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Tausend Jahre reichten ihm. Er hatte genug von dieser Höhle in der Sierra
Madre, zweihundert Kilometer von Chihuahua entfernt. Er wollte nicht länger
in dieser Einsamkeit verweilen. Sie machte ihn müde, mürbe und
krank. Er fühlte sich zum ersten Mal in seinem immerwährenden Leben
alt. Und er wusste, dass er das Leben von Menschen brauchte, um wieder zu
erstarken. Das Leben von Menschen! Hier, in der öden Einsamkeit der
Sierra Madre, wartete er vergebens darauf. Nur selten verirrte sich ein Mensch
in diese Gegend. Er hatte lange genug Geduld gezeigt und auf seine Opfer
gewartet. Da sie nicht zu ihm kamen, musste er selbst zu ihnen gehen. In
einer unheimlichen Nacht, in der ein Gewitter über die Sierra Madre
tobte, das dem Schauspiel des Weltuntergangs glich, fasste er seinen
unumstößlichen Entschluss. Und schon am nächsten Morgen machte
sich Ximbarro, der Dämon, auf den Weg...
von A.F. Morland, erschienen am 19.12.2000, Titelbild: G.
Crispero
Dieser Roman erschien erstmals am 18.01.1977 als GK
Band
175
Rezension
von Marcus:
Kurzbeschreibung:
Tony Ballard und Mr. Silver reisen zu Vicky Bonney auf den Bahamas, um mit
ihr dort Urlaub zu machen. Als sie dort ankamen, erfährt der
Dämonenhasser von seiner Freundin, die schon einige Tage afu der Insel
ist, von das seltsame Verhalten eines Mannes, den sie bewusstlos am Strand
gefunden hat. Zuerst will Tony nichts davon wissen, da er im Urlaub ist,
aber schon kurze Zeit später entschließt er sich mit Silver und
Vicky zu den Haus des Mannes zu fahren, in den sofort der Verdacht des
Dämonenhassers geweckt wird, als er herausfindet, dass die Frau des
Mannes spurlos verschwunden ist. Tony entschließt nachzuforschen, aber
muss schon wenig später zusehen, wie noch eine weitere Frau entführt
wird. Aber wenn das nicht schon das Schlimmste ist, so erwischt es
schließlich auch Vicky Bonney. Verzweifelt macht sich Tony mit Silver
auf und stürmt die Insel, auf die der Dämon, der hinter den ganzen
Entführungen steckt, haust. Mit etwas Glück finden sie die richtige
Höhle und dank Silver und Tonys magischen Ring kann der Dämon
vernichtet und Vicky als einzige Überlebende gerettet werden.
Meinung:
Nun, dieser Roman gefiel mir erst so richtig, nachdem die erste Hälfte
um war. Das soll zwar nicht heißen, dass es bis dahin schlecht war.
Es war schon gut geschrieben, aber es fehlte das Besondere, was Tony Ballard
Hefte ausmachte. Erst die zweite Hälfte konnte mich wirklich fesseln.
Etwas, was mir an das letze Heft nicht so gut gefallen hatte, war Mr.
Silver. Ich lese sehr gerne von ihm. Deshalb war ich so enttäuscht,
dass er nur so selten mitmischte. Bei diesen Roman dachte ich auch, dass
dies wieder der Fall sein würde. Aber zum Glück habe ich mich geirrt.
Was mir am besten gefiel war Silvers Kampf gegen den Dämon. Das war
wirklich gut geschrieben worden. Ebenfalls gut fand ich, Tony Ballards Sorge
um seine Freundin. Als Leser konnte man wirklich mitfühlen, was der
Dämonenhasser in diesen Moment mitmachte. Auch dass er Silver angegriffen
hatte, kam sehr glaubhaft rüber. Was ich nicht so gut fand, war dass
sich der Ex-Dämon als Diener von Tony ansieht. Das war eine Sache, die
ich nicht ganz nach vollziehen kann. Silver war ein mächtiger Dämon
und ist Tony auf jeden Fall ebenbürtig, wenn er nicht sogar noch
mächtiger ist. Also ist es wirklich Blödsinn, dass Silver sich
als Tonys Diener ansieht. Amsonsten gibt es nichts über diesen Roman
zu sagen. Ich kann ihn auf jeden Fall anderen Lesern wirklich empfehlen!
Besonderheiten:
Zum ersten Mal kann Mr. Silver dank Lichtlanzen aus seinen Augen, einen Gegner
angreifen.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Nun wie immer kann ich keine große Bewertung über das Titelbild
abgeben. Mir hat es jedenfalls gefallen.
Coverbewertung:
Rezension von
Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
Irgendwo in der Sierra Madre lebt der Dämon Ximbarro seit nunmehr 1000
Jahren. Eines Tages reicht es ihm. Die Einsamkeit und das Ausbleiben von
menschlichen Opfern setzt ihm merklich zu und so begibt sich der Dämon
eines Nachts auf den Weg in Richtung der Bahamas. Dort macht er sich den
Bankangestellten Ray Bancroft untertan und verwandelt ihn praktisch in sein
Abbild. Bancroft entführt seine Frau Vilma, auf die es Ximbarro abgesehen
hat. Tatsächlich ist es nicht zu verhindern, daß Vilma in einer
schrecklichen Zeremonie mit Ximbarro vermählt wird und gleich darauf
von ihm getötet wird, um ihn zu stärken. Tony Ballard, Vicky Bonney
und Mr. Silver befinden sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls auf den Bahamas,
um Urlaub zu machen. Tony und Silver kamen einige Tage nach der Schriftstellerin,
weil sie in New York noch einen Fall zu lösen hatten (GK Nr. 170 "Die
mordenden Bilder). Vicky hat Bancroft in Verdacht sich verändert oder
verwandelt zu haben (was ja auch richtig ist), denn sie und ihre Freundin
Barbara Fenton hatten den Bankangestellten kurz nach dessen Transformation
ohnmächtig am Strand gefunden. Seither benimmt Bancroft sich unfreundlich
und gereizt, was ansich nicht dessen Art ist. Tony will zunächst nichts
davon wissen, daß Bancroft eventuell unter dem Einfluß
dämonischer Mächte steht und wehrt sich mit Händen und
Füssen dagegen, ihn genauer unter die Lupe zu nehmen, doch Vicky und
Silver setzen sich letztlich durch und der Verdacht der Schriftstellerin
bestätigt sich. Leider können sie offiziell nichts unternehmen,
da Bancroft unbeirrbar behauptet, seine Frau sei einfach nur verreist.
Später verkündet Barbara Fenton das sie sich den gutaussehenden
Millionär Burgess Durning geangelt hat und er um ihre Hand angehalten
hat. Als die beiden kurze Zeit später allein sind, offenbart sich Durning
jedoch auch als Ximbarros Abbild und entführt Barbara auf die Teufelsinsel
des Dämons. Wird die Dämonenhochzeit zum zweiten Mal abgehalten
werden? Und wie kann Tony Vicky retten, nachdem sie in eine Falle getappt
ist und dasselbe Schicksal wie Vilma Bancroft zu erleiden droht?
Meinung:
Dieser Roman kommt wahrhaftig nur schwer in die Gänge. Ximbarros Umzug
und die Art, wie er seine Fänge auslegt, um jungen Frauen deren
Lebensenergie zu entziehen, sind für mein Empfinden etwas zu langatmig
beschrieben. Zunächst den Ehemann, bzw. angehenden Ehemann in einen
dämonischen Diener umfunktionieren, dann noch einen Tag warten ehe dieser
richtig loslegen kann und mir das Gewünschte (die Ladies natürlich)
zu bringen, empfinde ich als zu kompliziert gedacht. Nee, also ehrlich, da
hätte Morland die Handlung straffen und sich ein paar andere Gemeinheiten
ausdenken können. Tony leistet zwar Detektivarbeit (ich denke da nur
daran, wie er sich bei Arbeitkollegen und Freunden über Ray Bancroft
informiert, oder das er Vilmas Schwester, zu der diese ja ein paar Tage zuvor
aufgebrochen sein soll, besucht) aber wir haben es hier mit einem
Gespenster-Krimi zu tun und nicht mit einem Kriminalroman. Etwas mehr Action
hätte auch schon in der ersten Hälfte gut getan. Das Finale ist
recht gelungen und ich finde es schon interessant, daß Mr. Silver seine
Kräfte dadurch potenziert, daß er den magischen Ring seines Freundes
trägt, aber fade fand ich den Umstand, daß Vicky Bonney (mal
wieder!!!) als Geisel herzuhalten hat und dann am Ende (mal wieder!!!)
splitterfasernackt in irgendeiner Felshöhle dem Bösen geopfert
werden sollte. Aber wie ich bereits früher mal erwähnt habe, damals
mußte der Held wissen, daß seine Liebste in Gefahr ist, um so
richtig ihn Fahrt zu kommen. Auch ist noch hervorzuheben, daß Tony
sich seinem Freund gegenüber (mal wieder!!!) wie ein echter
Schmalspur-Tyrann aufführt und ihn übelst beschimpft: Silver: "Ich
versuche vernünftig zu bleiben. Einer von uns beiden muß
schließlich bei klarem Verstand bleiben." Tony: "Ach was. Du
bist doch zu gar keinem echten Gefühlsausbruch fähig. Mitleid,
Liebe, Angst um einen Menschen, den man mehr als sein Leben liebt... Das
kannst du doch nicht. Machen wir uns nichts vor. Du kommst aus einer Welt,
in der es diese Dinge nicht gibt. Ihr habt keine Gefühlte, ihr Dämonen
- und nichts anderes bist du... wenn du auch dieser verdammten Höllenbrut
abgeschworen hast!" Ganz schön harter Tobak, wie ich finde, denn
wie oft hat Tony bis dahin beschrieben, wie wichtig ihm die Freundschaft
zu Silver sei. Gut, gut, später entschuldigt sich der Detektiv bei Silver
und fragt ihm, warum er ihm nicht eine runtergehauen hat, aber trotzdem finde
ich, daß der Dämonenhasser Nr. 1 noch einiges zu lernen hat im
Umgang mit anderen Menschen, um nicht als Unsympath Nr. 1 zu gelten. Also:
Dieser Roman ist zu gut, um schlecht zu sein und zu belanglos, um wirklich
gut zu sein. Bleibt also wieder einmal die goldene Mitte.
Besonderheiten:
Mr. Silver verschießt zum ersten Mal in einem TB-Roman mit seinen Augen
die berühmt-berüchtigten Feuerlanzen.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
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