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AUS DER CHRONIK DER PRIESTERSCHAFT: Am 6. Juno im Jahre des HERRN 2036 kam
das Jüngste Gericht. Die Welt war gottlos geworden, in den großen
Industrienationen gab es keinen Glauben mehr. Allein das Geld regierte. Es
war der Zeitpunkt, auf den die Hölle seit Anbeginn der Welt gewartet
hatte. Die Zeit, da es keinen Glauben mehr gab und die Menschen ihr Herz
vor GOTT verschlossen. Die Hölle schlug zu - mit all ihrer Gewalt.
Dämonenhorden überrannten die Städte der Ungläubigen
und nahmen die Erde in Besitz. Der Satan regierte, und seine Schergen versklavten
die Menschheit. Doch dann kam die Priesterschaft. Mutige und
gottesfürchtige Männer. Mit ihren Waffen und dem Wort GOTTES
drängten sie die Dämonenhorden zurück.Noch immer gibt es jedoch
überall auf der Welt Dämonen-Nester. Die Priesterschaft schützt
die Menschen gegen die Kreaturen der Finsternis, die noch auf der Erde verweilen.
Und sie schickt ihre Reverends aus, Wanderer im Namen GOTTES, die sich den
Mächten des Schreckens überall auf der Welt stellen.Einer dieser
Männer war REVEREND PAIN...
von Steve Salomo, erschienen am 11.04.2000, Titelbild: Luis
Royo
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In einer postapokalyptischen Zukunft haben die Heerscharen der Hölle
die Menschheit unterjocht. Mit Hilfe der Priesterschaft konnten Satan und
seine Dämonen zurückgedrängt werden, doch immer noch treiben
Vampire, Untote und Monster ihr Unwesen und machen sich den Unglauben der
Menschheit zu Nutze. So auch in dem einsamen Dorf Tombstone. Sandy Rendall
wird von dem Vampirdämon Graf Orlov auf seine Festung entführt.
Ihre Schwester Seena macht sich entgegen der Warnungen ihres Vaters allein
auf den Weg, um ihre Schwester zu retten. Noch vor dem erreichen der Burg
wird sie von Vampirfledermäusen angegriffen und kommt nur durch das
Eingreifen eines geheimnisvollen Fremden, welcher der Priesterschaft
angehört, mit dem Leben davon. Reverend Pain ist bei seiner ziellosen
Durchquerung des Landes auf Tombstone aufmerksam geworden. Er beschließt
den armen Leuten den Glauben an GOTT zurückzubringen und Orlov zu
vernichten. Doch der Vampir-Dämon hat seine Klauen bereits nach Seena
ausgestreckt und dem Reverend eine tödliche Falle gestellt ...
Meinung:
"Reverend Pain" ist eines der umstrittensten Projekte des Bastei-Verlags
und lief als Subserie in der Reihe "Grusel-Schocker". "Dämonen-Töter"
ist der erste Band dieser faszinierenden Serie, allerdings kein typischer
Erstling. Die Vorstellung der Hauptfigur erlebt der Leser durch die Augen
von Seena mit, ansonsten wird an keiner Stelle erwähnt in welchem Land
das Geschehen spielt oder woher Pain überhaupt kommt. Auch über
die Priesterschaft erfährt man so gut wie nichts, außer, dass
die Reverends gottesfürchtige Männer sind, die mit heiligen Waffen
und der Bibel in den Krieg gegen die Dämonen ziehen. Darüber hinaus
ist Reverend Pain beileibe nicht mit den typischen Helden des Heftromans
zu vergleichen. Er ist zwar eine stattliche, markante Erscheinung, aber nicht
gerade sympathisch. Seine tiefreligiösen Ansichten erscheinen seltsam
altbacken und überholt. Schnell hat man als Leser den Eindruck es mit
einem Fanatiker zu tun zu haben, der keine anderen Ansichten als seinen eigenen
duldet. Dadurch bleiben dem Leser eine Menge Spielraum für eigene
Spekulationen: Ist Pain geisteskrank? Hatte er in der Vergangenheit ein
einschneidendes Erlebnis, welches ihn zu einem derart unbeugsamen Gottesmann
werden ließ?
Das Konzept der Serie liest sich stellenweise wie eine Mischung aus "Mad
Max" und "Van Helsing", ist aber trotzdem völlig anders und
eigenständig. Die Story ist äußerst geradlinig und man kann
manches mal den Eindruck bekommen die literarische Umsetzung eines Computerspiels
zu lesen. Mit einem Lasergewehr und allerlei religiösen Waffen
ausgerüstet kämpft sich Pain durch ein Heer von Vampiren und Untoten
zu dem Obermotz Orlov durch. Der Name des Vampirfürsten ist leider alles
andere als originell und erinnert wohl nicht rein zufällig an den Grafen
Orlock aus dem Stummfilm "Nosferatu". Orlov ist eine blasse Erscheinung,
die nur durch ihre Bösartigkeit eine Existenzberechtigung als Gegner
hat und jederzeit austauschbar ist. Auffallend ist auch die einseitige
Charakterisierung der Personen: Die Frauen sind alle sehr schön und
züchtig, die Männer häufig lüstern und falsch oder aber
gottesfürchtig und fromm. Wer nicht gläubig ist, ist böse.
