John Sinclair Nr. 1415: Letzte Station Hölle
Ich lebte noch! Wir lebten noch, denn wir hatten die Reise durch die Dimensionen
überstanden und konnten wieder normal durchatmen. Was in der letzten
Zeit genau passiert war, das war Glenda Perkins, Suko und mir entgangen.
Wir wussten nur, dass wir die normale Welt verlassen hatten und nun in einer
anderen Dimension standen, die uns so fremd allerdings nicht vorkam. Es war
die Vampirwelt des Will Mallmann, der sich selbst Dracula II nannte. Hierher
hatte er unseren Freund, den Vampirkiller Frantisek Marek entführt,
um blutige Rache zu üben. Hier kämpfte unser Freund ums nackte
Überleben - und uns würde es nicht anders ergehen in dieser
menschenfeindlichen Dimension...
teil 2 von Jason Dark, erschienen am 22.08.2005, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Marek hat sich einen der Wohntürme, die Dracula II in der Vampirwelt
errichtet hat, zurückgezogen, um sich vor einem Rudel Wölfe zu
verstecken. Im Keller dieses Gebäudes trifft er auf eine Bewusstlose,
die sich nach ihrem Aufwachen als Marlene vorstellt. Sie ist eine Hexe, die
im Auftrag von Assunga die Vampirwelt überwachen sollte und von Mallmann
überwältigt wurde. Der Weg aus dem Keller wird den beiden von den
Wölfen versperrt und zu allem Überfluss tauchen aus Gängen
in ihrem Rücken auch noch Ghoulwesen mit riesigen Köpfen auf. Diese
werden jedoch von den Wölfen verjagt. Dann taucht Dracula II auf, der
nun endlich Marek das Blut aussaugen will. In der Zwischenzeit sind John,
Suko und Glenda in der Vampirwelt angekommen. Als sie sich umsehen, treffen
sie auf Saladin, der John hypnotisieren will. Suko kann das verhindern, in
dem er mit Buddhas Stab die Zeit anhält und Saladin bewusstlos
schlägt. Gefesselt lassen die Freunde den Hypnotiseur zurück. Justine
hält Mallmann noch ein wenig hin, indem sie ihn bittet, zuerst Marlene
das Blut aussaugen zu dürfen, bevor er sich endgültig mit Marek
beschäftigt. Als dann John, Suko, die zuvor die beiden Ghouls vernichtet
haben, und Glenda in dem Gebäude auftauchen, flieht Dracula II mit seinem
Opfer. Allerdings weiß Mallmann nun, dass Justine ihn hintergangen
hat.
Meinung:
Bei diesem Roman wird wieder einmal deutlich, dass Jason Dark die
Entführung von Marek besser auf einen Zweiteiler verteilt hätte.
Denn dieses ganze hin und her - jetzt beiß ich dich, dann rede ich
wieder ein bisschen, dann beiß ich dich, ach ne, ich rede lieber noch
ein bisschen - zieht den Roman ihn die Länge, sorgt aber eher für
Langeweile statt für Spannung. Gerade die plumpen Versuche Justines,
Mallmann im Blutbiss zu hindern, müssten doch sogar Dracula II auffallen.
Und warum der Vampir jetzt plötzlich Ghouls in der Vampirwelt hat, ist
mir auch nicht klar geworden (Okay, irgendwie muss ja das Titelbild in den
Roman integriert werden
). John denkt ja bei dem Leichengeruch an die
Ghoulwürmer. Löblich, dass die diesmal noch erwähnt wurden.
Allerdings hört sich der Absatz im Kontext leider so an, als seien die
Würmer eine Kreation von Dracula II und nicht vom Schwarzen Tod. Bei
Saladin, der ja einfach von John in der Vampirwelt liegengelassen wurde,
stellt sich mir jetzt die Frage, ob er die Handschellen los ist, wenn er
sich teleportiert oder ob er dann gefesselt bleibt. Der Titel des Romans
wird in diesem Band benutzt, um das Leben Mareks zu beschreiben, denn nach
all seinen Kämpfen gegen Vampire bleibt nichts als die letzte Station
Hölle, wenn er sein Blut an Mallmann verliert. Fazit: Nicht wirklich
schlecht, aber auch nicht richtig spannend.
Besonderheit:
Zeitpunkt des Romans: Mai 2005
Mit diesem Roman erschien das Taschenbuch
Nr.
293 Das Grab des Ghouls'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
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abgeben
Coverbewertung:
Der Autor der Rezension möchte für dieses Titelbild keine Bewertung
abgeben
Rezension von
Leichnam:
Kurzbeschreibung:
Marek irrt in der Vampirwelt umher. John, Suko und Glenda sind ebenfalls
dort, um ihn vor Mallmann zu retten. Während Marek, der Pfähler,
auf eine Frau trifft, die sich als Spionin Assunga´s vorstellt, und
mit dieser bizarre Nebenabenteuer mit Wölfen sowie Ghouls in stinkenden
Wandgängen erlebt, ist Mallmann alias Dracula 2 nebst Justine Cavallo
unterwegs, um den alten Mann aus Rumänien endlich zum Vampir umzuwandeln.
