Gespenster-Krimi Nr. 503: Das Phantom der U-Bahn

Gespenster-Krimi Nr. 503: Das Phantom der U-Bahn


Der Himmel war mit grauen Wolken verhangen. Es war nicht kalt, aber die Straßen glänzten vor Nässe, und die gurgelnden Ströme in den Rinnsteinen schwollen langsam, aber beharrlich an. Die Abflüsse hatten es längst aufgegeben das unablässig vom Himmel nachstürzende Wasser aufnehmen zu wollen. London schien allmählich in einem grauen, nebligen Ozean zu versinken.


von Henry Wolf, erschienen am 03.05.1983

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Raven bekommt von Inspektor Card und dem englischen Diplomaten Sir Anthony Gifford den Auftrag das Verschwinden mehrerer Menschen zu klären. Die Personen sind in den U-Bahn-Schächten spurlos verschwunden. Auch die Tochter des Diplomaten war darunter. Bevor Raven mit seinen Ermittlungen richtig beginnen kann tauchen einige der Verschwundenen wieder auf, unter ihnen Hillary Gifford. Doch die Vermissten sind auf eigenartige Weise verändert und verschwinden auch wieder, wobei ein grünes Monster mitgeholfen hat. Ein Gangster wurde dabei von dem Ungeheuer bestialisch ermordet. Im Zimmer von Hillary findet Raven einen Steinen, der einen magischen Einfluss auf ihn auszuüben scheint. Der Detektiv steckt den Stein ein. Kurz darauf erhalten er und Inspektor Card die Nachricht, dass ein U-Bahnzug entführt wurde und dreihundert Menschen vermisst werden. Raven und Card dringen in die verlassenen U-Bahn-Schächte ein. Vor einer massiven Steinmauer scheint ihr Weg zu Ende zu sein. Doch für Raven scheint dieses Hindernis auf mysteriöse Weise nicht zu existieren. Der Detektiv vermutet, dass der Stein die Schuld trägt. Als er Card an die Hand nimmt und den Stein berührt, können beide die Mauer ungehindert passieren. Dahinter werden beide von Zombies angegriffen, doch bevor sie unterliegen greift der Urheber des Grauens ein. Einer der Vermissten in den der Geist einer uralten Wesenheit eingedrungen ist. Diese Wesen, die Thul Saduun, haben die Erde lange vor den Menschen bevölkert und wurden von Magiern, aus denen später die Menschen hervorgingen, ausgelöscht. Doch einige der Thul Saduun überlebten und wandelten unter den Menschen. Nun will die Wesenheit Rache an den Nachkommen der Magier nehmen. Das grüne Monster ist ein Ghoul, der ihm dabei helfen soll. Eine Wolke erscheint, aus der Lichtstrahlen schießen, die die Lebenskraft der Menschen absorbieren soll. Raven gelingt es den magischen Stein zu vernichten, wodurch das Wesen die Kontrolle über die Wolke verliert und geschwächt ist. Durch einen Trick gelingt es Raven, das Wesen in die Schusslinie der Strahlen zu locken, woraufhin das Monster vernichtet wird. Der Ghoul und die Zombies sind verschwunden.


Meinung:
Der Roman fängt spannend und sehr vielversprechend an, obwohl wieder einmal lauter Gangster auftauchen, so wie man sich im Heftroman die Gangster nun mal vorzustellen hat. Allerdings ist die Rolle der Gangster nur in so weit tragend, wenn ich die Handlung sehr detailliert beschrieben hätte. Also nicht wundern, wenn ich in der Kurzbeschreibung kaum Ganoven erwähnt habe. Der Ghoul ist eine nette Einlage und bringt dem Roman ein wenig Action. Die Story, um die Thul Saduun finde ich etwas haarsträubend, schon allein deswegen, weil ich mich mit der Idee nicht anfreunden kann, dass die Menschen von Magiern abstammen. Irgendwie wiederspricht sich der gute Hohlbein nämlich, wenn er schreibt, die Thul Saduun bevölkerten die Erde lange bevor Menschen erschienen. Andererseits seien die Magier deren Vorfahren. Was waren denn die Magier? Urmenschen? Auf jeden Fall bin ich schon sehr gespannt auf die nächsten Hefte.


Besonderheiten:
Erster Auftritt der Thul Saduun.
Die Magier von Maronar werden zum ersten Mal (wenn auch nicht namentlich) erwähnt.
Dieser Roman erschien bereits als Dämonen-Land Band 142.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze
Zusatzhinweise zu dem Roman kommen von Michael Schick:
Das Titelbild des Gespenster-Krimi Romans Nr. 503 wurde später seitenverkehrt auch auf dem Geisterfänger Roman Nr. 14 verwendet:

Geisterfänger Nr. 14: Flucht ins Nichts


Der Gespenster-Krimi Roman wurde später auch noch als Dämonen-Land Roman Nr. 142 herausgegeben:

Dämonen-Land Nr. 142: Das Phantom der U-Bahn


Und schließlich auch noch als Raven Nr. 6:

Raven Nr. 06: Das Phantom der U-Bahn