Diese provokante Haltung innerhalb des Romans ist vom Autor angeblich
beabsichtigt und soll den Fanatismus des Reverends unterstreichen. Das Genre
lässt sich wohl am ehesten als Horror-Action betiteln. Eine wirkliche
Gruselatmosphäre mag nicht so recht aufkommen, aber wer sich einfach
gut unterhalten lassen will und abgedrehte Szenarien zu schätzen weiß,
wird hier auf seine Kosten kommen.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein sehr stimmungsvolles Cover von Royo, welches dem Roman auf den Leib
geschneidert zu sein scheint, auch wenn Pain mit einer blonden, militärisch
kurz geschnittenen Frisur beschrieben wird.
Coverbewertung:
Rezension von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
In einer nicht allzu fernen Zukunft haben Dämonen und andere Schergen
der Hölle die Erde überrollt, die Menschen leben in Angst und
Schrecken. Aber es gibt eine Gruppe von Männern, die sich dem Bösen
entgegenstellen und die Höllenkreaturen bekämpfen: die Reverends.
Fromme Männer, die ihren festen Glauben an GOTT, den HERRN, leben und
mit dem Kreuz und Lasergewehren kämpfen
Die junge Seena muss mit
ansehen, wie der grausame Vampir-Dämon Graf Orlov ihre Schwester Sandy
entführt. Da schon ihre Mutter ein Opfer des Grafen geworden und vor
Jahren von einem Reverend auf grausame Art erlöst worden ist, will Seena
ihre Schwester retten. Auf dem Weg zum Schloss wird sie von riesigen
Fledermäusen angegriffen, gegen deren Übermacht sie keine Chance
hat. Plötzlich werden die Vampire von anderer Seite vernichtet: Reverend
Pain hat die Szene beobachtet und mit seinem Lasergewehr eingegriffen. Er
bringt Seena zurück in ihr Dorf und will sich am nächsten Tag dem
Grafen stellen. Doch in der Nacht büxt das Mädchen aus, weil sie
die Hoffnung, ihre Schwester noch retten zu können, nicht aufgegeben
hat. Als sie in das Schloss des Vampir-Dämons eingedrungen ist, wird
sie von den Dienern des Grafen überwältigt und erfährt, dass
sie genau dem Plan des Vampirs gefolgt ist, da er eigentlich nicht ihre
Schwester, sondern sie in seiner Gewalt haben wollte. Wegen ihrer latenten
medialen Fähigkeiten konnte er Seena allerdings nicht so leicht beeinflussen
wie ihre Schwester Sandy. Seena hat sich schon in ihr Schicksal gefügt,
als Braut des Vampirs zu enden, als mit einemmal Reverend Pain in den Thronsaal
des Grafen eindringt. Der Geistliche hat sich mit seinem Lasergewehr und
Explosivgeschossen einen Weg durch das Schloss geebnet und dabei alle Diener
Orlovs ausgeschaltet. Der Vampir-Dämon ist jedoch immun gegen das
Lasergewehr. Kurz entschlossen lässt Pain mit einem weiteren
Explosivgeschoss eine Schlosswand einstürzen, so dass das eindringende
Tageslicht den Dämon vernichtet. Bei der anschließenden Suche
durch das Gemäuer finden die Pain und Seena Sandy in einem Sarkophag
gefangen aber unverletzt vor.
Meinung:
Jedem, der das Gruselgenre nicht ganz so ernst nimmt und auch mal einen Roman
genießen kann, in dem sich der Held ohne groß zu Fragen durch
Schlossmauern bombt, kann ich den Roman empfehlen. Man taucht in eine ganz
neue Welt ein, die auf mich am ehesten wie eine Westernkulisse wirkt und
in der Männer, die zunächst noch junge Mädchen zum Sex
nötigen, im nächsten Moment zu heulenden reuigen Büßern
werden, sobald sie den Zorn des Reverends gespürt haben. Zu sagen, dass
der Roman nur wert auf knallige Action legt und keine Geschichte hat, wäre
sehr unfair, wenn man bedenkt, dass sowohl Seenas Familie als auch die
Dorfschullehrerin Olga Blair eine dramatische Vergangenheit haben und Reverend
Pain am Ende gegen einen Vampir kämpfen muss, der seiner Zunft entstammt.
Aus diesem Grund habe ich das Lesen dieses Romans genossen und musste mich
in keiner Weise durch die Seiten quälen.
Besonderheiten:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien am 16.02.2007 als Reverend Pain
HC 1
Dämonen-Töter' im Zaubermond-Verlag.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein gruseliges und stimmungsvolles Bild, auch wenn es leider gar nicht richtig
zum Roman passt, da der Reverend mit anderer Kleidung und kurzen, blonden
Haaren beschrieben wird.
Coverbewertung:
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Cover wurde bereits für den Vampira Roman Nr. 59 verwendet.
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Das von Luis Royo gemalte Titelbild wurde auch schon auf dem Cover des 1987
erschienenen Buchs "WOLF IN SHADOW" von David Gemmell verwendet.
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