Allerdings ist Justine eher ebenfalls in der Vampirwelt, um Marek zu retten
- also ausgeschickt von John. In Justine steigt die Gier hoch, und als Vampir,
der auf Erden mit Blutkonserven versorgt wird und ansonsten mehr oder weniger
zu Sinclair hält, saugt sie die Spionin Assunga´s aus. Marek steckt
tief im Schlamm, denn Dracula 2 bekommt ihn zu fassen. Da Sinclair verdammt
nahe ist, wandelt Mallmann sich zur Riesenfledermaus und schwindet mit Marek
(noch lebend) in unbekannte Gefilde der Vampirwelt, um in Ruhe das Blut des
Mannes schlürfen zu können. Relativ verdattert müssen John
und seine Freunde zusehen, wie der verhasste Feind weit über ihren
Köpfen erst einmal entkommt. Ende des zweiten Teiles, Teil 3 folgt als
Heft "Blutrausch". Justine war hier leider keine große Hilfe für
das Sinclair-Team. Saladin, ebenfalls mitmischend, wurde von Suko außer
Gefecht gesetzt. (Stab, dann Handschellen ran.)
Meinung:
Ein Roman mit träger Action. Früher ging bei Mallmann-Geschichten
mehr ab. Er wirkte gefährlicher! Hier kommt er schon eher als Trottel
rüber. Früher hätte er nie eine Frau gefragt, was er denn
nun machen solle... Unterhaltsam ist der Text, keine Frage. Ich glaube, das
ist das Wichtigste. Trotzdem kommt irgendwie ne sterile Aura rüber -
früher beschrieb Dark für meinen Geschmack wesentlich düsterer,
kommt mir zumindest heute so vor, weiß auch nicht recht... Die Ghouls
haben allerdings einen recht netten Auftritt mit ihren fetten Köpfen
in Gängen mit Quaderquerschnitt, die Köpfe jetzt zurechtgedrückt
auf ebigst dieses Format. Komisch war, daß John Suko herbeiholt, damit
dieser die beiden Ghouls mit der Dämonenpeitsche vernichtet. John selbst
mag das Kreuz nicht in die schleimigen Wesen rammen. Seltsam - wird der gute
John langsam wunderlich mit dem Alter? Ach, das arme Kreuz, es könnte
ja mit Schleim in Berührung kommen... Man merkt schon Unterschiede zu
einst, wenn man bei Sinclair ne 7-jährige Lesepause hinter sich gebracht
hat...
Besonderheit:
Ghouls in der Vampirwelt. Und Glenda immer weniger am Schreibtisch, sondern
an der Seite von John und Suko. Mallmann wirkt übervorsichtig und
ängstlich - früher jagte er einem richtig Angst ein...
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Für mich persönlich eines der besten Sinclair-Cover seit den Tagen
der Ballestar-Bilder, die freilich nicht übertroffen werden können.
Gebe aber gern zu, daß ich auch bissel nen kranken Geschmack habe -
was, Chapman..?
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In einem der Hochhäuser in der Vampirwelt findet Marek eine Frau, die
dort in einem Kellerraum gefangen gehalten wird. Marlene war eine Spionin
der Schattenhexe Assunga und sollte Dracula II auskundschaften, der sie jedoch
entdeckte und seinen Ratten und Ghouls zum Fraße vorwerfen wollte.
Denn Mallmann hat auch zwei Leichenfresser in seine Welt mit aufgenommen.
Die Ghouls greifen Marek und Marlene an, doch dann erscheinen die Wölfe
und die Leichenfresser ziehen sich zurück. Bevor die Wölfe sich
auf ihre Beute stürzen können, betreten Dracula II und Justine
den Keller. Mallmann will Marek endlich das Blut aussaugen, doch Justine
will zuerst ihren Blutdurst stillen und hält Dracula II zurück,
so dass sie zunächst Marlene anfällt und aussaugt. Derweil haben
auch John, Suko und Glenda das Haus erreicht und durchsuchen zunächst
das Erdgeschoss und die erste Etage. Das Haus ist durchzogen von einem
Lüftungsähnlichen Schachtsystem und so trifft John in der ersten
Etage auf die Ghouls. Er holt Suko, der die Leichenfresser mit der Peitsche
vernichtet. Glenda hat in der Zwischenzeit Stimmen aus dem Keller gehört
und als die drei Gefährten nachsehen wollen, greifen die Wölfe
an. Mit den Silberkugeln räumen die Geisterjäger unter den
wildgewordenen Tieren auf. Plötzlich taucht Justine auf, um ihnen zu
berichten, dass Marek noch ein Mensch ist, und Dracula II mit ihm unten wartet.
