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Das Wasser war unvorstellbar klar und so blau wie sonst nur in den Prospekten
der Reisebüros. Michael Levis konnte bis auf den Grund schauen; immer
wieder zogen Schwärme kleiner, grellbunt schillernder Fische vorbei,
die anscheinend kaum natürliche Feinde kannten und sich auch nicht von
dem Schatten des langsam dahintreibenden Motorbootes schrecken ließen.
"Wie spät ist es?" fragte Michaels Frau June träge, die nackt,
wie Gott sie erschaffen hatte, auf Deck lag und sich von der Sonne braten
ließ. Warum auch nicht? Sie war jung, hübsch und brauchte sich
ihres Körpers nicht zu schämen. An den Stränden der New Providence
Island, der wirtschafts- und touristenmäßigen Hauptinsel der
Bahamagruppe, wurde es nicht gern gesehen, daß sich Personen weiblichen
Geschlechts "oben ohne" sonnten oder badeten. Aber wenigstens hier, auf einem
Boot irgendwo zwischen den Inseln, wo in zwanzig Kilometer Umkreis kein Mensch
zu finden war, konnte June eine nahtlose Bräune bekommen. Und
Urlaubsbräune, so June, gehörte nun einmal dazu. Wie sollten die
neidischen Nachbarn sonst erfahren, daß man sich wirklich Ferien in
einem Sonnenparadies leisten konnte?
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Auch auf dem Cover des Tony Ballard Romans Nr. 140 war es schon abgebildet:
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