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Seine schweren Schritte knirschten auf dem steinigen Boden. Mächtig
stakste Ortrus durch den breiten Höhlengang. Finster war es hier und
kalt. Feuchtigkeit lag in der Luft, und das Atmen fiel schwer.Ortrus war
ein hünenhafter Mann. Fast zwei Meter war er groß. Er trug Fellstiefel
und eine Hose aus braunem Wildleder. Sein Oberkörper war unbekleidet
und zeigte dicke Muskelpakete. Ortrus war ein Mann voller Kraft, ein Mann,
den niemand im Kampf bisher hatte besiegen können. Sein braunes Haar
war schulterlang, ein dichter Vollbart wallte bis über seine mächtige
Brust. In der einen Hand hielt Ortrus ein Schwert mit blutverschmierter Klinge.
In der anderen einen abgeschlagenen Kopf...
von Steve Salomo, erschienen am 28.11.2000, Titelbild: Nikolai
Lutohin
Rezension von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
In einer nicht allzu fernen Zukunft haben Dämonen und andere Schergen
der Hölle die Erde überrollt, die Menschen leben in Angst und
Schrecken. Aber es gibt eine Gruppe von Männern, die sich dem Bösen
entgegenstellen und die Höllenkreaturen bekämpfen: die Reverends.
Fromme Männer, die ihren festen Glauben an GOTT, den HERRN, leben und
mit dem Kreuz und Lasergewehren kämpfen
Ortrus, dessen Mutter als Hexe verschrien ist, muss mit ansehen, wie diese
auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird. Er selbst wird als Sohn des Teufels
bezeichnet und von der Dorfgemeinschaft geschnitten. Die einzige Person,
die zu ihm hält, ist Melisa, die er von Herzen liebt. Doch er wird für
diese Liebe aus dem Dorf gejagt. So wendet er sich Orcavus zu, dem
Orc-Dämon. Dieser herrscht über die Orc, echsenähnliche Monster,
die teilweise auch Flügel haben. Unter der Führung von Ortrus fallen
die Orcs über das Dorf her, töten viele der Bewohner und versklaven
den Rest im Namen von Orcavus. Als Ortrus als Beweis seiner Treue dann Melisa
töten soll, kann er dies nicht übers Herz bringen und wendet sich
gegen Orcavus. Dieser bestraft Ortrus, indem er selbst Melisa tötet
und Ortrus in einen Zentauren verwandelt. Dazu verflucht er ihn noch, dass
er weder von Menschen noch von Dämonen akzeptiert wird. Die
Schreckensherrschaft von Orcavus und den Orc dauert inzwischen einige Jahre,
als Reverend Pain vom Abt des Klosters des heiligen Antonius, wo er die
Verletzungen vom Kampf gegen den Blutgrafen auskuriert hat, losgeschickt
wird, um gegen Orcavus und Ortrus zu kämpfen. Auf seinem Weg trifft
Pain auf den jungen Tom Jackson, der nach dem Tod seines Vaters gegen Ortrus
kämpfen will. Im Dorf wird Ortrus nämlich noch immer für einen
Verbündeten des Dämons gehalten, weil niemand den Fluch kennt.
Dann müssen Pain und Tom mit ansehen, wie Toms Freundin Jenny von
geflügelten Orcs entführt wird. Als die beiden Kämpfer in
einen Hinterhalt der Orcs geraten und es so aussieht, als würden sie
den Monstern unterliegen, greift Ortrus ein und vernichtet die Bestien. Nun
erfahren auch Pain und Tom von dem Fluch, der erst gelöscht werden kann,
wenn ein Priester Ortrus seine Sünden vergibt. Gemeinsam dringen die
drei in den Unterschlupf des Dämons Orcavus ein. Der will Ortrus nun
endgültig vernichten, muss ihm dazu allerdings seine menschliche Gestalt
wiedergeben. Orcavus ist gegen Silberkugeln resistent, doch als der Dämon
abgelenkt ist, gelingt es Tom, ihn mit seinem eigenen magischen Schwert,
das er einst Ortrus geschenkt hat, zu köpfen. Nach dem Tod des Dämons
vergibt Pain Ortrus seine Sünden, so dass er fortan wieder ein normales
Leben führen kann.
Meinung:
Dies ist die bislang längste Inhaltsangabe zu einem Pain-Roman und bei
mir bedeutet das immer, dass mir der Roman gefallen hat. Dies war der beste
Pain bisher, mit einer spannenden und tragischen Geschichte und auch der
Reverend bekam dieses Mal einen richtig sympathischen Zug, als er Ortrus
seine Sünden vergeben hat. Alles in allem ein Roman, der richtig Spaß
gemacht hat.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt, wie Ortrus am Schädelberg auf einen Orc einschlägt.
Diese Szene kommt genau so im Roman vor. Und ich muss gestehen, dass ich
auf den ersten Blick gar nicht erkannt habe, dass dies ein Bild von Lutohin
ist, dessen Stil ich eigentlich gar nicht mag.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Grusel-Schocker Romans war auch schon auf dem Cover des
Vampir Horror Romans Nr. 313 verwendet worden:
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