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Nacht über Greenwood ... Die kleine Stadt schlief. Noch herrschte die
Schwüle des Tages, aber ein Unwetter zog herauf. Dicke Wolken wälzten
sich von Westen heran, und dumpfes Grollen wies auf ein kommendes Gewitter
hin. Aus einer Höhle am Waldrand, ganz in der Nähe der Stadt, stiegen
feine Dämpfe auf. Der stetige Ostwind brachte es mit sich, daß
diese Dämpfe pausenlos auf den Ort zutrieben. Irgendwo heulte ein Hund.
Ein langgezogenes, hohles Klagen, als habe die Vollmondnacht das alte, ererbte
Wolfsblut geweckt, das noch in dem bravsten Hofhund schlummerte. Elizabeth
Reynolds lag mit offenen Augen auf ihrem Bett und lauschte auf das unheimliche
Heulen. Sie runzelte die Stirn. Warum nur fühlte sie sich plötzlich
so bedrückt? Die unheimliche Gefahr, die einmal ihr Leben bedroht hatte,
war längst vorüber. Sie war bei bester Gesundheit. Die Sicherheit
des Hauses umfing sie. Alles war in völliger Ordnung ... Und dennoch
hatte Elizabeth Reynolds das quälende Gefühl, daß eine Gefahr
auf sie zukam ...