Grusel-Schocker Nr. 33: Im Totenreich der Blut-Hexe

Grusel-Schocker Nr. 33: Im Totenreich der Blut-Hexe


Die Zeit nach der Invasion der Dämonen: Die Gesichter der Flüchtlinge waren vom Grauen gezeichnet. Der Mann und die Frau rasten in ihrem klapprigen, verbeulten Pkw über die einsame Landstraße. Ringsum gab es nichts als hohe Hügel mit verdorrten braunen Gräsern und dornigen Sträuchern und hin und wieder einen abgestorbenen, verkrüppelten Baum, den die Lichtkegel der Scheinwerfer streiften. Es war kalt wie in einer Gruft, und der Nieselregen dauerte an. Der pechschwarze Nachthimmel lag über der toten Hügellandschaft wie ein Leichentuch. Die Straße führte seit vielen Meilen durch dieses tote Hügelland. Elaine und Fred hatten keine Ahnung, wo sie , endete. Sie waren fremd hier in der Einöde. Das junge Paar wollte nur eines - den Vampir-Horror hinter sich lassen. Sie flohen vor den Kräften der Hölle. Und ahnten nicht, dass sie einer viel schrecklicheren, grausameren Hölle entgegenfuhren - dem Totenreich der Blut-Hexe...


von Steve Salomo, erschienen am 30.05.2000, Titelbild: Kike

Rezension von 
Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
In einer nicht allzu fernen Zukunft haben Dämonen und andere Schergen der Hölle die Erde überrollt, die Menschen leben in Angst und Schrecken. Aber es gibt eine Gruppe von Männern, die sich dem Bösen entgegenstellen und die Höllenkreaturen bekämpfen: die Reverends. Fromme Männer, die ihren festen Glauben an GOTT, den HERRN, leben und mit dem Kreuz und Lasergewehren kämpfen… Das junge Paar Elaine Scott und Fred Dinkins ist auf dem Weg zu Freds Eltern, um ihnen von der geplanten Hochzeit zu erzählen, als sie in dem kleinen Ort Miles End den Überfall von einer Meute Vampire auf die Einwohner miterleben. Die beiden können fliehen und finden in einem heruntergekommenen Motel Unterschlupf, das von der rätselhaften Audrey Hekate geleitet wird. Die stellt sich ziemlich schnell als Hexe heraus, die dem Dämon Porutu eine Rückkehr zur Erde ermöglich will. Dazu hat sie Fred getötet und will nun auch Elaine zu ihrem Opfer machen, als eine Bande Rocker, der Fred und Elaine auch schon auf ihrer Flucht begegnet sind, das Motel stürmen. In der folgenden Schlacht zwischen den Rockern und Zombies, die die Leibgarde von Audrey bilden, kann Elaine fliehen und trifft auf Reverend Pain, der die Rocker wegen ihrer Untaten verfolgt hat. Zusammen mit Elaine und dem Anführer der Rocker, dem einzigen Überlebenden des Gemetzels, dringt Pain in das Motel ein und findet eine Höhle, in der Audrey einer Porutu-Statue huldigt und ihr Menschenopfer bringt. Pain kann mit Elaines Hilfe Audrey vernichten. Da erwacht die Statue Porutus zum Leben und will Pain töten. Doch auch diesen Dämon kann Pain mit Gottvertrauen, Weihwasser und der Hilfe Elaines vernichten. Danach macht er sich auf den Weg nach Miles End, weil er Elaine versprochen hat, der Vampirplage ein Ende zu machen.


Meinung:
Mit diesem Roman wartet auf den Leser ein spannendes Abenteuer im Road-Movie-Stil, das durch viel Action und Tempo sehr rasant ist. Der Schauplatz des unheimlichen Motels hat mir gut gefallen, und ich hätte mir gewünscht, dass es etwas mehr in den Vordergrund gerückt wäre, mit seinen dunklen Gängen und verlassenen Zimmern. Mit Audrey Hekate hat Pain eine interessante Gegnerin, die es sogar geschafft hat, sein Lasergewehr mit Magie außer Gefecht zu setzen. Was sie und ihren Mentor Porutu allerdings nicht vor der Vernichtung bewahrt hat… Zuvor gibt es noch zahlreiche Schlachten mit Zombies und anderem Höllengesocks, und Leser mit schwachen Magen sollten vorsichtig sein, wenn die Hirne fliegen und Gesichter von den Schädeln gezogen werden. Aber so ist sie eben die dunkle, dunkle Zukunft der Erde… ;o) Anzumerken wäre noch, dass Reverend Pain am Ende zu Elaine sagt, dass sie in zwei Tagen wieder nach Miles End zurückkehren könne. Mit der Begründung: "Denn Miles End ist eure Heimat. Das war es, und das wird es auch wieder sein." Dabei waren Fred und Elaine dort gar nicht zu Hause, sondern nur auf der Durchreise… :o)


Besonderheiten:
Reverend Pains Lasergewehr wird durch Magie außer Gefecht gesetzt.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Hekate ist gut gebaut und hat langes, silberglänzendes Haar - somit passt das Cover recht gut. Ich finde es auch sehr schön gemalt und ansprechend.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Elaine und Fred fliehen aus dem kleinen Ort Miles End, wo Vampire die Einwohner niedergemetzelt haben. Unterwegs treffen sie auf eine Rockerbande, welche einen Pick-Up jagen und die Insassen terrorisieren. Nur mit viel Glück entkommen sie selbst den nach Blut gierenden Schlägern. Sie erreichen das Motel von Audrey Hekate. Doch weder Elaine, noch der gotteslästerliche Fred, ahnen, wer Audrey wirklich ist: Nämlich eine mordlüsterne Bluthexe, die dem Dämon Porutu dient.
Währenddessen trifft Reverend Pain bei seiner Reise durch eine postapokalyptische Welt auf die Horde Rocker und dezimiert das gottlose Gesindel mit seinem Lasergewehr. Diese fliehen und treffen vor dem Motel der Bluthexe auf eine Armee von Zombies. Während die Untoten und die Rocker sich gegenseitig zerfleischen gelingt Elaine die Flucht aus dem Totenreich der Bluthexe, die bereits Fred auf grauenhafte Weise tötete.
Reverend Paine findet die völlig verängstigte Elaine und begibt sich mit ihr auf eine Reise in die Hölle, um Audrey Hekate ein für alle Mal zu vernichten …


Meinung:
Das dritte Abenteuer mit Reverend Pain bietet in erster Linie wieder eine Menge Action und geizt auch nicht mit brutalen, drastischen Schilderungen. Blutgierige Zombies und zu allem bereite Gewaltverbrecher gehen nicht gerade zimperlich miteinander um. Man erinnere sich nur an die Finale Schlacht in dem Kultschocker "Dawn oft he Dead". Im Gegensatz zu den ersten beiden Romanen kommt hier auch nicht die Atmosphäre zu kurz, auch wenn von einer richtigen Gruselstimmung noch lange nicht die Rede sein kann. Natürlich werden wieder sämtliche Klischees bedient. Elaine ist einmal mehr die gottesfürchtige und bildschöne Frau, die sich größtenteils in der Opferrolle befindet. Audrey Hekate ist die durch und durch böse Widersacherin, die nicht minder schön ist und darüber hinaus nicht mit ihren Reizen geizt. Überhaupt werden hier bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Kleider der Frauen zerfetzt, um die üppigen Brüste herausquellen zu lassen. Neben den heftigen Gewaltszenen, setzt Steve Salomo nun auch mehr auf Sex-Szenen. Ab und zu ist das durchaus legitim, vor allem in einer von Dämonen gebeutelten, postapokalyptischen Welt. Doch bei Pain wird dies leider häufig bis zum Exzess ausgereizt und langweilt den Leser schnell. In diesem Roman gelingt es Salomo die Kurve zu kriegen, in dem er mit Joe Custer einen nicht uninteressanten Charakter einführt. Der gewalttätige Rocker-Häuptling bereut im Angesicht der Zombies alle seine Sünden und will Buße tun. Dabei offenbart Pain seine unerbittliche Härte, als er Custer trotzdem erschießen will, um seine Seele Gott zu überantworten. Erst das Eingreifen der unschuldigen und gottesfürchtigen Elaine besänftigt den harschen Reverend, der dem Rocker eine zweite Chance gibt. Hier zeigen sich deutlich Inquisitorische Züge bei Pain, der ohne zu zögern auch Menschen töten würde, wenn diese Tod und Verderben über ihre Mitmenschen bringen. Pain ist also ein deutlicher Anhänger des rachsüchtigen Gottes aus dem Alten Testament. Vermutlich kam er bei all dem Vernichten von Vampiren, Werwölfen, Zombies und Dämonen bisher einfach nicht dazu das neue Testament zu lesen. Immerhin zitiert er lediglich Gott, den Herrn und nie oder kaum Jesus Christus. Störend wirkt in dem vorliegenden Roman auch der häufige Gebrauch des Verbs "ballern". Als umgangssprachlicher Ausdruck am Stammtisch durchaus zu gebrauchen, in einem Horror-Roman allerdings fehl am Platz.
Fazit: Durchweg spannender, äußerst brutaler und ungewöhnlich freizügiger Dark-Fiction-Thriller mit einem noch unerbittlicheren Reverend Pain.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Pain vor der Bluthexe Audrey Hekate. Das Motiv sieht ein wenig unfertig aus und sowohl der Reverend, als auch seine Widersacherin Hekate, kommen nur unzureichend zur Geltung.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Kike-Motiv vom Titelbild dieses Grusel-Schockers stammt ursprünglich von dem italienischen Comic-Magazin LANCIOSTORY Nr. 50 - 1988:

LANCIOSTORY Nr. 50