John Sinclair Edition 2000 - Nr. 66: Hexenwahn
In den Augen Gordon Schreibers leuchtete ein fanatischer Glanz. Endlich
würde er zu einem Wesen des Schattenreichs werden - und damit die
Voraussetzungen für die Vermählung erfüllen. Es war der erste
große Schritt auf seinem Weg in die Verdammnis. Er musste Asmodis
herbeirufen. Und er wusste auch genau wie. Gordon nahm das lange
Küchenmesser. Die Schneide legte er in die Innenfläche seiner Linken.
Die Enger umschlossen das Metall. Blut quoll zwischen den Fingern hervor.
Nun gab es kein Zurück mehr. Das Ritual hatte begonnen.
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Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair, Suko und Bill Conolly sind einer Gruppe Fanatiker auf
der Spur, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Hexen aufzuspüren und
zu verbrennen. In letzter Sekunde gelingt es den Freunden eine junge Frau
vor dem Scheiterhaufen zu bewahren. Dafür gerät die Privatdetektivin
Jane Collins in das Visier ihrer schwarzmagischen Gegner, denn die Dämonin
Wikka strebt nach der Vernichtung von Asmodina nach der Herrschaft über
die Hexen. Gemeinsam mit dem Teufelsanbeter Gordon Schreiber will sie auf
einem alten Hausboot auf der Themse die Hexenhochzeit feiern, zu deren Ehren
Jane Collins in den Kreis der Dämonen aufgenommen werden soll ...
Meinung:
Eigentlich erschien das gleichnamige, dem Hörspiel zugrunde liegende
Taschenbuch lange vor der Asmodina-Trilogie (Folge 60-62). Doch in die bei
der Hörspielserie praktizierten Chronologie passt die Geschichte sehr
viel besser hinein. Wikkas plötzliches Erscheinen ist nach der
endgültigen Vernichtung von Asmodina viel schlüssiger und glaubhafter.
Das Hörspiel gehört mit knapp 60 Minuten Laufzeit zu den
umfangreicheren Vertonungen, wodurch das Label den Wünschen zahlreicher
Fans entspricht. Das Skript hält sich relativ dicht an das literarische
Original und wurde lediglich in dramaturgischen Feinheiten angepasst und
modernisiert. Vor allen Dingen die Bestrafung von Clint Cannon durch Wikka
ist drastisch und brutal in Szene gesetzt. Der Zweifrontenkrieg von John
& Co gegen die Hexen und ihre Jäger ist hervorragend dargestellt
und gerade Franziska Pigulla erweist sich einmal mehr als Meisterin ihres
Fachs. Wie sie die Gefühle von Jane Collins allein durch ihre Stimme
äußern kann ist einfach enorm. Bei den Effekten und den
Geräuschkulissen wurde wieder tief in die Trickkiste der Filmemacher
gegriffen, was die Hörspiele ja nicht nur so enorm erfolgreich, sondern
auch wegweisend gemacht hat. Der Cast glänzt mit den Namen
hochkarätiger Synchronsprecher. Neben der bekannten Stammbesetzung sind
dieses Mal Christian Schult, Berenice Weichert, Sandra Schwittau, Thomas
Nero Wolff, Marion von Stengel, Dietmar Wunder, F.G. Beckhaus und viele weitere
mehr mit von der Partie. Wer jetzt glaubt die Stimme von Christian Schult
als die deutsche Stimme von Robert Redford erkannt zu haben, der hat sich
getäuscht, denn der wurde größtenteils von dessen Vater Rolf
Schult gesprochen. Allerdings klingen sich Vater und Sohn wirklich zum
Verwechseln ähnlich. Sandra Schwittau ist mit ihrer etwas rauen Stimme
eine tolle Besetzung von Wikka und bildet damit einen angenehmen Kontrast
zu Martina "Asmodina" Treger. Der einzige Wermutstropfen ist ihr höhnisches
Gelächter bei der Bestrafung von Clint Cannon, das sich ein wenig zu
sehr nach Bart Simpson anhört. Dessen ungeachtet hat diese Folge alles,
was ein gutes Horror-Hörspiel ausmacht: eine gruselige, unheimliche
Atmosphäre, packend inszenierte Schockmomente, überraschende Wendungen
und eine fesselnde Handlung. Hinzu kommt, dass mit dieser Story der Beginn
eines weiteren neuen Kapitels in der Geschichte der Serie aufgeschlagen wird.
Trotz der in sich abgeschlossenen Handlung, kann man es nicht erwarten die
nächste Folge in Händen zu halten.
Fazit: Fabelhafter Einstieg für Wikka und ihre Hexen. Packend inszeniert
und professionell vertont lässt der "Hexenwahn" das Herz eines jeden
Hörspielfans höher schlagen.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Leider war das Original-Titelbild des Romans offenbar nicht mehr verfügbar,
auf dem die Oberhexe Wikka in all ihrer dämonischen Pracht verewigt
wurde. Das Ersatzmotiv ist zwar recht kunstvoll und auch nett anzusehen,
aber nicht gerade eine Blickfang.
Coverbewertung:
Erzähler |
Joachim Kerzel |
John Sinclair |
Frank Glaubrecht |
Bill Conolly |
Detlef Bierstedt |
Suko |
Martin May |
Jane Collins |
Franziska Pigulla |
Sir James Powell |
Karlheinz Tafel |
Harold Doyle |
Christian Schult |
Wikka |
Sandra Schwittau |
Gordon Schreiber |
Thomas Nero Wolff |
Celia Gray |
Berenice Weichert |
Peter |
Robin Kahnmeyer |
Jake |
Jan Spitzer |
Kontaktmann |
Bernd Rumpf |
Clint Cannon |
Gerrit Schmidt-Foss |
Judy Gray |
Marion von Stengel |
Captain Bedell |
Markus Pfeiffer |
Charles |
F.G. Beckhaus |
Doc Paxton |
Dietmar Wunder |
Samantha Doyle |
Liane Rudolph |
Ansage |
Fred Bogner |
sowie:
|
- Anja Rybiczka
- Marie Bierstedt
- Philipp Schepmann |
CD: ISBN 978-3-7857-4472-7
Erscheinungsdatum: 20. Mai 2011
Länge (10 Tracks): 57.56 Min
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Motiv stammt ursprünglich vom Cover des John Sinclair-Romans Nr.
1679: