John Sinclair Edition 2000 - Nr. 67: Die Gruft mit dem
Höllenauge
Yard für Yard näherte sich Frank dem großen Grabstein, der
wie ein warnendes Denkmal aus dem Boden dieses vergessenen Friedhofs ragte.
Zuerst dachte Frank, dass ein Totenlicht den Grabstein beleuchtete. Als er
das Grab erreicht hatte, erkannte er, dass das Glimmen unter der Inschrift
direkt aus dem Inneren des Steins zu kommen schien. Seltsam. Frank las den
Namen des Toten: »John Sinclair«.
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Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Horace F. Sinclair wird nachts von furchtbaren Alpträumen geplagt.
Der Geist eines dämonischen Vorfahren fordert ihn auf nach Maghel zu
kommen, um sich in der Gruft des Ahnherrn selbst zu töten, andernfalls
würde der Dämon erst seinen Sohn und dann seine Frau Mary ermorden.
Diese bittet ihren Sohn John Sinclair um Hilfe, als ihr Mann eines Abends
ohne eine Nachricht zu hinterlassen verschwindet. Zusammen mit Suko macht
sich der Geisterjäger auf den Weg nach Maghel. Dort hat sich Horace
F. Sinclair gemeinsam mit dem pensionierten Bürgermeister Gordon Miller
auf den Weg zu der Gruft des teuflischen Ahnherrn gemacht, der ebenfalls
John Sinclair heißt. Doch auf dem eingemauerten, verwaisten Friedhof
erwartet die beiden Männer eine böse Überraschung, denn die
Gruft mit dem Höllenauge führt ein dämonisches Eigenleben
...
Meinung:
In dieser Folge bekommt der Hörer einen weiteren Einblick in
das private Leben und die Vergangenheit des Geisterjägers, denn zum
ersten Mal in der über zehnjährigen Geschichte der Hörspielserie
spielen Johns Eltern mit. Im Gegensatz zu den Romanen, wo zwischenmenschliche
Konflikte die Seltenheit sind und überall eitel Sonnenschein herrscht,
ist das Verhältnis von Vater und Sohn im Hörspiel alles andere
als ungetrübt. Dass Sinclair Senior dann selbst mit dem
Übernatürlichen konfrontiert wird, macht die Angelegenheit nicht
gerade einfacher. Eine Folge wie geschaffen für kurzweilige Gags und
den erfrischenden Humor, der die Skripte von Oliver Döring auszeichnet:
"Auf keinen Fall fahr ich zurück! Und sei es nur, um den Alten zu
ärgern."
Dass John und Suko über die Hälfte des Hörspiels im Auto sitzen
stört dabei überhaupt nicht. Spannung und Grusel erlebt der Hörer
in den Szenen mit dem Dämon, der den gleichen Namen trägt, wie
der Geisterjäger. Reiner Schöne leiht dem Alp seine Stimme und
macht ihn zu einem charismatischen Gegenspieler, obwohl er ja nur eine relativ
kleine Rolle hat. Ernst August Schepmann und Luise Lunow bilden die optimale
Besetzung für Johns Eltern und es bleibt zu hoffen, dass es bis zu ihrem
nächsten Auftritt nicht allzu lange dauert. Weitere Sprecher sind Dietmar
Wunder, F.G. Beckhaus, sowie die Hauptdarsteller Frank Glaubrecht (John
Sinclair), Martin May (Suko), Detlef Bierstedt (Bill Conolly) und Daniela
Hoffmann (Sheila Conolly). Vor allem Glaubrecht und May bilden mittlerweile
ein eingespieltes Team, dem man gerne lauscht. Im Vergleich zum Roman wurden
im Hörspiel einige notwendige Änderungen vorgenommen. So wird der
Pilot Frank Evans in der Vertonung erst von Horace F. Sinclair und Gordon
Miller in seiner bedauernswerten Lage entdeckt, während er im Roman
der Auslöser des Falles ist und dafür sorgt, dass Sinclair Senior
mit den Vorfällen konfrontiert wird. Bills Recherche wurde komplett
für das Hörspiel neu geschrieben und bereichert die Handlung um
einige grausige Details, die der Reporter seinem Freund zwar nur am Telefon
mitteilt, was der unheimlichen Wirkung aber letztendlich keinen Abbruch tut.
Für das Hörspiel gestrichen wurde die Szene, in der sich der Alp
auf die klassische Art und Weise ein Opfer holt. Die Eckpfeiler der Handlung
indes wurden werkgetreu übernommen. Dies sind Frank Evans missliche
Lage auf dem Friedhof, Sinclair Seniors Begegnung mit dem Dämon in der
Gruft und das dramatische Finale, dessen Details im Hörspiel jedoch
logischer dargestellt werden. Musik und Effekte erzeugen eine unheimliche
Gruselatmosphäre, in der man sich den verwaisten Friedhof plastisch
vorzustellen vermag.
Fazit: Ein sehr atmosphärisches und humorvolles Gruselhörspiel
mit fabelhaften Sprechern. Der erste Auftritt von Sinclairs Eltern ist, neben
Reiner Schöne als Bösewicht, das absolute Highlight dieser Folge.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wie bereits bei der vorherigen Folge, so wurde auch dieses Mal ein anderes
Titelbild verwendet, als jenes, das auf dem Original-Roman zu sehen ist.
Das stimmungsvolle und schön gezeichnete Cover von Vicente Ballestar
stammt ursprünglich von Band 474 der Bastei-Romanserie "Der Hexenstein".
Coverbewertung:
Erzähler |
Joachim Kerzel |
John Sinclair |
Frank Glaubrecht |
Suko |
Martin May |
Gordon Miller |
F.G. Beckhaus |
Frank Evans |
Dietmar Wunder |
Horace Sinclair |
Ernst August Schepmann |
Der alte John |
Reiner Schöne |
Mary Sinclair |
Luise Lunow |
Bill Conolly |
Detlef Bierstedt |
Sheila Conolly |
Daniela Hoffmann |
sowie:
|
- Tobias Kluckert
- Robin Kahnmeyer
- Tanja Geke
- Hannes Bender
- Stephan Busch |
CD: ISBN 978-3-7857-4473-4
Erscheinungsdatum: 22. Juli 2011
Länge (11 Tracks): 56.39 Min
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Motiv stammt ursprünglich vom Titelbild des John Sinclair-Romans
Nr. 474 "Der Hexenstein":