Doch Mallmann war schlau und hat sich mit Marek in die Schächte
zurückgezogen. Er weiß nun, dass ihn Justine hintergangen hat
und treibt Marke nach oben. Von dort verwandelt er sich in die Riesenfledermaus
und fliegt seinen Feinden davon, den Pfähler in seine Klauen
haltend.....
Meinung:
Der zweite Teil setzt die Spannung des ersten gekonnt fort und der Pfähler
erlebt wirklich eine Hölle, eine Achterbahnfahrt in der sich Hoffnung
und Verzweiflung abwechseln. Zuerst findet er eine Verbündete, dann
wird er mit schrecklichen Leichenfressern und hungrigen Wölfen konfrontiert,
nur um seinem Todfeind in die Hände zu fallen und noch einmal Hoffnung
zu schöpfen, als ihm Justine weitere Zeit einräumt und er darüber
hinaus sogar die Stimmen seiner Freunde hört. Auch für diese hält
die Vampirwelt einige Überraschungen bereit, neben schwachen Vampir-Zombies
und Ghouls, treffen sie auch auf Saladin, der von Suko außer Gefecht
gesetzt wird. Doch leider können sie Saladin ja nicht so einfach hinrichten
und müssen damit rechnen, dass er sich wieder wegteleportiert. Eine
interessante Entwicklung hätte sich ergeben, wenn der Bewusstlose von
den Vampiren dieser Welt angefallen worden wäre und, wie damals Lady
X, ausgesaugt worden wäre. Saladin wäre zu einem klassischen Vampir
geworden, der die Fähigkeit der Hypnose hätte, wie Dracula in alten
Filmen. Nur seine Fähigkeit der Teleportation hätte er wohl verloren,
denn es wird ja gesagt, dass das Serum in seinem Blut zirkuliert und das
wäre ihm ja ausgesaugt worden. Also wären möglicherweise nur
die Vampire, die ihn angefallen hätten zu Teleportern geworden. Wie
gesagt nur ein interessanter Gedanke. Aber was nicht ist kann ja noch werden.
Doch trotz allem gehen auch John und seine Freunde durch die Hölle.
Zunächst sieht es noch so aus, als ob sie ihren Freund retten und vielleicht
sogar ihren Todfeind stellen können, nur um zu erkennen, dass ihnen
Dracula II wieder eine Schritt voraus ist. Und die Szene als Mallmann mit
Marek in seinen Fängen über sie hinweg fliegt, geht unter die Haut.
Leider sind die Bewohner der Vampirwelt immer noch ausgemergelte Zombies
und Ghouls ohne Biss, die Suko quasi im Vorbeigehen erledigt. Ein paar schwerere
Kämpfe würden der Spannung gut tun, aber Jason scheint es verlernt
zu haben richtig gute Fights zu beschreiben. Aber vielleicht will es Dracula
II auch nur genauso machen wie einige Herrscher unserer Geschichte. Seine
Untertanen nicht zu mächtig werden lassen, denn die würden ihn
unter Umständen nicht als König anerkennen. Alle Blutsauger, die
ein wenig weiterdenken konnten, haben sich ja nicht unterordnen wollen oder
haben ihn verlassen. Justine Cavallo, Beau Lambert, der Feuervampir, Beau
Leroi, der Blut-Galan oder auch der Vampir-Wolf. Dass John sein Kreuz
plötzlich nicht mehr in Ghoulkörper stecken möchte ist auch
neu. Immerhin würde der Schleim schließlich kristallisieren und
einfach abfallen. Einen dicken Minuspunkt handelt sich der Roman für
fehlende Menschlichkeit und Heuchelei ein. Immer wieder wird betont, dass
John und seine Freunde das Leben über alles stellen und ach so menschlich
reagieren. Aber in diesem Heft lassen sie die angeschossenen Wölfe elendig
verrecken und als Justine gesteht, dass sie Marlene ausgesaugt hat, also
ermordet, schauen sie nur seelenruhig zu, wie sie ihr Opfer auch noch
pfählt. Das wäre eigentlich der Moment wo John sein Kreuz hätte
zücken müssen, um Justine zu vernichten. Stattdessen regt er sich
nur künstlich auf und beruhigt so sein schlechtes Gewissen. Echt arm.
Da sollte man sich wirklich mal was einfallen lassen, denn eine solche
Doppelmoral hat in den Romane auf Seiten des Guten nichts zu suchen.
Besonderheiten:
Justine nimmt Mareks Pfahl an sich
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Köpfe sollen die Ghouls darstellen, die Frau am Boden Marlene, und
auch die Ratten werden im Roman erwähnt. Trotz allem ist dieses Geschmiere
überhaupt nicht nach meinem Geschmack.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Titelbild kommt von Harry:
Der Kopf rechts im Bild ist der Character Lucian, aus dem Film Underworld.