Auf der Spur des Hexers: Wie der Horror begann
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Als Chronist des Hexers, Robert Craven, der vor genau einhundert Jahren in
London lebte, begann Wolfgang Hohlbein eines der ungewöhnlichsten Projekte
der Phantastischen Literatur. Mit seinen Hexer-Abenteuern nahm er sich des
legendären Cthulhu-Mythos H.P.Lovecrafts an - einem der Urväter
der Phantastik - und führte ihn einfallsreich und einfühlsam weiter.
Dabei entstanden atmosphärisch dichte, unheimliche Erzählungen
von dunklen Gottheiten, alptraumhaften Prophezeiungen und Büchern, die
den Wahnsinn bringen. Der Hexer steht allein gegen dreizehn schreckliche
Götter: Wie er den ungleichen Kampf besteht und mit welchen Schrecken
und Gefahren er immer wieder konfrontiert wird, schildern die HEXER VON SALEM
- Bände. Hier nun endlich die Vorgeschichte mit Robert Cravens Vater
Roderick Andara und dessen Abenteuern: Wie der Horror begann. AUF DER SPUR
HEXERS schildert die Entführung Cravens durch die GROSSEN ALTEN und
Andaras verzweifelten Kampf um seinen Sohn. Ein Juwel für alle
Horror-Fans.
von Wolfgang Hohlbein, erschienen ???, Titelbild: Gabriel
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Weil Roderick Andara von den GROSSEN ALTEN verfolgt wird, gibt er seinen
Sohn Robert in die Obhut von Maude Craven. Doch kaum hat der Hexer Walnut
Falls verlassen, als er von den mächtigen Göttern attackiert wird.
Mit knapper Not entkommt Andara der Falle der dunklen Götter und kehrt
nach Walnut Falls zurück. Aber Robert und Maude wurden bereits
entführt. Im verwüsteten Haus trifft der Hexer auf einen Mann,
der sich als H.P. vorstellt und dessen Diener Rowlf. Der Mann bestellt Andara
in den Ort Arkham, wo er sich mit ihm treffen will. Doch H.P. erscheint nicht
und Andara wird zunehmend von finsteren Träumen und Visionen geplagt.
Er forscht bei der örtlichen Zeitung nach und findet Hinweise auf das
mysteriöse Verschwinden von Menschen in den umliegenden Wäldern,
unter anderem ist auch Professor Langley verschollen. Der Professor der
Universität von Arkham hat sich intensiv mit den GROSSEN ALTEN
beschäftigt. In einer Nachricht von H.P. findet Roderick den Hinweis,
dass er sich mit dem Assistenten von Langley, Henry Wolf, in Verbindung setzen
soll, falls H.P. nicht auftauchen sollte. Als Andara dem Studenten einen
Besuch abstattet, findet er einen Wahnsinnigen vor. Da H.P. auch eindringlich
vor den Carsons gewarnt hat, die in der Nähe des Nachbarortes Innsmouth
wohnen, reitet der Hexer als nächstes dorthin. Auf dem Gelände
der Carsons findet er eine seltsame Ruine, die in eine Grotte führt,
wo er ein Ritual zu Ehren des Höchsten der GROSSEN ALTEN, Cthulu, miterlebt.
Vollzogen wird das Ritual von grotesken Mischwesen zwischen Mensch, Fisch
und Amphibie, den sogenannten Tiefen Wesen, zu denen auch die Carsons
gehören. Geschockt flieht der Hexer zurück nach Arkham, wo er von
seiner Hauswirtin Bella Lugosi angegriffen wird, die sich ebenfalls als Tiefes
Wesen entpuppt. Doch Andara kann das Monster mit seinem Stockdegen töten.
Doch kurz darauf wird er von Asthon Smythe, dem Zeitungsredakteur, und einigen
Bewohnern von Innsmouth gestellt und wieder in die Grotte entführt.
Asthon entpuppt sich als der wahnsinnige Magier Necron, der vor zehn Jahren
die Meute lenkte, welche Jerusalems Lot dem Erdboden gleichmachte und der
somit die anderen Träger der Macht verraten hat. Nun will er auch Roderick
töten, in dem er ihn einem der GROSSEN ALTEN opfert. Unter den willenlos
zuschauenden Menschen entdeckt er auch Rowlf und seinen Herrn H.P., die
plötzlich eingreifen und die Tiefen Wesen erschießen, welche Roderick
Andara festhalten. Der Hexer setzt seine gesamte Magie frei und drängt
die dunkle Macht zurück. Der dunkle Gott zieht sich in sein Reich
zurück und nimmt Necron dabei mit sich. Gemeinsam mit H.P. befreit Andara
seinen Sohn und Maude Craven.
Meinung:
Eine atmosphärisch sehr dichte Story aus dem Hexer-Universum und dabei
ein spannender Beitrag zum Cthulu-Mythos, der ganz im Stile der Meisterwerke
von Lovecraft geschrieben wurde, und dem Wolfgang Hohlbein mit seiner Figur
des H.P. ja auch ein schriftstellerisches Denkmal setzte. Nur komisch, dass
ich beim Lesen des Monogramms immer an einen Drucker erinnert wurde und weniger
an den Begründer der modernen Horror-Geschichten. Doch Hohlbeins gesamter
Roman ist eine Hommage an Lovecraft. So sind die Orte Arkham und Innsmouth
dem Kenner der Werke von Lovecraft aus dessen Geschichten durchaus ein Begriff.
Der Name Clarke Asthon Smythe ist ein wenig umgeändert worden und soll
an Lovecrafts Freund Clark Ashton Smith erinnern, der selbst Beiträge
zum Cthulu-Mythos geschrieben hat. Der Student Henry Wolf ist das frühere
Pseudonym Hohlbeins aus Gespenster-Krimi-Tagen, was den Wahnsinn des Charakters
im Buch wohl erklären dürfte. Und zu guter letzt Bella Lugosi,
die ja quasi den Namen des berühmten Dracula-Darstellers trägt,
auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, welche Verbindung dort zu Lovecraft
oder den GROSSEN ALTEN besteht. Eine kleine Ungereimtheit ist mir in der
Zeit aufgefallen. So beginnt der Roman am 9. Juli und als Andara in Arkham
eintrifft soll er bis zum 4. Juli auf H.P. warten, obwohl er diesen ja erst
kurz nach dem 9. kennen gelernt hat. So weit ich das verstanden habe ist
nach der Begegnung der Beiden und dem Eintreffen des Hexers in Arkham auch
nur knapp ein Monat ins Land gegangen. Entweder ist die Angabe des Monats
in H.P.'s Brief ein Druckfehler und soll August heißen, oder ich habe
nicht aufgepasst. Egal, das Buch hat sehr viel Spaß gemacht zu lesen,
vor allem die kleinen Rätsel, wer nun alles den GROSSEN ALTEN dient
und wer nicht. Aufgelockert wird das Buch von Zeichnungen von Thorsten
Krächan, der auch schon fürs Dämonen-Land tätig war.
Den Abschluss bildet dann eine Kurzgeschichte von Bernd Frenz, der sich ja
mittlerweile zu einem festen Bastei-Autor gemausert hat und eifrig an der
Serie Maddrax mitarbeitet. Einziger Wehmutstropfen: Das Ende kam mir etwas
zu abrupt, fast so, als wäre der Abgabetermin schon überschritten
und das Buch musste endlich in Druck gehen.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Düster und unheimlich, wie der Roman selber. Hat mit der Story allerdings
eher weniger gemein.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Bernd Frenz:
Das Titelbild wurde auch schon auf dem Cover des spanischen Comics "DOSSIER
NEGRO" Nr. 189 verwendet.