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Die Zeit nach der Invasion der Dämonen: Die Gesichter der Flüchtlinge
waren vom Grauen gezeichnet. Der Mann und die Frau rasten in ihrem klapprigen,
verbeulten Pkw über die einsame Landstraße. Ringsum gab es nichts
als hohe Hügel mit verdorrten braunen Gräsern und dornigen
Sträuchern und hin und wieder einen abgestorbenen, verkrüppelten
Baum, den die Lichtkegel der Scheinwerfer streiften. Es war kalt wie in einer
Gruft, und der Nieselregen dauerte an. Der pechschwarze Nachthimmel lag
über der toten Hügellandschaft wie ein Leichentuch. Die Straße
führte seit vielen Meilen durch dieses tote Hügelland. Elaine und
Fred hatten keine Ahnung, wo sie , endete. Sie waren fremd hier in der
Einöde. Das junge Paar wollte nur eines - den Vampir-Horror hinter sich
lassen. Sie flohen vor den Kräften der Hölle. Und ahnten nicht,
dass sie einer viel schrecklicheren, grausameren Hölle entgegenfuhren
- dem Totenreich der Blut-Hexe...
von Steve Salomo, erschienen am 30.05.2000, Titelbild:
Kike
Rezension von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
In einer nicht allzu fernen Zukunft haben Dämonen und andere Schergen
der Hölle die Erde überrollt, die Menschen leben in Angst und
Schrecken. Aber es gibt eine Gruppe von Männern, die sich dem Bösen
entgegenstellen und die Höllenkreaturen bekämpfen: die Reverends.
Fromme Männer, die ihren festen Glauben an GOTT, den HERRN, leben und
mit dem Kreuz und Lasergewehren kämpfen
Das junge Paar Elaine
Scott und Fred Dinkins ist auf dem Weg zu Freds Eltern, um ihnen von der
geplanten Hochzeit zu erzählen, als sie in dem kleinen Ort Miles End
den Überfall von einer Meute Vampire auf die Einwohner miterleben. Die
beiden können fliehen und finden in einem heruntergekommenen Motel
Unterschlupf, das von der rätselhaften Audrey Hekate geleitet wird.
Die stellt sich ziemlich schnell als Hexe heraus, die dem Dämon Porutu
eine Rückkehr zur Erde ermöglich will. Dazu hat sie Fred getötet
und will nun auch Elaine zu ihrem Opfer machen, als eine Bande Rocker, der
Fred und Elaine auch schon auf ihrer Flucht begegnet sind, das Motel
stürmen. In der folgenden Schlacht zwischen den Rockern und Zombies,
die die Leibgarde von Audrey bilden, kann Elaine fliehen und trifft auf Reverend
Pain, der die Rocker wegen ihrer Untaten verfolgt hat. Zusammen mit Elaine
und dem Anführer der Rocker, dem einzigen Überlebenden des Gemetzels,
dringt Pain in das Motel ein und findet eine Höhle, in der Audrey einer
Porutu-Statue huldigt und ihr Menschenopfer bringt. Pain kann mit Elaines
Hilfe Audrey vernichten. Da erwacht die Statue Porutus zum Leben und will
Pain töten. Doch auch diesen Dämon kann Pain mit Gottvertrauen,
Weihwasser und der Hilfe Elaines vernichten. Danach macht er sich auf den
Weg nach Miles End, weil er Elaine versprochen hat, der Vampirplage ein Ende
zu machen.
Meinung:
Mit diesem Roman wartet auf den Leser ein spannendes Abenteuer im
Road-Movie-Stil, das durch viel Action und Tempo sehr rasant ist. Der Schauplatz
des unheimlichen Motels hat mir gut gefallen, und ich hätte mir
gewünscht, dass es etwas mehr in den Vordergrund gerückt wäre,
mit seinen dunklen Gängen und verlassenen Zimmern. Mit Audrey Hekate
hat Pain eine interessante Gegnerin, die es sogar geschafft hat, sein Lasergewehr
mit Magie außer Gefecht zu setzen. Was sie und ihren Mentor Porutu
allerdings nicht vor der Vernichtung bewahrt hat
Zuvor gibt es noch
zahlreiche Schlachten mit Zombies und anderem Höllengesocks, und Leser
mit schwachen Magen sollten vorsichtig sein, wenn die Hirne fliegen und Gesichter
von den Schädeln gezogen werden. Aber so ist sie eben die dunkle, dunkle
Zukunft der Erde
;o) Anzumerken wäre noch, dass Reverend Pain
am Ende zu Elaine sagt, dass sie in zwei Tagen wieder nach Miles End
zurückkehren könne. Mit der Begründung: "Denn Miles End ist
eure Heimat. Das war es, und das wird es auch wieder sein." Dabei waren Fred
und Elaine dort gar nicht zu Hause, sondern nur auf der Durchreise
:o)
Besonderheiten:
Reverend Pains Lasergewehr wird durch Magie außer Gefecht gesetzt.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Hekate ist gut gebaut und hat langes, silberglänzendes Haar - somit
passt das Cover recht gut. Ich finde es auch sehr schön gemalt und
ansprechend.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Elaine und Fred fliehen aus dem kleinen Ort Miles End, wo Vampire die Einwohner
niedergemetzelt haben. Unterwegs treffen sie auf eine Rockerbande, welche
einen Pick-Up jagen und die Insassen terrorisieren. Nur mit viel Glück
entkommen sie selbst den nach Blut gierenden Schlägern. Sie erreichen
das Motel von Audrey Hekate. Doch weder Elaine, noch der gotteslästerliche
Fred, ahnen, wer Audrey wirklich ist: Nämlich eine mordlüsterne
Bluthexe, die dem Dämon Porutu dient.
Währenddessen trifft Reverend Pain bei seiner Reise durch eine
postapokalyptische Welt auf die Horde Rocker und dezimiert das gottlose Gesindel
mit seinem Lasergewehr. Diese fliehen und treffen vor dem Motel der Bluthexe
auf eine Armee von Zombies. Während die Untoten und die Rocker sich
gegenseitig zerfleischen gelingt Elaine die Flucht aus dem Totenreich der
Bluthexe, die bereits Fred auf grauenhafte Weise tötete.
Reverend Paine findet die völlig verängstigte Elaine und begibt
sich mit ihr auf eine Reise in die Hölle, um Audrey Hekate ein für
alle Mal zu vernichten
Meinung:
Das dritte Abenteuer mit Reverend Pain bietet in erster Linie wieder eine
Menge Action und geizt auch nicht mit brutalen, drastischen Schilderungen.
Blutgierige Zombies und zu allem bereite Gewaltverbrecher gehen nicht gerade
zimperlich miteinander um. Man erinnere sich nur an die Finale Schlacht in
dem Kultschocker "Dawn oft he Dead". Im Gegensatz zu den ersten beiden Romanen
kommt hier auch nicht die Atmosphäre zu kurz, auch wenn von einer richtigen
Gruselstimmung noch lange nicht die Rede sein kann. Natürlich werden
wieder sämtliche Klischees bedient. Elaine ist einmal mehr die
gottesfürchtige und bildschöne Frau, die sich größtenteils
in der Opferrolle befindet. Audrey Hekate ist die durch und durch böse
Widersacherin, die nicht minder schön ist und darüber hinaus nicht
mit ihren Reizen geizt. Überhaupt werden hier bei jeder sich bietenden
Gelegenheit die Kleider der Frauen zerfetzt, um die üppigen Brüste
herausquellen zu lassen. Neben den heftigen Gewaltszenen, setzt Steve Salomo
nun auch mehr auf Sex-Szenen. Ab und zu ist das durchaus legitim, vor allem
in einer von Dämonen gebeutelten, postapokalyptischen Welt. Doch bei
Pain wird dies leider häufig bis zum Exzess ausgereizt und langweilt
den Leser schnell. In diesem Roman gelingt es Salomo die Kurve zu kriegen,
in dem er mit Joe Custer einen nicht uninteressanten Charakter einführt.
Der gewalttätige Rocker-Häuptling bereut im Angesicht der Zombies
alle seine Sünden und will Buße tun. Dabei offenbart Pain seine
unerbittliche Härte, als er Custer trotzdem erschießen will, um
seine Seele Gott zu überantworten. Erst das Eingreifen der unschuldigen
und gottesfürchtigen Elaine besänftigt den harschen Reverend, der
dem Rocker eine zweite Chance gibt. Hier zeigen sich deutlich Inquisitorische
Züge bei Pain, der ohne zu zögern auch Menschen töten würde,
wenn diese Tod und Verderben über ihre Mitmenschen bringen. Pain ist
also ein deutlicher Anhänger des rachsüchtigen Gottes aus dem Alten
Testament. Vermutlich kam er bei all dem Vernichten von Vampiren,
Werwölfen, Zombies und Dämonen bisher einfach nicht dazu das neue
Testament zu lesen. Immerhin zitiert er lediglich Gott, den Herrn und nie
oder kaum Jesus Christus. Störend wirkt in dem vorliegenden Roman auch
der häufige Gebrauch des Verbs "ballern". Als umgangssprachlicher Ausdruck
am Stammtisch durchaus zu gebrauchen, in einem Horror-Roman allerdings fehl
am Platz.
Fazit: Durchweg spannender, äußerst brutaler und ungewöhnlich
freizügiger Dark-Fiction-Thriller mit einem noch unerbittlicheren Reverend
Pain.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Pain vor der Bluthexe Audrey Hekate. Das Motiv sieht ein wenig unfertig aus
und sowohl der Reverend, als auch seine Widersacherin Hekate, kommen nur
unzureichend zur Geltung.
Coverbewertung: