Grusel-Schocker Nr. 34: Fahrstuhl in die Hölle
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Es wäre alles anders gekommen, wenn Edward Tagger eine halbe Stunde
länger bei seinen Freunden geblieben wäre. Aber es hatte ihn
plötzlich zum Aufbruch gedrängt, er hatte genug vom Rauch und vom
Whisky gehabt und war schläfrig geworden. Er sehnte sich nach seinem
Bett, verließ die Freunde, die ihn belächelten, weil er der erste
war, der für diese Nacht die Segel strich. Er setzte sich in ein Taxi,
ließ sich quer durch New York fahren und betrat um Mitternacht das
Haus, in dem er wohnte. Immer noch beschwipst trat er an die Fahrstuhltür.
Er legte den Daumen auf den Rufknopf. Irgendwo begann die Liftmaschine zu
summen. Die Fahrstuhlkabine sank von oben herab. Tagger verfolgte die wechselnden
Lichter der Etagenanzeige. Augenblicke später hatte der Fahrstuhl das
Erdgeschoss erreicht.
von A.F. Morland, erschienen am 06.06.2000, Titelbild:
Sanjulian
Dieser Roman erschien erstmals am 08.07.1975 als GK
Band
95
Rezension
von Marcus:
Kurzbeschreibung:
Durch Frank Esslin erfährt Tony Ballard von Menschen, die aus der
Vergangenheit zurückgekehrt sind und in der Gegenwart brutale Morde
verübt haben. Schon bald erfährt der Dämonenhasser von einen
Fahrstuhl, mit den er persönlich in das Mittelalter reist, wo er selbst
in die Gewalt eines Hexenjägers gerät. Mit Hilfe einer Hexe gelingt
Tony die Flucht und trifft in einer Höhle auf einen geheimnisvollen
Fremden, der sich Mr. Silver nennt und ihn vor der Hexe rettet, bevor sie
ihn töten kann. Nachdem beide erfolgreich ein Bruder von berüchtigten
Dämonendrillinge töten können, werden beide gefangen genommen,
und nur durch Hilfe eines Mädchen entkommt Tony der Gefangennahme, rettet
Silver und vernichtet mit einen Amulett den Hexenjäger, der der zweite
Bruder der Dämonendrillinge ist. Nach seinen Tod gelangen Tony und der
Ex-Dämon in die Gegenwart, wo sie schnell herausfinden, wer der dritte
Bruder ist. Nach seinen Tod stellt Tony Vicky Silverals neuer
Höllenstreiter vor.
Meinung:
Der erste Roman, in dem Mr. Silver mitspielt! Ich muss sagen, dass ich mir
viel von den Roman versprochen habe. Und sehr zu meiner Überraschung
war die Geschichte sehr viel besser, als ich erwartet hatte. Als positive
Aspekte fand ich, dass der Roman in zwei Teile aufgebaut war: Im ersten ging
es um die Menschen, die aus der Vergangenheit entkommen sind und in der Gegenwart
brutale Morde begangen haben. Dieser Teil war gut geschrieben und machte
den Roman zu einen besseren der Tony Ballards, die ich bisher gelesen habe.
Im zweiten Teil ging es um Tonys Reise in die Vergangenheit, wo er
schließlich auf Mr. Silver trifft. Wie ich fand, war dies das Beste
an diesen Heft. Mr. Silvers Auftritt war nicht so groß wie erwartet,
aber er machte doch so oft mit, dass ich verstehen kann, warum der Ex-Dämon
so beliebt bei den Fans der Serie ist. Was ich nicht so gut an diesen Roman
fand, war hauptsächlich der erste Teil: Die Szenen mit den Opfern aus
der Vergangenheit waren ein wenig zu lange. Sie zu kürzen, wäre
den Heft ganz gut gekommen. Im Gesamten muss ich sagen, dass dies bisher
der beste Gruselschocker mit Tony Ballard war.
Besonderheiten:
1. Der erste Auftritt des Ex-Dämons Mr. Silver
2. Der zweite Auftritt von Frank Esslin, der beweist, dass er nicht nur für
einen Roman mit von Partie war
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Nun, das Cover ist gut gezeichnet, aber wer soll diese Person sein, die auf
den Bild zu sehen ist?
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Tony Ballard und Vicky Bonney reisen nach New York, weil sie von Tony neuem
Bekannten Frank Esslin, den der Dämonenhasser bei seinem letzten Abenteuer
kennen gelernt hat (s.
Band 91
Die Rache des Todesvogels') um Hilfe gebeten wurden. Drei Menschen
sind in New York plötzlich Amok gelaufen, haben gemordet und sind daraufhin
zu Staub zerfallen. Dabei haben alle Opfer mit einer Axt aus dem zwölften
Jahrhundert gemordet. Noch während Tony über den Fall grübelt,
gibt es ein viertes Opfer. Die Fäden scheinen bei einem Mietshaus
zusammenzulaufen, aus denen die Amokläufer kamen, und zwar aus dem
Fahrstuhl. Als Tony in der Nacht den Fahrstuhl betritt, wird er in die
Vergangenheit transportiert; ins zwölfte Jahrhundert, wo er in der
Folterkammer des Inquisitors Nikolas Braddock landet. Braddock ist ein
Dämon, der zum Stillen seiner unmenschlichen Gelüste Menschen aus
allen Jahrhunderten in seine Zeit entführt. Mithilfe der jungen Dodo
Ferguson, die als Hexe angeklagt wurde, gelingt dem Dämonenhasser die
Flucht. Er folgt Dodo zu einer Höhle, doch hier stellt sich heraus,
dass die junge Frau wirklich eine Hexe ist. Sie will Tony dem Zwillingsbruder
von Nikolas Braddock, einem Vampir, opfern, damit sie nicht mehr gejagt wird.
In der Höhle befindet sich allerdings auch ein riesiger Hüne mit
silbernem Haar, der Dodo tötet. Er erklärt Tony, dass er Mr. Silver
heißt und ein Dämon war, doch durch eine Intrige der
Braddock-Drillinge von Asmodi verstoßen wurde. Seither bekämpft
er die Dämonen, wo immer er sie trifft. Gemeinsam können die beiden
den Vampir Delmer Braddock vernichten, doch dann geraten sie wieder in die
Gefangenschaft des Inquisitors Nikolas. Ein unbekanntes Mädchen verhilft
Tony zu Flucht und während Nikolas Mr. Silver verhöhnt, kann Tony
ihn überwältigen und ihm das magische Amulett abnehmen, das Nikolas
seine Macht verleiht. Tony kann das Amulett gegen den Inquisitor wenden und
ihn vernichten. Mit dem Tod Nikolas' wird Tony zusammen mit Mr. Silver wieder
in die Gegenwart geschleudert. Hier treffen sie auf den dritten
Dämonen-Drilling, Jonathan Braddock, der unter falschem Namen in dem
Mietshaus wohnt und vernichten ihn mit dem erbeuteten Amulett.
Meinung:
Erst mal zu den Fragen: Wieso muss sich Nikolas Braddock aus allen Jahrhunderten
Opfer suchen? Gibt es im zwölfen Jahrhundert nicht genug Menschen, die
sich der Hexerei anklagen lassen? Wieso muss sein Bruder Jonathan ausgerechnet
im 20. Jahrhundert als Wächter aufhalten, wenn die Opfer aus allen Zeiten
stammen. Warum wurden die Menschen wieder in ihre Zeit zurückgebracht?
Wieso überhaupt eine Fahrstuhl mitten in New York? Wäre da ein
Ort, der schon eine Verbindung zum Mittelalter hat, besser? Und wo waren
Tony und Mr. Silver überhaupt? Im England der Vergangenheit? Trotz dieser
Fragen - die man sich natürlich auch nicht zu stellen braucht :o) -
ist dieser Roman allerdings spannend und macht Spaß. Nach der ersten
Hälfte, die sich mit dem Rätsel der Amok laufenden Menschen befasst,
landet Tony in der Vergangenheit und dann geht es Schlag auf Schlag. Action
und Gruselstimmung, wie man es erwartet. Mr. Silver hat seinen Auftritt ziemlich
spät, nämlich erst auf Seite 44. Wobei ich es ziemlich blauäugig
finde, dass Tony dem Hünen so schnell vertraut, nur weil er den Vampir
gepfählt hat. Denn erstens wurde er ja gerade erst von Dodo Ferguson
getäuscht und zweitens gibt es ja schließlich auch Querelen innerhalb
der Dämonen, so dass auch ein "richtiger" Dämon durchaus einen
Grund gehabt haben könnte, den Vampir zu vernichten. Trotz der
angesprochenen Punkte handelt es sich bei diesem Roman um einen guten
3-Punkte-Kandidaten und natürlich um einen Meilenstein der Serie.
Besonderheit:
Erster Auftritt von Mr. Silver.
Zweiter Auftritt von Frank Esslin.
Tony erbeutet ein Dämonen-Amulett, das auch gegen die Höllendiener
kämpft.
Der Roman erschien am 08.07.1975 als Erstdruck in der Reihe Gespenster-Krimi
als Band
Nr. 95.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien am 25.01.2005 in JOHN SINCLAIR
Special
Band
35.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Die Gestalt auf dem Bild soll wohl den Teufel darstellen und somit eine
Verbindung zur Hölle des Titels darstellen. Allerdings finde ich die
Ausführung des Bildes mehr als mau. So etwas kriegt bestimmt jeder
Schüler im Kunstunterricht hin
Coverbewertung:

Rezension von Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
Edward Tagger kehrt angetrunken in sein Apartmenthaus zurück und wartet
auf den Fahrstuhl. Tatsächlich kommt der Aufzug, doch ehe Tagger ihn
besteigen kann stürmt eine junge Frau daraus hervor und tötet ihn
mit einer Axt. Danach taumelt sie ins Freie und wird in der Nähe eine
Friedhofs von einem Cop angesprochen, den sie ebenfalls angreift. Der Cop
kann das junge Ding allerdings überwältigen und entdeckt daß
sie mit üblen Verletzungen übersät ist. Er schafft sie in
ein Krankenhaus, in welchem sich gerade zufällig Dr. Frank Esslin befindet,
weil er einen alten Freund besucht. Entsetzt beobachten die beiden Ärzte
wie das Mädchen sich binnen kürzester Zeit in eine Greisin verwandelt
und schließlich zu Staub wird. Esslin erfährt von seinem Freund,
daß dies jetzt der dritte Fall war. In jedem Fall hatten die betroffenen
mittelalterliche Äxte mit sich geführt und Menschen getötet.
Esslin besinnt sich der Erlebnisse auf Tahiti (GS
Nr. 24 "Die Rache des Todesvogels")
und alarmiert Tony Ballard, der sogleich mit Vicky Bonney nach New York kommt.
Während die Spur führt in den Stadtteil St. Albans ins Wohnhaus
von Edward Tagger und Tony beschließt sich dort eine Wohnung zu nehmen.
In der Nacht bevor Tony die Wohnung beziehen kann taucht erneut ein Mann
mit Axt auf und tötet zwei Kleinganoven. Danach ereilt ihn dasselbe
Schicksal, wie all die anderen Zurückgekehrten. Er wird zu Staub! Tony
wird in der ersten Nacht, die er in St. Albans verbringt, von einer unheilvollen
Macht erfaßt und betritt den Fahrstuhl, der ihn jedoch nicht in den
Keller bringt, sondern ins 12. Jahrhundert. Tony findet sich in einer
Folterkammer und trifft auf ein arg gepeinigtes Mädchen namens Dodo
Ferguson (*g*), mit der er aus dem Kerker entkommen kann. In einer abgelegenen
Höhle, die Dodo noch aus ihrer Kindheit kennt, wollen sich die beiden
verstecken, doch Tony fühlt sich hier sehr unwohl. Mit Recht, wie sich
herausstellt, denn plötzlich erscheint ein 2-Meter-Mann mit silbernen
Haaren und tötet Dodo in kürzester Zeit. Es stellt sich heraus,
daß Dodo eine gefährliche Hexe war, die Tony dem Bruder des
Inquisitors, der sie einsperrte, opfern wollte, um in Ruhe gelassen zu werden,
und das der Fremde Mr. Silver heißt und ein ehemaliger Dämon ist.
Dieser Bruder ist ein Vampir und heißt Delmer Braddock, den Tony vernichten
will. Der Detektiv kommt in Schwierigkeiten bei der Auseinandersetzung und
letztlich kann Mr. Silver Delmer Braddock töten. Doch die beiden geraten
in die Fänge von Nicholas Braddock - den Inquisitor - der über
ein magisches Amulett verfügt, mit dem er Silver schwächen kann,
und welches wohl der einzige Ausweg aus dem 12. Jahrhundert zu sein scheint.
Tony und Silver werden schwer gefoltert, doch mit Hilfe eines mutigen
Mädchens (es wird nicht geklärt, wie die Kleine heißt) kann
der Detektiv entkommen und letztlich Silver befreien und Braddock mit seinem
eigenen Amulett vernichten. Sie kommen zurück ins 20. Jahrhundert, doch
hier stellt sich ihnen eine weitere Herausforderung. Die Braddocks waren
Drillinge und der letzte Bruder lauert schon in der Gegenwart.
Meinung:
Hurra, hurra, hurra, hurra....Mr. Silver ist endlich da! Ja, der sympathische
Ex-Dämon hat hier seinen ersten eindrucksvollen Auftritt und ehrlich
gestanden, von nun an sollten die Tony Ballard-Romane nachhaltig besser werden.
Selbst der Hauptcharakter hat die Serie nicht so positiv beeinflußt
wie Tonys Sidekick Mr. Silver, der nach und nach einen ganz eigenen Humor
in die Stories bringen sollte. Im vorliegenden Roman ist Silver natürlich
noch nicht der großmäulige Wagehals, als der er später auftrat
und auch der Einsatz seiner übernatürlichen Fähigkeiten
läuft hier eher sparsam ab. Dennoch ist die Geschichte um Längen
besser als die meisten bis dahin erschienen Tony Ballard-Romane, auch wenn
ich nicht so richtig nachvollziehen konnte, weshalb die Braddocks Menschen
in die Vergangenheit holten. Auch die genaue Art und Weise ihrer Zusammenarbeit
entzieht sich meinem Verständnis, was die Geschichte jedoch nicht
trübt. Ein wenig Schade finde ich jedoch, daß es im letzten Viertel
so wirkt, als habe Morland (sorry, ich meine natürlich Morris) sich
mit der Länge des Romans verschätzt und dann versucht die Geschichte
- etwas überstürzt - zu Ende zu bringen. Na ja, trotzdem bleibt
ein guter Roman übrig, der den wichtigsten Baustein der zukünftigen
Tony Ballard-Romane und meinen Lieblings-Ex-Dämon einfügt. Also
stimmen wir noch einmal gemeinsam an: Hurra, hurra, hurra, hurra....Mr. Silver
ist endlich da!
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Mr. Silver!
Zweiter Auftritt von Dr. Frank Esslin!
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
In New York/USA geschehen eigenartige Dinge. Menschen gehen mit Streitäxten
bewaffnet auf Passanten los, eher sie einen Schwächeanfall bekommen
und rapide verfallen - bis nur noch Staub von ihnen übrig ist.
Überraschenderweise sind diese Streitäxte nachweislich aus dem
12. Jahrhundert. Da ein Freund von Frank Esslin in den Fall involviert ist,
rät Frank diesen nicht nur, Tony Ballard mit in die Problematik
einzubeziehen, er kontaktiert ihn auch direkt. Und Tony macht sich nach New
York. Schnell vermutet er, dass das Geheimnis des Falles von einem Fahrstuhl
ausgeht, denn alles Taten fingen in der Nähe dessen an. Und schon in
in der ersten Nacht in dem Hochhaus verfällt Tony dem Bann des Fahrstuhls
und wird in das 12. Jahrhundert geschleudert, wo die grausamen Braddock-Drillinge
regieren. Kann sich Tony in dieser ihm fremden Zeit zur Wehr setzen und kann
er diesem Ex-Dämon Mr. Silver wirklich trauen?
Meinung:
In diesem rasanten Roman zeigt Autor Dean Morris auf, wie prima eine Ladung
Fantasy einem Gruselroman stehen. Einfach und fesselnd beschrieben lässt
er den Helden Tony Ballard eine Zeitreise machen, in der man wahrhaftig
mitfiebert. Hier und da entdeckt man kleine Haken, die aber bei allen
Zeitreise-Geschichten auftauchen. Denn das ist nun mal Phantastik pur und
da lässt sich nun mal vielerlei hinein interpretieren! Mir hat dieser
Roman sehr gefallen. Zugleich ist es ein Meilenstein in der TONY
BALLARD-Historie, da es der erste Roman mit Mr. Silver ist!
Besonderheiten:
Subserie: Tony Ballard 08
- erste Zeitreise von Tony
- erster Auftritt von Mr. Silver, einem ehemaligen Dämon
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Was soll denn das? Ein Untertitel weist auf den ersten Auftritt des
Ex-Dämons hin und was bekommt man zu sehen? Einen ziemlich eigenartigen
Teufel. Erinnert mehr an Woodstock als an irgend etwas dämonisches!
Totalausfall!
Coverbewertung: