Gespenster-Krimi Nr. 521: Der Bote des Grauens

Gespenster-Krimi Nr. 521: Der Bote des Grauens


Uralt und geheimnisvoll war die Vogelscheuche! Blut und Grauen - beides schwang in ihrer Aura mit, die sie umgab. Ein großes, drohendes Gebilde aus Reisig, gebündeltem und mittlerweile angefaultem Stroh und zahllosen im Wind flatternden Lumpen, die mit Stricken an dem unförmigen Körper befestigt waren - so stand sie seit über hundert Jahren in dem einsamen Tal nahe der Küste von Cornwall. Die Menschen der Umgebung mieden sie und bekreuzigten sich furchtsam, wenn sie nur von ihr sprachen. Kein Tier traute sich an sie heran. Allerdings wuchs auf dem Feld auch nichts außer Unkraut und giftigen Pilzen. Die Vogelscheuche, so hieß es in den verrauchten Pubs, sei ein ungehorsamer Dämon gewesen. Der Teufel höchstpersönlich soll sie zur Strafe in ein solch widerliches Ding verwandelt haben. Blitz, Regen und Schnee trotzte sie. Manche Leute behaupteten, sie würde auf ein ganz bestimmtes Ereignis warten ...
Die Jahre verstrichen. Nur manchmal schien in den großen Glasaugen, die man ihr in den Schädel aus Stroh und Lumpen gedrückt hatte, ein dämonischer blutroter Funke aufzuglühen ...


von Ryder Delgado, erschienen am 06.09.1983

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Gespenster-Krimi Nr. 521 wurde auch schon auf dem Cover des spanischen Marvel Comic-Magazins ESCALOFRIO Nr. 47 verwendet:

Escalofrio Nr. 47