im Übrigen scheint Jason Dark wirklich die heilenden Handschuhe
der Shaolin vergessen zu haben, denn sonst müsste sich Shao nicht so
mit ihrer Verletzung plagen. Das ist jedoch diesmal kein Bewertungskriterium,
da ich selbst noch keinen Roman mit diesen Gegenständen gelesen habe.
Besonderheiten:
Johnny Conolly erhält das erste Mal (?) von John Sinclair sein Kreuz,
um einen Dämon zu vernichten.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Sollte mir jemand erklären können, was das Bild außer einer
Nonne mit dem Roman zu tun hat, gäbe das die gleiche Wertung, denn es
ist einfach nur hässlich...
Coverbewertung: